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Den echten Sinn unseres Lebens erfahren wir, wie der Name schon sagt: über unsere
Sinne. Von Vandan Ulf
Münkemüller, HP (Psych.), Bielefeld
Über unsere physischen Sinne erleben wi den Kontakt mit der materiellen Welt, und über unsere psychischen Sinne, unsere Emotionen erfahren wir unser Dasein in der
geistigen Welt. Je offener und empfänglicher wir sind, desto mehr haben wir teil am Leben und sind wir Teil des Lebens selbst. Vollkommen offen ist unser Leben in jedem Augenblick voll mit Sinn.
Aber häufig wir sind nun einmal alles andere als offen. Wie oft sind wir verhärtet und verschlossen, körperlich und geistig ängstlich und verbittert, verschließen hierdurch unsere inneren Türen
und isolieren uns vom Leben. Dieses Verschließen hat natürlich seine Gründe, es ist ein Schutzreflex, ein instinktiv erlernter Rettungsreflex, der sich als Resultat erlittener Verletzungen
eingestellt hat. Diese Reflexe wirken auf
unsere Sinne wie ein Filter. Unser Empfinden wird reduziert, die Intensität unseres Fühlens nimmt ab und damit gleichzeitig auch das Erleben von Sinnhaftigkeit. Da wir alle aber die Vorstellung
einer Sinnhaftigkeit für unser Leben brauchen, ersetzen wir den Mangel an real erlebtem Sinn nun durch philosophische Konstrukte. Ob wir politische, humanistische, materialistische oder
spirituelle Inhalte wählen, spielt hier keine Rolle, denn die Qualität ist immer die gleiche: es handelt sich immer um den verzweifelten Versuch, unserem als sinnlos erlebten Leben über das
Denken wieder Bedeutung zu geben. Dabei ist echte Be-Sinnung durchaus möglich. Wir brauchen einfach nur den Mut, unsere Sinne wieder vollkommen zu nutzen, so wie jedes Kind es tut. Wenn wir
bereit sind, alles zu fühlen, was das Leben in uns auslöst, das Angenehme und auch das Unangenehme, wenn wir bereit sind, uns berühren und treffen zu lassen und uns vom Leben erschüttern zu
lassen, können wir unsere automatisierten Schutz- und Rettungsmechanismen deaktivieren und wieder zu Be-Sinnung kommen. Ja, es braucht Mut, sich allem zu öffnen, und die Bereitschaft alles zu
fühlen, ist bestimmt nicht immer lustig. Aber es lohnt sich, es lohnt sich immens, denn endlich können wir aufhören, gegen das Leben zu kämpfen, können uns entspannen, können in unserem Leben
ankommen und seinen Sinn erleben.
Was ist der Grund und was ist der Sinn von Traurigkeit? Traurigkeit ist, genau wie Schmerz, Schwäche und das Gefühl
von Angst und Leere das Zeichen eines Mangels. Von Vandan Ulf Münkemüller, HP (Psych.), Bielefeld
Manchmal hat Trauer einen Auslöser.
Wenn wir verlassen werden, wir unseren Job verlieren oder wir selbst oder unsere Lieben Krankheit und Tod erleben, dann sind wir getroffen und spüren unsere Traurigkeit. Und manchmal ist sie
einfach da, für Momente und Phasen unseres Lebens, spüren wir sie, scheinbar grundlos und ohne jeden Anlass. Aber Traurigkeit hat immer einen Grund, und zwar immer den Gleichen: … uns fehlt
Liebe im Leben … Wir denken vielleicht, wir wären traurig, weil ein Mensch uns nicht mehr will oder ein Wunsch oder eine Hoffnung sich nicht
erfüllt haben, aber das ist ein Irrtum, eine Täuschung. Wir sind traurig, weil uns Liebe fehlt … Wenn wir eine echte Lösung wollen, wenn wir Entwicklung und Heilung wollen, ist es nötig, wehrlos zu sein, uns treffen zu lassen, die Ent-Täuschung zu erlauben und die Trauer als Zeichen unseres Liebesmangels zu verstehen. Dann erst
hören wir auf, das Leben und die Anderen kontrollieren und manipulieren zu wollen, und können beginnen, für mehr Liebe zu sorgen. Der Grund unserer Traurigkeit ist der Mangel an Liebe, und der
Sinn und die Funktion unserer Traurigkeit ist das Anzeigen dieses Liebesmangels. Traurigkeit hat in unserer Psyche die gleiche Funktion wie die rote Lampe in unseren Autos. Wenn sie leuchtet,
wissen wir genau, dass dem Motor Öl fehlt, und wir kümmern uns darum, Öl zu besorgen und aufzufüllen. Wenn wir Traurigkeit wirklich verstehen, wissen wir genau, dass uns Liebe fehlt, und wir
kümmern uns darum, dass mehr Liebe in unser Leben fließt und mehr Liebe in unserem Leben fließt.
Ob wir den Augenblick genießen oder am Augenblick verzweifeln hängt nicht von den Ereignissen ab, sondern einzig und
allein und ganz und gar von unserer inneren Haltung, von unserer Perspektive. Von Vandan Ulf Münkemüller, HP (Psych.), Bielefeld
Realität ist nur im diesem Augenblick erlebbar durch unsere Sinne, durch Sehen, Hören und Empfinden. Den Augenblick genießen heißt den Augenblick begrüßen. Genießbar wird der Augenblick durch unser JA zu allem was der Augenblick uns bietet. Alles was ist zu begrüßen, alle äußeren und inneren Realitäten zu bejahen und von Herzen anzunehmen, bringt Frieden ins Leben und macht es genießbar. Unser Kampf und unser Wehren, unser Widerstand gegen alles, was uns nicht gefällt in der Welt, unser Kampf gegen uns selbst, gegen unser Fühlen und Empfinden, gegen unser So-sein wie-wir-sind, unser Anders-sein-wollen schafft inneren Unfrieden und macht den Augenblick ungenießbar. Und weil der Augenblick so ungenießbar ist, fangen wir an ihn zu vermeiden. Wir flüchten uns in Geschichten und Phantasien, in ideologische oder spirituelle Träume, verlieren uns in romantischen Bildern und in der Hoffnung, dass irgendwann alles einmal besser wird. Und wir werden frustriert, immer und immer wieder enttäuscht und frustriert, weil wir den Sinn nicht finden in all unseren Träumen und Hoffnungen. Ganz im Gegenteil, wir haben ihn verloren, den Sinn unseres Lebens, weil wir ihn suchen wo er nicht ist. Er ist nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft. Er ist nicht in unseren Wünschen und Vorstellungen und Hoffnungen, er ist nicht in unserem Denken. Der Sinn unseres Lebens ist nur in diesem Augenblick, nur im Hier und Jetzt, er ist nicht im Denken, sondern im Fühlen, und wir werden ihn finden und erleben, wenn wir uns mutig den inneren und äußeren Realitäten des Lebens stellen, wenn wir bereit sind JA zu sagen zu all dem was wir erleben, was wir spüren und fühlen und mit unseren Sinnen wahrnehmen. Vollkommen unabhängig von dem WAS uns begegnet und passiert macht unser JA zum Leben unser Leben sinnvoll und genießbar.
Das kennen wir alle, wenn kleine Kinder nach Mami und Papi rufen, um ihnen zu zeigen, was sie Tolles können oder grade neu entdeckt
haben. Von Vandan Ulf
Münkemüller, HP (Psych.), Bielefeld
Wenn Mami dann guckt und dem Kind seine Aufmerksamkeit schenkt, vielleicht sogar liebevoll ein paar anerkennende Worte spricht, fühlt sich das Kind gesehen und
gehört, angenommen, geliebt und genährt. Und jedes Kind braucht diese Liebe, um sich wohl zu fühlen, sich geborgen und sicher zu fühlen. Es
braucht die Energie dieser Liebe, um sich entwickeln und entfalten zu können. Wenn aber Eltern keine Zeit, keine Lust oder keine Fähigkeit haben, sich ihrem Kind liebevoll zu widmen und
zuzuwenden, bedeutet dies für das Kind eine tief gehende psychische Verletzung. Und mehr oder weniger haben wir alle diese Verletzungen erlebt und tragen diese unerfüllten Bedürfnisse nach
Gesehen- und Gehörtwerden noch immer in uns. Unsere mitunter verzweifelten Versuche, von unseren Partnern und Kindern, von Kollegen und Chefs, von Nachbarn oder der Bedienung im Café
wahrgenommen, ernstgenommen, gesehen und gehört zu werden, sollen diese tiefe Leere füllen und diese tiefe Wunde heilen. Auch unsere Präsenz in Social Media, unserere Postings über unser
Essen, unser Aussehen und andere Alltäglichkeiten sollen im Grunde nichts Anderes erreichen, als das nachträgliche Stillen dieses unerfüllten Liebesbedürfnisses. Und das kann sogar klappen
...! Psychologische Forschung hat ergeben, dass jedes "like" bei Facebook eine positiv, nährende Wirkung hat, ähnlich wie eine Berührung oder ein freundliches Wort. Und dennoch ist alle
Zuwendung und Wertschätzung von außen nicht in der Lage, diesen tiefen Mangel in uns zu beseitigen. Für eine echte und nachhaltige Heilung ist nur unsere eigene Sicht auf uns selber entscheidend. Wenn wir selber lernen, uns selber zu lieben, uns zu sehen, zu hören und zu spüren, wenn unsere inneren Eltern
sich unseren inneren Kindern liebevoll widmen, dann erfüllt sich, was leer war, und dann heilt, was verletzt war. All die wunderbare Zuwendung von außen können wir dann sozusagen als Zugabe
genießen, wie die Sahne auf dem Kuchen.
Ich hab’s einfach mal versucht. Da kam mir auf dem Weg in die Stadt dieses Schild entgegen – Jackpot: 21 Millionen. Schon stand ich im Laden, von einer
intuitiven Macht geleitet, vom Ego wohl auch, von Gier womöglich, schloss die Augen, fühlte nach innen und machte meine Kreuzchen. Von tg
Die Chancen standen schlecht. Links eine 1, dahinter ein Doppelpunkt, dahinter eine lange Zahl. Die 1 stand für den Jackpot, die lange Zahl für Niete. Nun
denn, es ist ja nur ein Spiel. Im Laufe des Tages begann ich zu fantasieren. Was würde ich mit 21 Millionen Euro anstellen? Vor allem die Aussicht, nie mehr arbeiten zu müssen, gefiel
mir. Mit einem Freund sprach ich über das Thema. Rücksichtslos erinnerte er mich an eine Diskussion, die wir kürzlich geführt hatten, und bei der ich die sich vergrößernde Kluft zwischen
Arm und Reich, den wachsenden Egoismus schlechthin kritisiert hatte. "Du wirst also einer von den Reichen, wenn es klappt", gab er zu bedenken, "einer von denen, die die Kluft
vergrößern". So hatte ich es noch nicht betrachtet und kam ins Grübeln, horchte nach innen, beobachtete Gedanken und Gefühle, die 21 Millionen vor Augen. Entdeckte entsetzt einen
Kleingeist – nennen Sie ihn von mir aus Ego –, der einfach alles behalten wollte, der das Haus mit einer Alarmanlage versah, um Neider und Diebe abzuhalten. Zu meiner Ehrenrettung gab es
auch Stimmen, die bereit waren, zu teilen, Sinnvolles zu stiften – eine ethische, innere Instanz, die sich, wenn auch noch recht schwach, wehrte. Es war also gut zu beobachten, wie
schnell egoistische Reflexe anspringen. Und dass es einer bewussten Auseinandersetzung bedarf, diesen Reflexen nicht blind zu folgen. Geld verdirbt nicht unbedingt den Charakter, tröstete
ich mich. Aber es stellt ihn schon auf die Probe. Mit gemischten Gefühlen verfolgte ich die Ziehung der Lottozahlen. Ich hatte "einen Richtigen". Dafür gab’s nicht mal 21 Cent. Meine
Enttäuschung hielt sich in Grenzen. Mein Ego schwieg beleidigt. Arbeite ich eben weiter, versuche ich halt weiter, über die Runden zu kommen. Damit bin ich vertraut. Lotto werde ich nie
wieder spielen. Vorerst. Gut, irgendwann probier ich es noch einmal. Nur um mein Ego erneut auf die Probe zu stellen. Und wer weiß – vielleicht klappt es dann mit dem
Jackpot!
Gut, ich hatte in Ruhe gefrühstückt und mir vorgenommen, alles Weitere, komme, was wolle, in Ruhe zu erledigen. Mich nicht abzuhetzen. Mich nicht hetzen zu
lassen. Dann hing ein urbaner Großwildjäger mit seiner PS-starken Geländelimousine an der Stoßstange meines Kleinwagens, obwohl ich mich innerorts bereits zu 60 Stundenkilometern nötigen
ließ. Von tg
Das Einparken wurde zur schweißtreibenden Nervenprobe: enge Straße, eigentlich Tempo 30, hinter mir und von vorne kommend Autofahrer, die weder Zeit noch
Geduld noch Empathie mitbrachten und auf ihre Vorfahrt pochten. Um es kurz zu machen: Nachdem ich mehrfaches Hupen, haarscharfe Überholmanöver und das Widerwillen und Unverständnis
ausdrückende Kopfschütteln eines Fußgängers, der zehn Sekunden warten musste, über mich hatte ergehen lassen, konnte ich den Motor ausstellen und tief durchatmen. In der Stadt ein
ähnliches Bild. Alle, (fast) alle hetzten durch die Läden, die Ellenbogen ausgefahren. Die wartende Schlange an der Kasse stand unter Strom. Mittlerweile war meine Gelassenheit dahin. Die
technische Entwicklung schreitet in rasantem Tempo voran. Wirtschaftlicher Erfolg wird an jährlichen Steigerungsraten gemessen, an Geld und Zahlen. Höher, schneller, weiter – häufig ohne
Rücksicht auf Verluste. Wo es (wenige) Sieger gibt, gibt es (viele) Verlierer. Wer im Job überleben will, muss sich ranhalten. Nun soll das nicht prinzipiell verurteilt werden, ein
differenzierter Blick würde Vor- und Nachteile erkennen. Aber, wenn wir das Leistungsprinzip und die Maßstäbe der Wirtschaft eins zu eins auf unser Privatleben übertragen, hetzen wir nach
Feierabend vom Einkauf zum Fitness-Studio, zum Workshop, zur Party ... Wann wollen wir uns dabei wirklich fühlen? Wo bleibt Zeit für rücksichtsvolle zwischenmenschliche Begegnungen? Was
wird mit denen, die das Tempo nicht (mehr) mithalten können oder wollen. Innere Tiefe braucht (Selbst-)Reflexion, Bewusstsein, Respekt, Verständnis, Liebe. Und Geduld. Mit sich und
anderen. Dazu ist es nötig, auch einmal innezuhalten. Sonst ist Erkenntnis und innere Entwicklung kaum möglich. Innere Entwicklung wirkt sich auch auf unser Handeln aus. Und so ist
(innere) Entwicklung, die auf Tiefe und Innehalten basiert, paradoxerweise der Motor für Fortschritt im außen. Allein ein Dankeschön, ein anerkennendes Wort zu einer gestressten
Verkäuferin, kann zu einem kurzen persönlichen Gespräch führen, zu einem "Zeitloch", in dem ein "miteinander in Resonz gehen" ermöglicht wird. Ein Moment, in dem wir ein wenig mehr über
uns und den anderen erfahren. Der uns ein Lächeln auf die Lippen zaubert – mit dem wir dann (im Rückspiegel) dem Hintermann signalisieren, dass wir seine Eile verstehen, uns aber trotzdem
nicht hetzen lassen.
Ich sitze im Dunkeln. Schuld daran ist dieser Onlineshop vom ****-Versand. Ich gebe zu, ganz schuldlos bin auch ich nicht. Der Preis war geil, da erwachte
mein Geiz. Und ich log. Aus hehren Beweggründen – aber ich log. Von tg
Ganz gleich was uns traurig macht oder emotionalen Schmerz in uns berührt, dies ist immer nur der Auslöser, aber nicht der Grund für unsern Schmerz
und unsere Trauer. Von Vandan Ulf Münkemüller, HP (Psych.), Bielefeld
Um unser Leben in Balance zu leben, brauchen wir Zeiten des Trauerns. Von Vandan Ulf Münkemüller, HP (Psych.),
Bielefeld
Zeiten, in denen wir nichts tun, außer unseren Schmerz und unsere Trauer zu fühlen und unseren Tränen freien Lauf zu lassen. In Liebe zu trauern,
lässt uns friedlich und ruhig werden, es lässt unsere Wurzeln wachsen und schenkt uns Lebendigkeit und Stabilität. Und wir alle haben Grund zum Trauern, denn jeder von uns ist allein. Wir
können versuchen, uns darüber hinwegzutrösten, können es uns hübsch einrichten in unserem Leben. Wir können heiraten und Kinder kriegen, Karriere machen und einen Haufen Geld verdienen,
wir können Häuser bauen und Bäume pflanzen, aber all diese Dinge sind nicht geeignet, uns nachhaltig zu trösten. Wenn wir erlauben können, loszulassen und dem Schmerz des Alleinseins zu
begegnen, die Trauer zu fühlen und die Tränen zu weinen, geschieht tiefste Entspannung, Erfüllung und Geborgenheit. Spaß und Freude führt uns nach oben, hinaus in die Welt. Trauer und
Schmerz führen nach innen und zum Zentrum unseres Seins. Wir Menschen und unsere Seelen haben das Streben, beides zu erleben, die Höhen und die Tiefen. Wenn wir nun versuchen, eine Hälfte
auszuschließen, wenn wir versuchen,
immer stark und fröhlich zu sein, verlieren wir den Boden unter den Füßen und werden instabil und unglücklich. Wenn wir aber die Bedeutung des Trauerns verstehen können und uns,
vielleicht sogar freiwillig und ohne äußeren Anlass, Zeiten des Trauerns und des Nach-Innen-Fallens lassen können, bleiben wir stabil und in Balance und machen uns selber
glücklich.
Wissen
Von tg
„Mag sein, dass eine Idee schlecht ist, aber genau herauszufinden, weshalb es eine miese Idee ist, kann uns eine Menge lehren – und vielleicht bringt es uns ja auf einen besseren Denkansatz.“
Wollten Sie schon immer mal einen neuen Weltrekord im Hochsprung aufstellen? Eine Drohne fangen? Ihr Haus am Umziehen hindern? Oder ganz einfach nur pünktlich sein? Kein Problem mit dem
„Self-Help-Guide“ vom einstigen Roboteringenieur der NASA, Cartoonisten, Autor des Wissenschaftsblogs „what if?“ und des Webcomics „xkcd“ Randall Munroe.
Nutzen Sie ganz einfach Leewellen, Polarwirbel, Polarnacht-Jetstream. So hoch kommt keine Drohne – die sie mit einem Bumerang, einem Pfeil, einem Golfball und etwas Geduld vom Himmel holen
können. Mit einer Anti-Hurrican-Verankerung im Fundament bewegt sich ihr Haus garantiert nicht vom Fleck. Und wollen Sie nie zu spät kommen, bewegen Sie sich schneller, gehen Sie früher los,
verändern Sie die Länge der Tage!
Das sind zwar ziemlich „absurde“, aber „wissenschaftliche Empfehlungen für alle Lebenslagen“. Und eine gute Chance, auf unterhaltsame Weise seinen Horizont zu erweitern.
„how to – Wie man’s hinkriegt“ von Randall Munroe, Penguin Verlag, 384 Seiten.
Wer freut sich nicht über ein Geschenk, das von Herzen kommt?! Es zeigt mir, da ist jemand, dem ich etwas bedeute. Ein Mensch, der mich wertschätzt, der Wert auf meine Nähe legt, mit mir bestimmte Wertvorstellungen teilt. Die Kostbarkeit von Freundschaft, Familie und Partnerschaft, das Geschenk des Lebens an sich wird uns gerade in Krisenzeiten schmerzlich bewusst, denn wir müssen uns existenziellen Fragen stellen. Werte wie Freiheit, Gesundheit, Loyalität, Verantwortung oder Gerechtigkeit werden heiß diskutiert, neu ausgelotet, eingeordnet. Und prallen auf wirtschaftliche, politische und egoistische Interessen. Für die Gesellschaft und jede/n Einzelne/n gilt es zu prüfen, was wirklich zählt, was sinnvoll, wichtig, unverzichtbar und unverhandelbar, was zweitrangig, gar entbehrlich ist. Wert, Werte und Wertschätzung sind maßgebliche Aspekte innerer und äußerer, individueller und kollektiver Transformation und begleiten Ausrichtung, Wandel und Neuanfang. Von tg
„Wir leben mitten in ihr und sind ihr fremde. Sie spricht unaufhörlich mit uns und verrät uns ihr Geheimnis nicht. Wir wirken beständig auf sie und haben doch keine Gewalt über sie.“ Ob Johann Wolfgang von Goethe oder Georg Christoph Tobler diese Zeilen zuzuschreiben sind, ist nicht eindeutig geklärt. Unzweifelhaft lässt sich jedoch feststellen, dass sie unser paradoxes und zwiespältiges Verhältnis zur Natur treffend auf den Punkt bringen. Von tg
Warum fasziniert die Natur einerseits und macht andererseits Angst? Wieso gibt es für manche nichts
Schöneres, als bei Wind und Wetter durch einen Nationalpark zu wandern, während andere die „all-inclusive-Bettenburg“ am Strand vorziehen? Hat ein Alternativurlauber mehr Vertrauen zu Flora und
Fauna und unberührter Landschaft, während Pauschalurlauber lieber alles unter Kontrolle haben und die Errungenschaften der modernen Kultur genießen wollen, die sie unabhängig machen von den
Unbilden der Natur? Was macht uns zu Naturfreunden, Naturliebhabern, Umweltschützern? Was zu Naturmuffeln, Umweltsündern, Naturzerstörern? Wie kommt es, dass der eine den Ernst der Stunde erkannt
hat und sein Bestes gibt, während der andere Maßnahmen zum Klimaschutz als Eingriff in die persönliche Freiheit begreift und trotzig weitermacht wie bisher?
Eine tiefe Kluft mit Konfliktpotenzial
Wir können wahrnehmen, dass wir uns – vor allem in den Industrienationen – zum Teil so weit von der Natur entfernt haben, dass wir sie (aus egoistischen, wirtschaftlichen und machtpolitischen
Interessen) ausbeuten, vergiften, zugrunde richten. Umweltverschmutzung, Artensterben und Wetterextreme führen gnadenlos vor Augen, das wir unseren Heimatplaneten an den Rand eines Kollaps
gebracht haben. Das vom Menschen geprägte Anthropozän könnte das letzte Zeitalter sein, das Menschen erleben. Die rücksichtslose Einflussnahme auf unsere natürliche Umwelt gipfelt in dem Wahn
nach totaler Beherrschung. Eine (selbst)zerstörerische Sackgasse.
„Zurück zur Natur“, zu Ursprünglichkeit und Wildnis, scheint als Ausweg verlockend, ist als Lösung aber unzureichend und unrealistisch. Rückwärtsgewandte Ideen werden der Realität nicht gerecht
und stoßen häufig auf Widerstand. Schließlich hat auch die Natur sich weiterentwickelt. Und was heißt eigentlich ursprünglich, wild? Gibt es das überhaupt noch?
Müßig zu erwähnen, dass es, treffen diese konträren Überzeugungen aufeinander, kracht.
Gibt es nicht einen heilsamen, wirklich nachhaltigen, goldenen Mittelweg, der die Kluft überwindet? Schließlich sollen unsere Nachkommen eine bewohnbare Mutter Erde vorfinden.
Ein Wort, mehrere Bedeutungen
Kontroversen entstehen bereits dadurch, dass Natur aus jeweils verschiedenen Blickwinkeln gesehen und bewertet wird. Sean Esbjörn-Hargens, Professor für integrale Studien, und Philosoph Michael
Zimmermann differenzieren in Ihrem Buch „Integrale Ökologie“ zwischen drei grundlegenden Blickwinkeln – häufig miteinander verwechselte, tatsächliche Dimensionen der Wirklichkeit –, die zu
voneinander abweichenden Ansichten über Natur und daraus resultierenden Handlungen führen.
Als da wären:
1) Alle äußeren Faktoren und Zusammenhänge der natürlichen Welt, die rational, objektiv und – als Strukturen von sozialen Systemen, als ökologische Gemeinschaft – interobjektiv
naturwissenschaftlich betrachtet werden. Dabei wird zwischen Beschaffenheit und Verhalten belebter (Tiere, Pflanzen) und unbelebter Natur (Steine, Flüssigkeiten, Gase) unterschieden. Dieser
modernen, materialistischen Sicht entspringt auch die Rechtfertigung, sich über die verstandesmäßig erfasste, sichtbare Natur zu erheben, sie zu nutzen, zu beeinflussen und zu
kontrollieren.
Beispielsweise ist ein Baum dann eine verholzte Pflanze, mit einer Wurzel, einem Stamm, Jahresringen, Blättern, die Kohlendioxid speichert und zusammen mit anderen Bäumen als Nutzwald der
Holzproduktion dient.
2) Naturerfahrung geschieht über die innere Wahrnehmung, ist körperlich, sinnlich, emotionial, nicht rational und
erhebt den urwüchsigen Lebensraum der Biosphäre über die Kulturlandschaft. Die Trennung zwischen Mensch und Natur soll überwunden werden. Die Wiedererlangung eines verlorenen Paradieses unter dem
Motto „Zurück zur Natur“ beinhaltet die Gefahr der Verklärung, Romantisierung und Rückwärtsgewandtheit in prärationales Bewusstsein.
Ein Baum wird umarmt, der Duft seiner Blüten eingeatmet, man/frau kommt in Berührung mit der Magie dieses mächtigen, uralten Naturwesens. Beim (gemeinsamen) Wandern durch einen naturbelassenen
Wald spüren wir unseren ganzen Körper, hören den Ruf eines Vogels, probieren köstliche Blaubeeren und Wildkräuter, genießen die Abwesenheit des Lärms menschlicher Zivilisation, und es stellt sich
innerer Frieden ein.
3) Das gesamte Universum wird in all seinen inneren und äußeren Dimensionen als sich entwickelndes und entfaltendes Sein erkannt. Diese postrationale Sichtweise integriert das Schöne, Gute und
Wahre, subjektiv erfahrbare und objektiv erfassbare Natur. Alles ist mit allem verbunden – innerlich und äußerlich, individuell und kollektiv –, interagiert auf komplexe Weise und in Form von
Holarchien, einem Ineinandergreifen von zu höheren Entwicklungsebenen führenden Teilen und Ganzen, die vorherherige Ebenen einschließen und transzendieren, wodurch etwas Neues entsteht (das
Bewährtes beinhaltet).
Ein Baum wird mit allen Sinnen und in allen Zustandserfahrungen, grobstofflich, feinstofflich, kausal und nondual wahrgenommen. Zudem als vielschichtige Lebensform, die CO2 bindet und Sauerstoff
produziert, Früchte, Blätter, Nadeln und Samen hervorbringt und somit einen wichtigen Beitrag für das Klima und andere Lebewesen leistet. Und deren Stamm als wertvoller Baustoff verwendet werden
kann. Sowohl ein sich selbt überlassener Wald im Naturschutzgebiet als auch ein Stadtpark werden in ihrer natürlichen, kulturellen und sozialen Bedeutung erkannt und eingeordnet und als Ausdruck
der schöpferischen Kraft der alles umfassenden und durchdringenden Existenz gewertschätzt.
Reduktionismus und seine Risiken
Das Verständnis von Natur, wie es unter den Punkten 1) und 2) beschrieben wird, ist reduktionistisch, das heißt, die Wirklichkeit wird auf einen Teilbereich eingeengt.
Der rein auf das Äußere beschränkte „oberflächliche“ Naturbegriff 1) betrachtet die Natur als Objekt, als Umwelt, also eine Welt, die um den Menschen herum, von ihm getrennt existiert. Wenn es
eine Verbindung gibt, dann die, dass wir aus Sternenstaub entstanden sind, aus dem gleichen Material wie der gesamte Kosmos.
„Sie und ich, wir bestehen wie alles Übrige aus kleinen einzelnen Teilchen, und alles, was große Objekte wie wir tun, ist eine Konsequenz dessen, was unsere vielen kleinen Bestandteile tun. Die
charakteristischen Merkmale eines Geschöpfs oder Objekts sind die Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen seinen vielen
einzelnen Teilen, nicht die Teilchen selbst“, schreibt die Physikerin Sabine Hossenfelder in ihrem Buch „Mehr als nur Atome“ und spekuliert darüber, ob das Ersetzen von Gehirnzellen durch
künstliche Siliziumchips eine Person verändern würde. Sie schlussfolgert, dass sie sich nicht verändern würde, in dem Sinne, dass die Chips ja die selben Funktionen ausführen. Holismus, eine
Ganzheitslehre (der Holarchien), die die Ansicht vertritt, das Ganze sei mehr als nur die Summe seiner Einzelteile, ist laut Hossenfelder „Quatsch“.
Die Noosphäre, der durch den menschlichen Geist bestimmte und gestaltete Bereich der Erde, wird verabsolutiert, wobei Geist mit Gehirn gleichgesetzt wird. Die Biosphäre, der natürliche
Lebensraum, wird vernachlässigt, muss sich unterordnen.
Nicht alle Wissenschaftler vertreten derart rigorose, reduktionistische und deterministische Ansichten, die eine über das gegenständlich Beweisbare hinaus gehende Innerlichkeit als Illusion
abtun. Dennoch werden Bewusstsein, Gefühle wie Liebe und Mitgefühl, die Natur des Menschen (und der Tiere) auf Gehirnareale und
biochemische Prozesse reduziert. „Ich gebe ja zu, dass es seltsam anmutet, sich als biologische Maschine zu sehen, die von denselben Gesetzen gesteuert wird, wie die Bahn des Pluto“, gesteht der
Quantenphysiker Leonard Mlodinow. „Und doch beeinträchtigt meine Einsicht in mein wahres Wesen meine Freude am Geschenk des Lebens nicht.“
Diese Sichtweise erklärt die „Maschine Mensch“ zu einem mit einem Gehirn ausgestatteten Organismus, der Teil der Biosphäre ist. Gleichzeitig wird der menschliche Geist und aus ihm resultierendes
Handeln (z.B. industrielle Landwirtschaft oder Bau und Gestaltung von Städten) über die Biosphäre erhoben.
Zur Ausbeutung und Zerstörung der Umwelt kommt es, sobald der unter Punkt 1) beschriebene Naturbegriff auf neoliberale, ökonomische und (macht)politische Ziele im großen Stil angewendet wird,
denen sich moral-ethische Skepsis unterordnen muss. Oder, wie es Christian Lindner einmal schwarz-weiß plakativ ausdrückte: „Digital first. Bedenken second.“ Die Natur wird als Rohstofflieferant
betrachtet. Das betrifft sowohl die unbelebte Natur (Physiosphäre) als auch die belebte Natur (Biosphäre). Künstlicher Intelligenz und Genmanipulation (die der Noosphäre entspringen) gehören die
Zukunft. Menschen (und in gewissem Sinne auch Tiere und Pflanzen) unterliegen einem ständigen Wettbewerbsdruck – forciert durch die Globalisierung –, werden überwacht und gesteuert, sind als
Individuum bedeutungslos, ersetzbar. Und wenn es sein muss, wird mit Desinformation gearbeitet. Es ist nicht verwunderlich, dass freie Meinungsäußerung und unabhängiger Journalismus, die in
demokratischen Staaten (derartige) Missstände benennen und öffentlich machen, in Autokratien und Diktaturen unterdrückt werden.
Der die innere, subjektive und intersubjektive Erfahrung betonende Naturbegriff 2) erkennt äußere Aspekte durchaus an, aber nur in der Bedeutung von Objekten der sinnlichen Wahrnehmung und natürlichen Systemen, im Gegensatz zu rationalen Konzepten und sozialen Systemen. Die Biosphäre wird
idealisiert, die Noosphäre mit ihrer Industrialisierung, Technisierung, Profitgier, ihrem Konsumdenken als von den natürlichen Wurzeln abschneidende, zerstörerische Kraft empfunden.
Gern werden indigene Völker zitiert. Aussagen wie: „Die Erde ist ein lebendiger Raum. Sie hat Adern, durch die Blut fließt“ oder: „Wenn ihr wissen würdet, dass Mutter Erde fühlen kann, würdet ihr
aufhören, sie zu zerstören“ untermauern die Bestrebungen, menschliche Einflüsse zu minimieren bzw. nur im Einklang mit der Weisheit der Natur zu akzeptieren.
Beide Sichtweisen, 1) und 2), polarisieren. Hier und da wird aufeinander zugegangen. So gibt es viele Umweltschützer, die sich auf wissenschaftliche Fakten beziehen. Und Wissenschaftler, die, auf
der Suche nach Lösungen für die Klimakrise, zu einem Wandel der Lebensweise ermahnen. Zudem Gelehrte, die keinen Hehl daraus machen, dass es noch ungeklärte Mysterien gibt, die sich (bislang)
nicht rational erklären lassen.
Das gesamte Universum im Blick
Naturbegriff 3) ist interdisziplinär, integral, nachhaltig. Er führt 1) und 2) zusammen und geht darüber hinaus.
Subjektivität, Intersubjektivität, Objektivität und Interobjektivität (das Innere und das Äußere des Individuums und des Kollektivs), also die Ich-, Wir-, Es- und Sie-Perspektive oder das Schöne,
Gute und Wahre sind sich gleichzeitig entfaltende, gleichwertige Dimensionen der erfahrbaren und beobachtbaren Wirklichkeit. Denn Probleme entstehen immer dann, wenn Interpretationen und
Diskussionen aus dem „Flachland“ heraus, dem Nichterkennen oder Ignorieren anderer Perspektiven als der eigenen, geführt werden.
Die inneren Perspektiven sind wichtig, weil sie den Akzent auf Kriterien wie Bewusstheit, Werte, Intentionalität, Tiefe und Qualität legen.
Weil sie objektive, beweisbare, empirische Eigenschaften und Verhaltensweisen quantitativ erfassen, sind die äußeren Perspektiven wichtig – aber zu stark gewichtet. „Erlösung ist in der modernen
Welt nur auf dieser Erde zu finden, in den Erscheinungen, in der Manifestation, in der reinen Immanenz“, beklagt der integrale Denker Ken Wilber. „Es gibt keine höhere Wahrheit, keinen aufsteigenden Strom, nichts Transzendentes.“
Um diesem Ungleichgewicht zu begegnen, glauben Sean Esbjörn-Hargens und Michael Zimmermann als Verfechter einer integralen Ökologie, „dass ein Schlüssel für die Zukunft unserer Spezies darin
liegt, das Innere von Neuem wertzuschätzen und zu erforschen“. Denn innere Entwicklung ist für ein tieferes Verständnis der Natur entscheidend.
Innere Entwicklung geschieht über Bewusstseinsebenen, die holarchisch aufeinander aufbauen und Stufe um Stufe zu höherer Komplexität führen, die vorausgehende Ebene transzendieren, auf
möglichst gesunde Weise integrieren und etwas Neues ins Gewahrsein bringen. Prämodernes, modernes, postmodernes Bewusstsein interpretieren Natur verschiedenartig, betonen das Innere oder das
Äußere. Erst integrales Bewusstsein entwickelt globales Denken sowie globales Mitgefühl, führt alles zusammen und sucht nach Erneuerung mit übergeordneten Lösungsprozessen.
Dazu gehört, Natur und das Verhältnis von Mensch und Natur als eine Holarchie zu begreifen, die Wertigkeit definiert (die im Gegensatz zu einer Hierarchie nicht auf Herrschaft und Unterordnung
basiert) und den Zusammenhang von Verantwortung und Abhängigkeit sichtbar macht.
Kurz und konkret: Während der Grundwert besagt, dass prinzipiell jedes Leben Schutz verdient, bezeichnet der extrinsische (äußere) Wert die Quantität oder Breite/Spanne und erfasst der
intrinsische (innere) Wert (höhere) Bewussheit als Qualität oder Tiefe der Entwicklung. Im Idealfall gilt es, die größtmögliche Tiefe und die größtmögliche Spanne zu schützen. Menschliches
Bewusstsein hat die bedeutendste Tiefe und somit die meiste Verantwortung. Insekten haben eine immense Spanne (auf jeden Menschen kommen geschätzt 1,4 Milliarden Insekten). Menschen und höher
entwickelte Tiere sind abhängig von Insekten, die vielfältige Aufgaben in der Natur erfüllen.
Liebe mit Sinn und Verstand
Wir sind dabei, unsere Lebensgrundlagen so weit zu zerstören, dass die Menschheit womöglich ausstirbt. Umweltverschmutzung, Klimawandel und rasantes Artensterben
sind Symptome menschlichen Fehlverhaltens. Wie können wir unsere gestörte Interaktion mit der Natur zum Guten wenden?
Als autonome, mit dem Ganzen verbundene Mitglieder von multidimensionalen Ökosystemen, sind wir dazu aufgefordert, zum Erhalt und Wohlergehen beizutragen. Wir müssen frei von egoistischer
Engstirnigkeit und Gier endlich unserer besonderen Verantwortung der mit dem höchsten Grad an Bewusstsein ausgestatteten Bewohner dieser Erde gerecht werden und entsprechend entschieden handeln.
Uns vom Mantra des ewigen Wirtschaftswachstums verabschieden, trotzdem nicht rückwärts denken, sondern neue, kooperative Wege gehen. Technik, Wirtschaft, Politik, Kultur, Gemeinschaft müssen
ethischen und nachhaltigen Zielen folgen. Es ist notwendig, dass wir uns innerlich mit der Natur verbinden, auf eine postrationale, integrale, gesunde, mitfühlende Weise. Wer die feinstoffliche
Verbindung zu anderen Lebewesen spürt und (durch Meditation) in die nonduale Verbundenheit des All-eins-Seins eintaucht, erkennt,
dass es keine Trennung gibt, dass Mensch und Natur nur als Liebesbeziehung eine gemeinsame Zukunft haben. Sei diese Beziehung noch so kompliziert, benötigt sie noch so viele Anstrengungen. Als
Belohnung könnte ein Happy Ende winken. Wer wünscht sich das nicht?
Können wir davon ausgehen, dass wer bewusst ist, auch immer bewusst handelt? Bedeutet bewusstes Handeln zudem „richtiges“ Handeln? Und was genau ist überhaupt Bewusstsein? Von tg
Verliert jemand das Bewusstsein, ist er handlungsunfähig. Bewusstsein ist also eine wichtige Voraussetzung für die Ausführung einer Handlung. Aber, wie oft handeln wir tatsächlich bewusst? Weniger als gedacht. Man nimmt an, dass wir 90 % und mehr im Autopilot unterwegs sind. Das Unterbewusstsein ordnet im Höchsttempo Wahrgenommenes ein, beeinflusst unser Denken und Fühlen, regelt Funktionen des Organismus und Tätigkeiten, die gewohnheitsmäßig ausgeführt werden. Würden wir jeden Schritt, jede Kleinigkeit immer wieder aufs Neue überdenken, wären wir völlig überfordert, nicht mehr aufnahmefähig und schon gar nicht in der Lage, offen für bewusste Entscheidungen zu sein.
Wie sieht es nun mit den restlichen Prozenten aus? Ist bewusstes Handeln immer „richtig“? Nein, denn wir wissen, dass es Menschen gibt, die bewusst „falsch“ handeln. Und sogar, wer sich absolut
sicher ist, eine gute Entscheidung zu treffen, erkennt mitunter im Nachhinein, dass er einen Fehler begangen hat. Doch nach welchen Kriterien unterscheiden wir, was falsch und was richtig ist?
Und machen wir es uns mit einer derart simplen Unterscheidung nicht zu leicht? Was sich nach Haarspalterei und Schwarz-Weiß-Denken anhört, ist durchaus wichtig. Gehen wir der Sache auf den
Grund.
Das Mysterium
Zuallererst gilt es zu klären, was im Allgemeinen unter dem Begriff Bewusstsein verstanden wird. Und schon beginnen die Probleme. Denn Bewusstsein lässt sich nur schwer (be)greifen. Philosophen,
Psychologen, Weisheitslehrer, Geistliche und Naturwissenschaftler versuchten und versuchen auf unterschiedlichen Wegen das Mysterium Bewusstsein zu entschlüsseln und kommen zu zum Teil
abweichenden Definitionen, vertreten konträre oder unbefriedigende, weil unvollständige Meinungen. Bereits die Ausgangsfrage gibt eine bestimmte, eingeschränkte Richtung der Erforschung vor: Ist
Bewusstsein schon immer da oder wird es vom Gehirn erzeugt? Ist Bewusstsein dem Menschen vorbehalten, ein Synonym für Geist und Seele
oder gar eine Illusion? Wird künstliche Intelligenz bald Bewusstsein entwickeln? Viel Diskussionsstoff. Bleibt die Erkenntnis: Nur mit vielfältigen Sichtweisen kann es gelingen, dem Bewusstsein
auf die Schliche zu kommen. Dazu benötigt es Klarheit, Wachheit, Wissen und Bewusstsein. Bewusstsein, das Bewusstsein erforscht. Also sich selbst.
Ein relativ neuer theoretischer Rahmen, der die Erkenntnisse diverser Disziplinen und Weltanschauungen umfassend miteinander vereint, ist der Integrale Ansatz, der u. a. vom interdisziplinären
Denker Ken Wilber vertreten wird. Der Integrale Ansatz soll uns als Instrument dienen, die vielfältigen Sichtweisen von
Bewusstsein unter einen Hut zu bringen. Wir werden dabei den Fokus auf die spirituelle Entwicklung des Menschen richten und das große Ganze im Auge behalten.
„Bewusstsein selbst ist nicht etwas, sondern der Grad an Offenheit oder Leerheit, die Lichtung ...“, erklärt Wilber. Der Psychologe und Bewusstseins-Theoretiker Allan Combs spricht von einem
dimensionslosen Feld, „einem scheinbar unendlichen Urgrund, der hinter aller Erfahrung hervorlauert und sie durchdringt.“ Und führt weiter aus, Bewusstsein sei „die Essenz dessen, was ich bin,
was du bist, was es bedeutet, Mensch und lebendig zu sein ...“ Und: „... die klarste und auch einfachste Tatsache der Welt.“
Zustände und Ebenen
Schauen wir, wie wir die „klarste und einfachste Tatsache der Welt“ integral untersuchen. Immerhin geht es um ganz persönliche, existenzielle Dinge, den Platz, den wir in der Welt einnehmen, den
Sinn des Lebens schlechthin.
Kommen wir zur Sache. Ken Wilber unterscheidet zwei wesentliche Erscheinungsformen von Bewusstsein: (horizontale) Bewusstseinszustände und (vertikale) Bewusstseinsstrukturen (oder -ebenen oder
-stufen). Gemeinsam mit Allan Combs hat er eine grundlegende Idee für den Zusammenhang dieser beiden wesentlichen Erscheinungsformen von Bewusstsein entwickelt (Wilber-Combs-Raster). Einfach,
genial. Und entscheidend für das Verständnis von Bewusstsein und dem Wesen spiritueller Erfahrungen.
Es gibt drei natürliche, grundlegende Bewusstseinszustände, mit denen jede/r vertraut ist: Wachen, Träumen und Tiefschlaf. Die großen Weisheitstraditionen gehen davon aus, dass wir bei der
spirituellen Innenschau, etwa beim Meditieren, Variationen dieser natürlichen Zustände durch intensives Üben „willentlich“ einnehmen können. Sie werden als grobstofflich, subtil und kausal
bezeichnet. Mehr noch können wir darüber hinaus in der Meditation den Zustand des Zeugenbewusstseins (reines Bezeugen dessen was ist) und des nichtdualen Gewahrseins (Einheit mit dem Urgrund
aller Zustände) schulen. In der Nicht-Dualität löst sich das Ego auf – ein Zustand der „unverfälschten“ Befreiung, der Erkenntnis, selbst das unendliche Bewusstsein zu sein, auch Verwirklichung
oder Erleuchtung genannt. Im tatsächlichen Leben drückt sich dies als „das nichthandelnde Handeln des reinen Bezeugens aus“ (Ramesh S. Balsekar). Alle Handlungen sind frei von Zweifeln, „völlig
losgelöst davon, was das Resultat sein wird“. Ebenso frei von einem Verlangen nach Veränderung dessen „Was-Ist“ und Beurteilungen wie „gut“ oder „schlecht“.
An diesem Punkt kann, was sich einleuchtend anhört, leider schräg werden. Wer einmal Satsangs besucht hat, durfte feststellen, dass auch Erleuchtete Meinungen vertreten, Dinge interpretieren. Und
mitunter Handlungen ausführen, die dem normalen Menschenverstand unerleuchtet und „falsch“ erscheinen. Wie ist das möglich? Das Wissen von der Existenz von Bewusstseinsstrukturen – das
erleuchtete Meister nicht automatisch haben – hilft uns weiter.
Bewusstseinsstrukturen, die wir im Folgenden der Einfachheit halber (und weil sie das Bild von übereinandergeschichteten, ineinandergreifenden, aufsteigenden Stufen besser veranschaulichen)
Bewusstseinsebenen nennen, sind nicht direkt über Meditation erfahrbar. Wollen wir etwas über unsere eigenen Strukturen/Ebenen herausfinden, braucht es einen wachen Blick von außerhalb. Den wir
einnehmen können, wenn wir ein wenig zur Seite treten und uns selbst, unsere Gedanken, Gefühle, Vorstellungen, Muster, Handlungen unvoreingenommen betrachten und untersuchen. Eine gute Übung.
Doch da wir uns selbst gegenüber niemals völlig objektiv sein können, kommen wir nicht aus ohne Beobachtungen und Hinweise von anderen, ohne systematische Analysen (vieler Probanden) – ein
Fachgebiet von Psychologie und wissenschaftlicher Forschung.
Was haben die Fachleute festgestellt? Während wir wachsen und reifen, verändern sich die Muster unseres Denkens, unserer kognitiven (und anderer) Fähigkeiten, mithilfe derer wir uns selbst und
unsere Umwelt bewusst wahrnehmen. Muster, Strukturen, die unsere Realtität, unsere Weltsicht, unsere Selbsteinschätzung prägen und unsere Handlungen bestimmen. Wilber benennt neben der kognitiven
viele weitere Fähigkeiten (Talente, Intelligenzen), kurz (Entwicklungs-)Linien genannt, die diese Veränderung durchlaufen. Kognitive Fähigkeiten sind wichtig und zielführend für bewusste
Wahrnehmung. Dennoch erschließt sich Erkenntnis nicht nur über den Geist, sondern auch über Gefühle (emotionale Linie), Begegnung (zwischenmenschliche Linie), Einordnung von Verhalten (moralische
Linie) u. a. m. Alle Linien entwickeln sich zu/über Bewusstseinsebenen, die unterschiedlich reife Ausformungen erlangen können. Wilber drückt es folgendermaßen aus: „Je größer also in einer Linie
der Grad an Bewusstsein ist, desto ‚höher‘ können wir eine Ebene nennen“.
Während (nicht konstante) Bewusstseinszustände sofort und immer verfügbar sind, müssen Bewusstseinsebenen Stufe für Stufe erklommen werden. Von egozentrisch zu ethnozentrisch zu weltzentrisch zu
integriert (es gibt auch andere und differenziertere Abstufungen). Das dauert. Und bedeutet ab einem bestimmten Zeitpunkt – dem Erreichen einer im Laufe der menschlichen Entwicklungsgeschichte
auf breiter Basis gefestigten Ebene – (Bewustseins-)Arbeit, wollen wir höhere Ebenen erreichen.
Jede Bewusstseinsebene geht mit ganz eigenen Denkmustern, Vorstellungen, Überzeugungen und daraus abgeleiteten Verhaltensweisen einher, die als richtig und wahr eingestuft werden, aber nur
relativ richtig und wahr sind, weil (durch die jeweilige Höhe) begrenzt und unvollständig. Ein Grund für jede Menge Streitigkeiten (zwischen unterschiedlichen Bewusstseinsebenen) in der
Welt.
Eine gute Kombination
Kommen wir zum von Ken Wilber und Allan Combs entdeckten Zusammenhang zwischen Bewusstseinszuständen und Bewusstseinsebenen. Auf jeder Bewusstseinsebene können Bewusstseins- und
Erleuchtungszustände erfahren werden. Ein Mensch auf der ethnozentrischen Ebene kann das, ein Mensch auf der weltzentrischen oder integrativen Ebene kann das. Trotzdem handelt jeder Mensch auf
Basis seiner, durch die Höhe der erreichten Bewusstseinsebene begrenzten Weltsicht, die zudem von Konditionierungen und Schatten (unterdrückte Anteile der Persönlichkeit) und jeder Menge eigenem
und kollektivem Kram gefärbt ist. Kommen noch über 90 % Unbewusstheit hinzu wird klar, dass Handeln in spirituellen Bewusstseinszuständen nicht automatisch „richtig“ ist und das
Erleuchtungs-Konzept der großen Weisheitstraditionen einer Reform bedarf.
Erleuchtung im integralen Sinn heißt eins werden mit allen (Bewusstseins-)Zuständen und allen (Bewusstseins-)Ebenen. Das Motto lautet: „aufwachen“ und „aufwachsen“. Das bedeutet: durch Techniken
wie Meditation, Kontemplation, Yoga etc. Zustände bis hin zur Einheitserfahrung schulen. Und gleichzeitig möglichst hohe Ebenen von Bewusstsein erklimmen. Hierbei hilft der Integrale Ansatz
hervorragend. Bewusstsein als Leere, als Freiheit, als ewiger, zeitloser Urgrund und Bewusstsein als Fülle, in der Manifestation, der evolvierenden Materie, vereinen sich auf diese Weise zu einem
umfassenden Bewusstsein. Wir können dann (zeitweise) mühelos durch das Leben gleiten, dieses bezeugen und uns vollständig eins mit allem fühlen. Gleichzeitig bewusst handeln, im Wissen um unsere
Strukturen, Muster und unbewussten Impulse. Je mehr wir uns auf höhere Bewusstseinsebenen schwingen, umso komplexer wird unser Verständnis von Innen- und Außenwelt, unser Weltbild insgesamt. Und
umso offener und größer unser Mitgefühl, unsere Liebe für alle Wesen, das gesamte Universum. Um jedem Streben nach Erleuchtung ein wenig den Stress zu nehmen, sei kurz bemerkt: In einer Welt, die
sich untentwegt weiterentwickelt, gibt es logischerweise keine vollkommene, abgeschlossene Erleuchtung.
Theorie und Praxis
Bewusstseinszustände und Bewusstseinsebenen gleichzeitig zu „bewohnen“, fühlt sich anfänglich paradox an. Ist es auch. Aber es funktioniert. „Lebe dein eigenes Selbst und ruhe in der
Unendlichkeit“, empfiehlt Wilber, und es steigt die „tiefste Freude auf, die überhaupt vorstellbar ist ...“
Durch Meditation, Beobachtung und Achtsamkeitspraxis kann das Hineinwachsen in höhere Bewusstseinsebenen beschleunigt werden. Und die (integrale) Beschäftigung mit Bewusstseinsebenen deckt blinde
Flecken auf, die Zustandserfahrungen verborgen bleiben, und gibt Begriffen wie Gewissheit, Verantwortung, freier Wille und Handlungsfreiheit eine neue, greifbare Bedeutung.
Womit sich jetzt auch die Sache bzgl. „richtig“ und „falsch“ klären lässt. Ja, wir reden hier von einer Bewertung, einer Beurteilung – und die ist, wie wir bereits wissen, in Weisheitstraditionen verpönt. Um Bewusstseinsebenen zu verstehen, brauchen wir aber eine vergleichende Einordnung von Phänomenen. Damit dies nicht als Machthierarchie missverstanden wird, spricht der Integrale Ansatz von Holarchie, einer Wertehierarchie, die die Qualitäten jeder Bewusstseinsebene wertschätzt (und schon gar nicht auf Unterdrückung abzielt). Da die Ebenen Stufe für Stufe erklommen werden müssen, ist jede Ebene wichtig. Integral bedeutet, alles einzubeziehen. Ohne die Basis, ohne das Fundament der unteren stehen höhere Ebenen auf wackligen Füßen. Und erst auf der integrativen bzw. integralen Bewusstseinsebene ist diese Einordnung und Wertschätzung wirklich und umfassend möglich.
Die Einschätzung von richtig und falsch, dessen was ich tun soll, wird von der Entwicklungshöhe der erreichten Ebene der moralischen Entwicklunglinie bestimmt. Da die Begriffe „richtig“ und
„falsch“ häufig mit Schuldgefühlen einhergehen, reden wir lieber von konstruktiv und destruktiv oder altruistisch und egoistisch.
Das gesamte Spektrum
Unser Handeln – im Hier und Jetzt – als konstruktiv oder desktruktiv zu erkennen und wenn nötig und möglich willentlich und verantwortungsbewusst zu ändern, ist in der aktuellen Situation der
Menschheit, der gesamten Schöpfung auf unserem Planeten Erde überlebenswichtig. Die „bereitwillige Annahme all dessen, was das Leben bringen mag“ (Balsekar) reicht nicht aus. Aber über zuinnerste
Bewusstseinzustände treten wir spürbar in Kontakt mit dem „Tiefsten, das im eigenen Herzen Galaxien gebiert“ (Wilber). Wer sich all-eins fühlt, handelt nicht wider die (eigene) Natur.
Seien wir nicht mit der halben Wahrheit zufrieden. Nehmen wir Herz und Verstand in beide Hände, Zustände und Ebenen
mit ins Boot. Werden wir aus der grenzenlosen Stille heraus, im Bewusstsein des gesamten Spektrums unserer begrenzten irdischen Möglichkeiten, sich weiterentwickelnde, liebevolle, mitfühlende
Gestalter unseres Lebens, im Innern und im Außen.
Einmal im Leben drei Wünsche frei haben, und unsere kühnsten Träume werden wahr. Nun, ganz so einfach ist es nicht – auch nicht im Märchen. Märchenhelden und -heldinnen müssen sich immer auf den Weg machen, um nach Strapazen und Schwierigkeiten ans Ziel ihrer Träume zu gelangen. Von tg
Es gibt kleine und große, bescheidene und utopische, heimliche und brennende Wünsche. nicht nur im Märchen. Einige erfüllen wir uns selbst, während wir uns andere versagen. Denn oft bleibt es bei der Hoffnung, dass es irgendwann von allein „passiert“. Oder wir tun Wünsche vorschnell ab, weil sie unrealistisch erscheinen, wir bescheiden sein wollen, uns eine garstige innere Stimme weismachen will, wir hätten es nicht verdient.
Dabei sind gerade die wiederkehrenden und sehnlichsten Wünsche ein Schatz, den wir in uns tragen. Trauen wir uns also zu träumen!
Träume machen Wünsche innerlich sichtbar, spürbar, geben einen Vorgeschmack auf das, was möglich scheint. Möglich ist? Träume beflügeln die Fantasie, lassen uns einen Blick wagen in eine Zukunft,
die sich erstrebenswert, sinnvoll und zutiefst befriedigend anfühlt.
Kleine und große Veränderungen
Doch können Wünsche und Träume Realität werden? Ja, Wünsche und Träume haben eine erstaunliche Kraft. Wenn wir an sie, an uns glauben. Wenn wir eine Vision, ein Ziel formulieren, den ersten
Schritt machen, mit Liebe, Zuversicht, Geduld, Vertrauen und starkem Willen dranbleiben.
Unterwegs kann es Hindernisse, Umleitungen und Rückschläge geben. Oder wir hadern und zweifeln, befragen unser Herz, überlegen hin und her und stellen fest – nicht jeder Traum geht
(hundertprozentig) in Erfüllung.
Auf jeden Fall setzen wir kleine und große Veränderungen in Gang. Das kann ein freies Wochenende sein, mal ganz allein und ohne die alltäglichen Verpflichtungen. Ein Hobby, für das wir uns
endlich Zeit nehmen. Eine bezahlbare neue Wohnung, in der wir uns wohlfühlen. Die Suche nach einem Partner, mit dem wir auf der gleichen Wellenlänge liegen. Eine Tätigkeit, die wir lustvoll und
kreativ ausüben, bei der wir individuelle Eigenschaften und Begabungen einbringen. Vielleicht entdecken wir dabei unsere Berufung. Unser einzigartiges Strahlen, das wir der Welt zum Geschenk
machen.
Wach sein und wachsen
Spirituell leben, ganz im Hier und Jetzt, nur dem Moment verpflichtet, und gleichzeitig den Kopf in den Wolken haben und für die Zukunft planen – wie passt das zusammen? Wunderbar. Beides ergänzt
sich und macht uns zu vollständigeren Menschen. Unsere Ausrichtung weckt Neugier und Schaffenskraft, setzt den Impuls zur Weiterentwicklung, zum Handeln. Und Präsenz und Achtsamkeit lassen uns auf unserem Weg offen bleiben für das was kommt.