Schweden
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Die kleine Insel Tjäro liegt reizvoll im Schärengarten Hällaryd und steht unter Naturschutz
Blekinge ist überschaubar. Auf der Landkarte. Und bei einem Picknick am Meer, im Schärengarten. Nur nicht, wenn man mitten im Wald steht. Blekinge misst etwa 100 Kilometer von Westen nach Osten und 30 km von Norden nach Süden. Obwohl von Deutschland aus schnell zu erreichen – mit dem Auto über Vogelfluglinie und Öresundbrücke –, ist Schwedens südlichste Schärenküste bislang vom Massentourismus verschont worden. Von tg
Das mag daran liegen, dass Sandstrände fehlen – und jeglicher Trubel. Wer baden möchte, sucht sich eine kleine Bucht und breitet das Handtuch auf einem Felsen aus. Statt Hotel mit Animation und all-inclusive, dient die betagte, falunrote Stuga auf der stillen Waldlichtung als Unterkunft.
Blekinge schmückt sich mit dem Beinamen "Garten Schwedens". Denn hier finden sich, neben den unzähligen Schären, verschiedene schwedische Landschaftsformen im Kleinformat: Berge, Täler, Wälder, Flüsse, Seen (fast 1000), karge, steinige Erde, fruchtbare Wiesen und Weiden und eine vielfältige Pflanzenwelt.
Am besten lässt sich die Provinz Blekinge län per Auto (Navi!) und zu Fuß erkunden. Manchmal wird auch ein Boot benötigt: Bereits die Überfahrt von Järnavik zur Insel Tjärö, die reizvoll im Schärengarten liegt, ist eindrucksvoll. Auf Tjäro bietet ein Rundweg wunderschöne Ausblicke. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es auch.
Ganz in der Nähe liegt der Wild- und Naturpark Eriksberg, der (ab 1938) vom Naturfilmer und Schriftsteller Bengt Berg angelegt wurde. Wer mit dem Wagen in den frühen Abendstunden das ca. 9 km2 große Gebiet „durchstreift“, hat vielleicht das Glück, auf Wisente zu treffen. Zudem ist der Anblick von (nahezu) frei lebendem Rot- und Damwild oder von Mufflons faszinierend. Zur Beobachtung der Wildschweine wird kein Fernglas benötigt – die wenig scheuen Tiere blockieren gern mal die Straße. Auf dem Färsksjön blühen im Juni die seltenen roten Seerosen.
Wieder unter Menschen kommt man beim Besuch der Weltkulturerbestadt Karlskrona, die 1679 als Flottenstützpunkt von Karl XI. gegründet wurde. Gut 300 Jahre Marinegeschichte geben der weitläufigen Stadt ihr typisches Aussehen.
Gemütlicher geht es in Ronneby zu. Vom Zentrum aus führen die mit Kopfstein gepflasterten Gassen über die Mönchstreppe zur Heilig-Kreuz-Kirche hinauf, wo das Künstlerviertel Bergslagen beginnt. Etwas außerhalb lohnt der Brunnsparken einen Besuch. In der Parkanlage von 1870 mit im Schweizerhausstil errichteten Holzgebäuden und bergigem Waldbereich, gibt es u. a. einen japanischen Garten und einen Duftgarten.
Zurück zur Natur: Eine Tagestour ins angrenzende Småland ist naheliegend. Zwischen Värnamo und Hillerstorp liegt Schwedens größtes Hochmoor- und Sumpfgebiet südlich von Lappland: der Nationalpark Store Mosse – ein Rückzugsgebiet für seltene Vögel wie Kranich, Singschwan, Brachvogel, Sumpfohreule, Turmfalke oder Steinadler. Ebenfalls zu Hause sind dort Elch und Luchs. Es wachsen Glockenheide, Moosbeere, Sonnentau und Zwergbirke.
Und wer doch einmal "richtig“" im Meer schwimmen möchte, fährt einfach ins benachbarte Schonen, an einen der kilometerlangen Sandstrände.