Arbeit & Motivation

Was liegt einer Heilpraktikerin besonders am Herzen, wenn sie Patienten behandelt. Wie fühlt es sich an, mit Körper, Geist und Seele bei der Arbeit zu sein? Welche Methode wendet ein Therapeut, ein Coach am liebsten an und was begeistert ihn daran? Warum macht es Spaß, anderen Menschen Wissen zu vermitteln? Wie kommt man zu der Überzeugung, dass homöopathische Mittel wirken, dass es einen ewigen Urgrund gibt, dass Frauen anders meditieren als Männer, dass achtsame Zuwendung Wunder bewirken kann? Eine hohe Motivation ist nötig, wenn man/frau im (spirituellen) Beruf, bei der Arbeit (im Gesundheitsbereich) Kundinnen und Patienten überzeugen, helfen, therapieren, heilen möchte – wenn Beruf zur Berufung wird.



Warum Heilpraktiker – und warum gerade ich?

Als Horst Seehofer noch Gesundheitsminister war, hat er anlässlich einer Ansprache, die er zur Eröffnung des großen Heilpraktiker-Kongresses in Karlsruhe halten musste, lange überlegt, wozu Heilpraktiker eigentlich gut sind und warum es sie überhaupt noch – neben der "ordentlichen" Schulmedizin – gibt.  Von Kristina König, HP, Bielefeld

Sein Resümee – und dazu stehe ich heute noch – war damals so richtig wie wichtig: Heilpraktiker haben die über Jahrhunderte/-tausende alte Heilkunde erhalten und weitergegeben, und das ist auch heute noch das Wichtigste. Dass sie obendrein auch neuen Erkenntnissen der Ganzheitsmedizin gegenüber aufgeschlossen sind, ist ein zusätzlicher positiver Aspekt unseres Berufszweiges. Wer das Alte erinnert und das Neue schätzt, hat eine doppelte Chance auf Erfolg. Ich habe mir zur lieben Aufgabe gemacht, die alten Heilweisen, die ich von meinen Eltern und Großeltern erfahren habe und die, von denen mir meine lieben, älteren Patienten so erzählen, auszuprobieren, anzuwenden und weiterzugeben. Medizin basiert und basierte schon immer auf Versuch und Irrtum! Jeder Einzelne ist ein kleiner Mikrokosmos in sich, der mit keinem anderen im Detail vergleichbar geschweige denn gleich ist, und deshalb ist die Behandlung jedes einzelnen Patienten immer wieder etwas ganz Neues, was den Spaß an unserem Beruf jeden Tag aufs Neue ausmacht. Lernbar ist recht einfach, wie so ein menschlicher Organismus standardmäßig funktioniert. Dazu gehört ein gutes Gedächtnis und der Wille, etwas Spezielles zu lernen. Das, was aus dem Erlernten dann evtl. Anwendung findet, wenn so ein einzigartiges menschliches Individuum seine Beschwerden beklagt, braucht Wissen und Erfahrung von Jahren, Jahrzehnten, Jahrhunderten ... Kurz gesagt: ein Auto repariert sich einfacher. Medizin – egal welche – war niemals eine exakte Wissenschaft im Vergleich zu Physik und Mathematik, auch wenn teilweise der Anschein erweckt werden soll. Medizin ist nicht wissenschaftlicher als Erdkunde oder Geschichte. Vielmehr wurde sie seit Jahrhunderten den Künsten zugeordnet. Deswegen ist die Medizin mitnichten und nicht einmal für sich selbst in der Lage je einen "wissenschaftlichen" Beweis zu erbringen. Dieses wurde bereits von höchtsrichterlicher Stelle bestätigt. Weshalb ich mich dann wieder zu dem alten Konsens "wer heilt hat Recht" hinreißen lassen könnte. Aber so einfach ist auch das nicht, denn der Clou – und auch das weiß jede Fakultät – ist, jeder heilt sich selbst, wenn er Heilung für sich zulassen kann. Wir, die wir die Heilkunde ausüben (ein schönes Wort mit "üben", immer wieder "üben ...") geben unser Wissen und die Erfahrungen – eigene und überlieferte – weiter und haben ein Handwerk gelernt, was diese Selbstheilung des Einzelnen unterstützen kann. Ich fühle mich als "Gehhilfe" auf dem Weg zur Gesundung, die später dann beiseite gestellt werden und bei Bedarf wieder in Anspruch genommen werden kann. Niemand, wirklich niemand, benötigt einen Heilkundigen auf Dauer, wenn er sich selbst rechtzeitig entschlossen hat, wieder gesund zu werden. Leider kommt dieser Entschluss oftmals zu spät. Dann können wir Heilkundigen – wieder: egal welcher Fakultät – noch begleitend zur Seite stehen. Auch das ist eine wunderbare Aufgabe, die gelegentlich lange in gegenseitigem Vertrauen aufrechterhalten werden kann. Sie merken: ich habe den schönsten Beruf der Welt für mich gefunden und lebe ihn mit ganzem Herzen.


Innenwege

In unserer westlichen Zivilisation führen die meisten von uns ein hektisches Leben. Wir tragen Verantwortung für vieles: für unsere Arbeit, unsere Familie, unsere Freundschaften; soziale, gesellschaftliche und politische Verantwortung. Von Karin Tünnermann

In der verbleibenden freien Zeit widmen wir uns dann hoffentlich Dingen, die Spaß machen, die unserem Geist und Körper verbrauchte Energie zurückgeben, sei es beim aktiven Sport, auf Reisen oder was auch immer wir bevorzugen. Bei all den nach außen gerichteten Aktivitäten vergessen wir jedoch allzu oft, einen Gegenpol zu schaffen, in dem wir uns Zeit dafür nehmen, in Kontakt mit uns selbst zu kommen oder zu bleiben. Was ist wichtig, dass ich es tue oder lasse, was gibt mir Zufriedenheit? Wo lasse ich mich ablenken von den Dingen, die ich tun möchte, und warum? Sandra Ingermann, eine Psychotherapeutin, die seit vielen Jahren schamanische Methoden lehrt und anwendet, schreibt dazu: "Ein Teil meiner selbst ist unverletzlich, vollkommen, ein genaues Ebenbild des Göttlichen. Dieser Teil hat keine Heilung nötig. Er ist göttliche Essenz. Spirituelle Praxis hat die Aufgabe, den Zugang zu diesem Teil meiner Selbst, der in mir liegt, der ganz selbstverständlich zu mir gehört, zu ermöglichen" (aus Heilung für Mutter Erde). Ein anderer Teil jedoch, den sie Seele nennt, ist der Teil, der auf die Erde kam, um sich zu entwickeln. Sie, die Seele, ist es, die sich den Abenteuern stellt. Die Seele wird den Tod des Körpers überleben, um neue Gelegenheit zum Lernen zu erhalten, wenn sie sich wieder auf der Erde verkörpert. Nicht jede spirituelle Tradition folgt dieser Überzeugung und Ihr Standpunkt bleibt selbstverständlich Ihnen überlassen. Lassen wir diese Annahme jedoch zu, folgen wir diesem Gedanken, dann werden wir schnell den Wert der nach innen gerichteten Aufmerksamkeit erkennen. Sandra Ingermann nennt es Seelen-Erinnerung: Unter all den uns übergestülpten Meinungen von Familien-Mitgliedern, Lehrern, Autoritätspersonen, die uns sagten, warum wir gut oder schlecht sind, wie wir funktionieren müssen, damit wir Achtung und Beachtung erfahren, liegt unsere Seelen-Essenz. Der Teil in uns, der weise ist, der unsere Lernaufgaben kennt, mit dem wir Kontakt aufnehmen können, wenn wir Rat benötigen.

Radikale Güte

Seit über 25 Jahren begleite und unterstütze ich mit meiner Arbeit Menschen, die sich mehr innere Stabilität und Fülle, tiefe Begegnung und neue Lebensperspektiven wünschen – einschließlich mir selbst! "Wirklich ist, was wirkt", so sagte es C.G. Jung.  Von Antje Uffmann, HP (Psych.), Bielefeld

Für alles, was ich lehre und weitergebe, hatte ich einmal eine innere Notwendigkeit, es zu erforschen – ich werde immer wieder selbst vom Leben mit allen Wassern gewaschen und lerne ständig dazu – auf angenehme und auch auf schmerzliche Weise. Was heilt, ist Akzeptanz, innere Anwesenheit und die Erkenntnis, dass es "perfekt" in der Natur nicht gibt. Je älter ich werde, desto mehr vertraue ich in eine Haltung, die ich „radikale Güte“ nenne: mich selbst dort, wo ich innerlich und äußerlich gerade bin, so sehr ich kann wirklich zu sehen – mit Respekt vor dem Leiden und den Schwierigkeiten, die das Menschsein unentwegt hervorbringt. In der Einzelarbeit und in den Seminaren erlebe ich damit  berührende und nährende Momente: Wenn Vertrauen erneut Wurzeln schlägt und ein Mensch sich öffnen kann. Wenn Schmerz einfach da sein und gespürt werden darf. Wenn – mit Lachen und Weinen zugleich – Erkenntnisse auftauchen und Verbindung spürbar wird – nach innen, zum Selbst und nach außen, zu den anderen, zur Natur, zum gegenwärtigen Moment. Ich liebe diesen Aspekt meiner Arbeit. Vor allem die Entwicklung einer neuen Qualität von Selbstliebe kann einer Neugeburt des eigenen Wesens gleichen! Dann sehe ich mich am ehesten wie eine Hebamme – ich habe das neue Leben nicht in der Tasche – und auch keine Patentlösungen – aber sehr viel Erfahrung, Präsenz, Unerschrockenheit und tiefen Respekt vor dem Leben selbst und der Art, wie es in jedem Menschen unterschiedlich wirkt, heilt und Wachstum hervorruft! Es macht mir Freude, Brücken zu bauen. Zwischen Medizin, Psychologie, Theologie und alternativen Heilmethoden aus dem Tantrayoga, der integrativen Körperarbeit, der Ökotherapie, dem Schamanismus und der integralen Bewusstseinsforschung. In meiner Arbeit verbindet sich, was ohnehin verbunden ist: der Körper mit seinen natürlichen Impulsen, die psychologischen Erfahrungen und Selbstbilder, die gedanklichen Konzepte und nicht zuletzt auch spirituelle Erfahrungen. Immer geht es darum, den Moment zu erforschen und all die Zutaten, die das Leben in diesem Augenblick für mich bereithält, für die nächsten Schritte zu nutzen. Immer brauchen wir dafür Mitgefühl und Freundlichkeit mit uns selbst. Das komplizierteste Yoga ist die Selbstliebe – das ist meine Passion!


Hollmann, Jens u. Daniels, Katharina: Anders wirtschaften – was Erfolgreiche besser machen

Lassen Sie sich vom Titel nicht abschrecken. Ja, wir denken bei der Verbindung der Begriffe "Wirtschaft" und "Erfolg" unweigerlich auch an die Ausbeutung und Zerstörung der Umwelt, an Machtmissbrauch und Banken-Crash. Bei diesem Buch von Jens Hollmann und Katharina Daniels (Hrsg.) geht es allerdings um "Integrale Konzepte für ein neues Wachstum in dynamischen Märkten", die von verschiedenen Autoren vorgestellt werden. mehr

Integraler Coach & Beruf als (integrale) Berufung

Arbeit beansprucht einen großen Teil unserer Zeit, Kraft und Aufmerksamkeit. Viele Arbeitnehmer müssen in ihrer Freizeit für ihre Vorgesetzten erreichbar sein, und für Selbstständige ist es schwierig, Arbeit und Privatleben so voneinander zu trennen, dass sie richtig abschalten können. Oft kommen mangelnde Wertschätzung hinzu, der Druck, am Markt zu bestehen, die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren, Zweifel an sich selbst.  Von tg

Wo bleibt in der Berufswelt das Individuum mit all seinen Träumen und Begabungen, mit der Sehnsucht nach Selbstverwirklichung, dem Wunsch, Gutes in der Welt zu bewirken und wirklich eingebunden zu sein? Ist dafür in der heutigen Zeit überhaupt Raum, sollten wir nicht zufrieden sein, wenn wir über die Runden kommen? Wo doch ein beträchtlicher Prozentsatz der Menschen mit dem erarbeiteten Geld den Lebensunterhalt nicht finanzieren kann oder arbeitslos ist?

 

Egal wie unsere (Arbeits-)Situation gerade ist – es lohnt sich, eine Bestandsaufnahme zu machen. Dabei kann ein integraler Coach helfen, denn der Integrale Ansatz von Ken Wilber ist ein gutes Werkzeug. Die integrale Landkarte, die den theoretischen Rahmen bildet, besteht aus den fünf Grundelementen Quadranten, (Bewusstseins-)Ebenen, Zuständen (grobstofflich, subtil, kausal/nondual), (Entwicklungs-)Linien und Typen.

 

Allein im dunklen Wald?

 

Mithilfe der integralen Landkarte bestimmen wir unsere Kosmische Adresse, den (flexiblen) Punkt, an dem wir uns zur Zeit befinden, von dem aus wir die Welt betrachten. Wer sich einmal im Wald verirrt hat weiß, wie hilfreich das ist. Dieses Wissen hilft uns, dynamisch und zielgerichtet zu handeln, denn der Integrale Ansatz lässt sich bestens in der Praxis anwenden.

 

Zuerst zu einer wichtigen Instanz, die in jedem Individuum wirkt: Das einzigartige Selbst. Damit bringen wir unsere göttliche Natur zum Ausdruck – unsere ganz besondere Färbung, unseren Klang, unser tiefstes (inneres) Leuchten. Es spiegelt sich in unseren Fähigkeiten wider, unser Handeln ist von Sinn erfüllt, und wir schenken der Welt einen unverwechselbaren Beitrag. Instinktiv spüren wir, was das bedeutet. Doch nicht selten handeln wir dem zuwider, und unsere Lebensenergie fließt nicht optimal. Die „Freisetzung“ des einzigartigen Selbst kann unsere Arbeit u. v. a. m. mit großer Zufriedenheit erfüllen.

 

Jede(r) lässt sich als ein bestimmter Typ charakterisieren. Ist entweder männlich oder weiblich, bzw. hat mehr männliche oder weibliche Anteile, ist eher introvertiert als extrovertiert, verstandes- oder gefühlsbetont. Arbeitet eine gefühlsbetonte, introvertierte Frau in einem typischen Männerberuf, der ihr rein rationale Entscheidungen und eine starke Außenorientierung abverlangt, wird sie sich unwohl fühlen und mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

 

Die (Entwicklungs-)Linie zeigt an, was ich gut kann und was weniger gut. Ist die ästhetische Linie ausgeprägt, stehen Selbstausdruck und gefühlter Sinn im Vordergrund. Eine ideale Voraussetzung für kreative Berufe. Menschen, deren spirituelle Linie fortgeschritten entwickelt ist, werden Berufe mit spirituellem Background schätzen.

 

Erfolg neu definiert

 

Wir sehen, dass unsere Welt eine kritische Phase erreicht hat. Die Industrialisierung hat – neben positiven wissenschaftlichen Errungenschaften und den damit verbundenen Annehmlichkeiten – zu einer massiven Ausbeutung von Natur, Mensch und Tier geführt, und die Schere zwischen Arm und Reich klafft weit auseinander. Global gesehen entstehen dadurch immer mehr Unruheherde, die Finanzkrise ist nur eine der Auswirkungen dieser engstirnigen Ausrichtung.

 

Große Unternehmen tragen eine hohe Verantwortung, die weit über Einzelinteressen und abgrenzbare Bereiche hinausgeht. Das Motto "Gewinnen um jeden Preis" wird über kurz oder lang die Erde unbewohnbar machen. Soll dies abgewendet werden, muss sich unser Denken verändern, von einem Entweder-oder zu einem Sowohl-als-auch. Dazu ist Kenntnis und Verinnerlichung des Integralen Ansatzes hilfreich, ja zwingend erforderlich. Dass Geld und Macht allein nicht glücklich machen, zeigen Beispiele von Topmanagern, die nach einem Burn-out ausgestiegen sind, um sich selbst zu verwirklichen und einer erfüllenderen Tätigkeit zuzuwenden.

 

Integral in Bezug auf Arbeit heißt nicht, auf materielle Dinge, auf Rationalität zu verzichten, heißt nicht zwingend, Gewinne zu reduzieren, sondern bedeutet, andere, vernachlässigte Anteile (Elemente der Integralen Landkarte) miteinzubeziehen. Im Fall von Unternehmen, die sich fast ausschließlich auf die äußeren Dimensionen der Welt ausrichten, sind dies vor allem innere Aspekte. Wie integrales wirtschaften aussieht, zeigt "Holocracy", eine neue Form der dynamischen Steuerung für Organisationen, bei der es darum geht, die „Seele des Unternehmens zu befreien“ (die inneren Quadranten). So werden weitere Perspektiven sichtbar und fühlbar. Verantwortung bekommt mehr Gewicht, Verantwortung für sich selbst und andere (die Angestellten, Zulieferer, Kunden, die Umwelt ...). Erfolg wird vielschichtiger, ganzheitlicher definiert. Verständnis und Mitgefühl regen Geschäftspraktiken an, die auf das Gemeinwohl ausgerichtet sind.

 

Zustandserfahrungen, etwa durch Meditation geschult, lassen eine tiefe Verbundenheit mit der gesamten Schöpfung spürbar werden. Wer derart fühlt, wird nach gesunden, förderlichen Wegen suchen.

Die (Bewusstseins-)Ebenen veranschaulichen Stufen der Entwicklung. Traditionelle Gesellschaften haben andere Werte als rationale oder pluralistische. Gerade global agierende Unternehmen sollten dies einordnen, berücksichtigen, wertschätzen können und dementsprechend kommunizieren.

 

Der Integrale Ansatz kann also weitreichende heilsame Impulse setzen und Arbeit zu einem befriedigenden, sinnstiftenden Prozess machen, der Individualität und das große Ganze berücksichtigt. Das tief erfahrene Verständnis um den paradoxen Zusammenhang zwischen unserem ewigen Urgrund und dem evolutionären Impuls in der Dualität gibt uns ein Gefühl des Eingebundenseins und das Bewusstsein für unseren Beitrag in der Welt. Integrale Arbeit würdigt dieses Wissen.

 

Integrale Unterstützung finden Selbstständige, Arbeitnehmer, Unternehmen und überhaupt Menschen, die ihr Bewusstsein erweitern möchten, z. B. bei einem integralen Coach.


Der weibliche Weg

Weiblicher Weg – Forschungsraum der Zukunft. Seit über 30 Jahren bin ich auf dem Weg mit Bewegung, Tanz und Meditation für Frauen.  Von Anna-Maria Lösche, Weiblichkeits- und Tanzpädagogin, Fachreferentin für ganzheitliche Frauenarbeit,  Dozentin, Therapeutic Touch Practitioner, Wunstorf

Von Anfang an ging es mir nicht nur um den Tanz, sondern eigentlich mehr darum, wie Frauen über das Tanzen sich entwickeln können, mehr Gefühl für ihren Körper, für die Feinsinnigkeit ihrer Seele, mehr Sinnlichkeit, mehr Lebensfreude erlangen können, wie jede Frau unabhängig von Äußerlichkeiten erfahren kann, sich weiblich, schön und harmonisch zu fühlen.

 

Die dramatische Geschichte von uns Frauen auf der ganzen Welt ließ zudem ein tiefes Anliegen in mir wachsen, meine Arbeit vom reinen Tanzunterricht Stück für Stück zu erweitern, um auf der Basis umfassender Erfahrungen positive Selbstbilder und neues weibliches Selbstbewusstsein zu initiieren.


Meine Vermittlung von Tanz ist eingebunden in achtsame, liebevolle Körper- und Atemarbeit sowie Meditation. Auch ist mir die Sensibilisierung für den kulturellen, sozialen und historischen Kontext orientalischer und europäischer Frauentänze sehr wichtig. Vertieft wird das Verständnis für Bewegung durch anatomisches und physiologisches Wissen rund um den Frauenkörper. Wir lernen also integral durch die Aktivierung von Kopf-, Herz- und Bauchintelligenz und erleben, wie sie miteinander und nicht gegeneinander agieren können: Lernen auf dem weiblichen Weg verbindet Struktur mit Gefühl, Präsenz mit Fließen, Zielsetzung mit Loslassen: eine faszinierende Art zu lehren und zu lernen!

 

Bewusste Weiblichkeit in "homöopathischer Dosis"

 

Eigentlich ist der weibliche Weg auch ein Forschungsraum der Zukunft, in dem wir uns unabhängig von Konventionen auf den Weg machen. Diese werden Stück für Stück durchleuchtet, aufgeweicht und können mit und mit durch eigene neue Lebensentwürfe ersetzt werden.

 

Ich vermittle weibliches Wissen und weibliche Werte in offenen und gleichzeitig geschützten Räumen, in denen jede ihre individuellen Prozesse durchleben kann. Die eigenen weiblichen Erfahrungen bilden die Basis einer neuen bewussten Weiblichkeit und wirken in "homöopathischer Dosis" in unsere noch immer stark männlich bestimmte Welt hinein.

 

Ich möchte in Verantwortung für unsere Gesellschaft gehen und meinen Teil dazu beitragen, dass Frauen und Männer die Zukunft gemeinsam gestalten.

 

Heil- und Ganzwerden

 

Das Gesetz der Dualität wurde durch das Patriarchat auf die Spitze getrieben bis dahin, dass das, was eigentlich zusammengehört, als getrennt angesehen wurde. Der analytische, unterscheidende Geist des Männlichen hat aber auch große Entwicklungen in Wissenschaft und Technik hervorgebracht, die wir nicht mehr missen möchten. Es wird nicht darum gehen, das alles abzulehnen, sondern die positiven Errungenschaften des Patriarchats mit den weiblichen Werten des Herzens zu verbinden. Heil- und Ganzwerden fängt bei mir selbst an, indem ich immer wieder mich darauf ausrichte, mich mit allem, was da ist, in Achtsamkeit, Freundlichkeit und Liebe anzunehmen.


Das bedingungslose Grundeinkommen

"Das Geld, welches heute schon im Sozialsystem kursiert, kann so ausgegeben werden, dass jeder aus Steuern ein die Lebensgrundbedürfnisse deckendes Grundeinkommen erhält, bedingungslos, d. h. unabhängig davon, ob er arbeitet oder nicht, ob er arm ist oder nicht."  Von tg

So schreibt es die Bürgerinitiative bedingungsloses Grundeinkommen e.V. (BbG) auf ihrer Webseite www.buergerinitiative-grundeinkommen.de

 

"In Deutschland nimmt seit der Verabschiedung der Hartz-IV-Gesetze Mitte 2004 das Interesse am Grundeinkommensvorschlag stark zu. Er wird als grundlegende Alternative zur Politik des Druckausübens auf Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger gesehen ..." berichtet das Netzwerk Grundeinkommen (http://www.grundeinkommen.de/).

 

Was hat es mit dem bedingungslosen Grundeinkommen auf sich? In seinen Buchveröffentlichungen stellt dm-Gründer Götz W. Werner (als Autor und Co-Autor) anschaulich dar, wie das bedingungslose Grundeinkommen in die Praxis umgesetzt werden kann und wie die Gesellschaft davon profitiert.

 

Das Grundeinkommen für jeden, von der Geburt an bis zum Tod, jeden Monat, ist seine Forderung. Werner nennt vier Kriterien – das bedingungslose Grundeinkommen soll: 1. die Existenz sichern und gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen, 2. einen individuellen Rechtsanspruch darstellen, 3. ohne Bedürftigkeitsprüfung ausgezahlt werden, 4. keinen Zwang zur Arbeit bedeuten.

 

Die gute Nachricht

 

Das bedingungslose Grundeinkommen ist finanzierbar, und es hilft vor allem denen in der Gesellschaft, die bereits jetzt von Armut, Existenzangst und sozialer Ausgrenzung betroffen oder bedroht sind. Das sind z. B. Kinder, Frauen, Alte, Kranke und Arbeitslose. Diese Menschen erhalten mit dem bedingungslosen Grundeinkommen wieder eine Grundabsicherung, gesellschaftliche Anerkennung und die Chance, selbständig und kreativ am Schaffensprozess teilzunehmen. So würde das bedingungslose Grundeinkommen neue gesellschaftliche Impulse setzen und einen wirklichen Aufschwung bewirken, an dem alle teilhaben können. Denn Vollbeschäftigung wird es nicht mehr geben. Die Arbeit wird von Maschinen und immer weniger von Menschen erledigt, Berufe im sozialen und kreativen Bereich werden überwiegend schlecht bezahlt, und die Politik "scheint zu einer Spielwiese von Lobbyinteressen verkommen ..." Macht und Geld liegen in den Händen einer Minderheit, die nicht selten egoistisch und kurzsichtig damit umgeht – und die Schere zwischen Armen und Reichen wird immer größer und "schärfer".

 

Die Vision: "Mit dem bedingungslosen Grundeinkommen wird die Gesellschaft: sozialer – freiheitlicher – wirtschaftlicher – familienfreundlicher – ökologischer – sinnorientierter – angstfreier – krisenfähiger – bewusster – zukunftsfähiger und spannender".

 

Was können wir tun? "Wenn das Volk will ... dann kann die Politik seinen Willen auf Dauer nicht ignorieren, zumal sie keine tragfähige Alternative zu bieten hat." Lassen wir uns anstecken von der Idee des bedingungslosen Grundeinkommens. Lassen wir die "Volksvertreter" wissen, dass wir uns eine neue Perspektive (weltweit) wünschen: "Freiheit. Gleichheit. Grundeinkommen." Die Webseite von Götz Werner zum Thema: www.unternimm-die-zukunft.de


Aspekte Gottes im Selbstversuch

Ich sehe und verstehe uns Menschen als: "Aspekte Gottes im Selbstversuch." Unsere Seelen sind Fragmente des Göttlichen, das über sich selbst hinauswachsen will.  Von Vandan Ulf Münkemüller, HP (Psych.), Bielefeld

Wir ziehen in unsere Körper hinein, um Bereiche und Räume zu erfahren und zu erforschen, die nur mit einem Körper erfahrbar sind.

 

Und hier geht es vor allemum die Räume von Angst und Bedürftigkeit, denn die Seele in der All-Einheit kennt keine Angst.

 

Wir sind die, die auszogen, das Fürchten zu lernen.

 

Und um uns fürchten zu können, müssen wir vergessen, wer wir eigentlich sind.

 

Wir müssen vergessen, dass wir als Seele untrennbar eins in allem sind, wir müssen vergessen, dass wir Licht sind, denn nur dann können wir die dunklen und angstvollen Räume betreten und erforschen.

 

Das Ego entwickelt sich als Stellvertreter des seelischen Bewusstseins, und wir glauben, wir wären einsam, isoliert und abgetrennt.

 

Aber Isolation ist Illusion, und mit fortschreitender seelischer Reife beginnen wir uns zu erinnern, wer und was wir in Wirklichkeit sind.

 

Und dann vergessen wir es wieder und erinnern uns wieder ... und dann vergessen wir wieder ... usw. ...

 

Bis irgendwann alles uns Mögliche entdeckt und erforscht und erfahren ist und durch das vollkommene Erinnern mit Liebe geflutet.

 

Und vielleicht sind wir dann irgendwann in unserem allerletzten Leben ... und lösen uns zum letzten Mal von einem menschlichen Körper, um uns dann in völlig neue, unbekannte Räume hinein zu entwickeln.

 

So sehe ich das ...