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Neulich saß ich als Ältere in einem Kreis junger Frauen – unser Thema war Sexualität. Zuerst war da Beklommenheit: einerseits verkünden die Medien das pure Sexvergnügen – immer und überall; andererseits sind wir gerade dort sehr verletzlich, unsicher und auch irgendwie zart. Von Antje Uffmann, HP (Psych.), Bielefeld
Tragisch: wenn durch die Medien dieser Druck entsteht, "gut" zu sein im Bett. Oder einen perfekten Körper zu haben.
Erstaunt stellten wir fest, wie irritierbar wir in diesem Lebensbereich sind! Wie viel Scheu und Scham wir doch empfinden – obwohl die laute Welt da draußen alles als „locker“ deklariert. Nachdem das erstmal ausgesprochen war, wurden wir mutiger und sprachen auch über das Peinliche, was wir eigentlich nicht mal der besten Freundin erzählt hatten. Und dann kam große Erleichterung – anderen geht es genauso! Wir stellten fest: immer noch versuchen Frauen, sich sexuell schneller zu machen, sich zum Höhepunkt zu pushen, vergleichen sich mit den Männern. Immer noch sind wir nicht sicher, ob wir "da unten" richtig funktionieren. Es ist schwierig, genau auszusprechen, was wir uns wünschen. Niemand hat uns das beigebracht. Über so viele Jahre war die weibliche Sexualität unterdrückt, wurde abgewertet, durfte nur ohne Lust stattfinden. Frauen, die Lust empfanden, wurden als Huren bezeichnet. Dann kam die sexuelle Revolution – und das Pendel schlug zur anderen Seite aus. Lust wurde Pflicht. Heute sind gerade junge Frauen sehr von ihrem Körper entfremdet und haben zugleich den inneren Stress, besonders "sexy" sein zu müssen. Im Internet gibt es die Vorgaben, wie Sex zu sein hat: harte Szenarien, die beiden Geschlechtern Stress machen und den Weg zu offenem und liebevollem Miteinander verstellen. Wie eine befreite und zugleich verbundene Sexualität sein kann, das wird in unserer Kultur gerade erst erforscht. Im Tantrismus sind Frauen schon seit vielen tausend Jahren Lehrerinnen, die auch ihr Wissen um Sexualität weitergeben. Das Wichtigste, was ich aus dieser alten Kultur bisher gelernt habe ist: es geht um Entspannung. Um Neugier. Und darum, wirklich im Körper zu sein. Was für eine wunderbare Herausforderung!
Diese Massage ist eine sehr sanfte, gleichzeitig aber besonders wirkungsvolle tantrische Ganzkörper-Massage. Sie stammt aus einer jahrhundertealten taoistischen Tradition und beruht auf den Erkenntnissen der taoistischen Medizin. Von Elisabeth-Müller-Schwefe, Herford
Zunächst wird der herkömmliche Energiefluss im Körper aufgelockert, um ihn dann neu und harmonischer, stärker und heilsamer zum Fließen zu bringen. Nacheinander werden alle wichtigen Tore im Körper, durch die wir die sexuelle Energie fließen lassen, geöffnet. Der Hauptkanal entlang der Wirbelsäule wird durchlässiger, sodass sich die Energie ausbreiten und alle Organe nähren und erneuern kann. Dabei wird spürbar mehr sexuelle Energie durch den ganzen Körper bewegt. Gleichzeitig wird die feine Ebene der Empfindungsfähigkeit erheblich ausgedehnt. Die unterschiedlichen Techniken/Striche der Massage regen die verschiedenen Ebenen der sexuellen Energie an und integrieren sie, von der animalischen bis zur sublimsten geistigsten Ebene. Man kann ganz deutlich auch körperlich spüren, wie die sanfte Bewegung der Energie Öffnung auf allen Ebenen bewirkt. Sie wirkt deutlich stimulierend und steigert das Erregungsniveau immer wieder. Die sexuelle Energie wird vervielfältigt, dann auf einem erhöhten Plateau stabilisiert und im ganzen Körper verteilt, aber nicht verausgabt. So führt die Massage dazu, dass die Empfangenden nach und nach immer mehr Energie halten können, ohne zu "explodieren". Eine ausgesprochene Heilmassage! Alle Körperogane werden mit mehr Energie versorgt; und gleichzeitig wirkt sie speziell heilsam auf sexuellem Gebiet. Sie hat nicht, wie sonst das sexuelle Zusammensein, den Orgasmus als Ziel, sondern einzig und allein, alles wahrzunehmen, was im Augenblick an Empfindungen auftaucht. Dieses "Absichtslos in der Gegenwart" zu sein ist einerseits eine große Kunst, die geübt werden will; gleichzeitig öffnet diese meditative Haltung – besonders für sonst zielorientierte Menschen – überhaupt erst Türen zu mehr Wahrnehmung, tieferem Fühlen und innerem Frieden.
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Sex veranstaltet in unserer gegenwärtigen Kultur einen großen Lärm, der noch in den abgelegensten Winkeln der Gesellschaft zu hören ist. Sex sells – Produkte werden mit erotischen Bildern aufgeladen, um sie zu verkaufen. Die junge Generation wächst mit Pornos auf, deren mildeste Form so aussieht, wie das, was in den 80er-Jahren "hardcore" hieß. Von Antje Uffmann, HP (Psych.), Bielefeld
Porno goes Pop. Daraus erwächst der Drang, sich alles sofort einzuverleiben – Essen, Unterhaltung, Sex. Aus dieser Konsumhaltung entsteht Überdruss und auch Verletzung. Das führt dann oft zu Verweigerung und Rückzug – Sexualität wird zu einer Herausforderung, die man sich kaum noch zutraut. Wir haben eine aggressiv-erotische Gesellschaft. Die Schreckensvision heute ist das Nicht-Begehren. In den 68er-Jahren kämpfte man in der sexuellen Revolution gegen die Unterdrückung der Lust – sinnvollerweise, denn wir hatten eine Geschichte jahrhundertelanger Unterdrückung der Sexualität. Was wir heute aggressiv betreiben, ist eine Entzauberung und Technisierung der Sexualität. Körper wie Objekte. Funktionale Lust. Pflicht zum Orgasmus. Das Leistungsprinzip wird auch auf die Sexualität angewendet. Durch die Medien wissen wir sehr genau, was die anderen (angeblich) so treiben, wie sie es treiben, wo und warum, wie oft und mit welchen Varianten. Wir treten zwangsläufig in einen quasisportlichen Wettbewerb. Wir suchen nach Trainingsmethoden und Tricks, damit unsere Übung besser gelingt. So wird heute auch Tantra vor diesen Karren gespannt: mehr erleben, intensiver, sensationeller! Der ursprüngliche tantrische Weg ist ein Weg der Entspannung. Es ist ein "weiblicher" Weg in dem Sinne, dass er rezeptiv ist. Im Tantra geht es darum, nach innen zu gehen. Dem, was ich dort finde, Raum zu geben. Berührbar zu werden. Das steht im Gegensatz zu unserer Kultur, wo es sehr um das "Außen" geht, das "machen" und kontrollieren. Beim originär tantrischen Weg ist die Sexualität nicht bedeutsamer als alles andere. Es geht darum, Achtsamkeit in alle Aspekte des Lebens hineinzubringen. (Essen, Fahrradfahren, tippen, lieben, kacken …) Tantrismus ist eine Lebenspraxis. Ich kann dort lernen, wie ich sexuell sein und damit zugleich entspannen kann. Dann tun sich innere Erlebensräume auf – tief, köstlich, nachhaltig lebendig. Auch beim Sex.
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Wer von dem Hörbuch "Transcendent Sex" nach dem gleichnamigen Werk der amerikanischen Psychologin Jenny Wade knisternde Erotik erwartet, wird enttäuscht sein. mehr
Was ist schon normal ...? Bei einem Spaziergang im Wald traf ich auf eine alte Bekannte und wir tauschten uns über unsere derzeitigen Beziehungen aus. Ich erzählte ihr von der Besonderheit meiner Liebe, nämlich dass ich diese Liebe offen lebe. Das heißt, dass mein Partner und ich noch weitere LiebespartnerInnen und Beziehungen haben dürfen. Von Heike Wilken, Dipl. Psychologin, HP (Psych.), Physiotherapeutin, Bielefeld
Sie meinte, ich sei mutig, und auch sie stoße in Beziehungen immer wieder an Grenzen. Sie habe einen Teil in sich, der nicht verstehe, dass man nur einen Menschen lieben könne.
Dieses Phänomen kennen vielleicht viele. Obwohl Liebe für den "alten" Partner da ist, entstehen Liebesgefühle für weitere Personen. In unserer Gesellschaft wird jedoch nur die monogame heterosexuelle Zweierbezeihung als "normal" bewertet. Alle anderen Beziehungsmodelle werden abgewertet, verurteilt oder sogar pathologisiert. Die herkömmliche Beziehungsmoral führt zu heimlichen Affären, Seitensprüngen, vorschnellen Trennungen und somit zur seriellen Monogamie. Wir glauben, der neue Partner/die neue Partnerin wird das Glück bringen. Mit Ihm/Ihr wird alles besser. Aber ist das so?
Polyamorie, d. h. langfristige, vertrauensvolle Liebesbeziehungen zu mehr als einem Menschen – mit Wissen und Zustimmung aller beteiligten Partner ist entweder unbekannt oder wird verurteilt.
Testen Sie Ihre Urteile. Denken Sie nicht auch: "Keine Verbindlichkeit! Keine richtige Beziehung! Bindungsprobleme! Es geht nur um Sex! Das kann auf die Dauer nicht funktionieren!"
Auch ich konnte mich in der Vergangenheit nicht von diesen Urteilen freisprechen und stoße auch jetzt noch an die eigene Moral und Vorurteile. Aber die Urteile lösen sich auf, ich erfahre die andere Seite, lerne die Geschenke und Herausforderungen dieser Beziehungskonstellation kennen und nehme sie an.
Für mich ist die Annahme der Polyamorie ein spiritueller Weg hin zur bedingungsloseren Liebe mit mir und den anderen. In dieser Beziehungsform lerne ich, den Partner loszulassen. Ich bin aufgefordert, aus meinem Besitz- und Anspruchsdenken herauszukommen und alte Vorstellungen und erlernte Werte loszulassen. Ich schenke mir und dem Partner die Freiheit, frei zu lieben. Ich bin Hier und Jetzt! Grundvoraussetzungen dabei sind Vertrauen, Offenheit und Ehrlichkeit. Nicht Treue im traditionellen Sinn, sondern Kommunikation und absolute Offenheit bilden die Verhaltensnormen, die es auch einzuhalten gilt, wenn sich meine Gefühle oder die des Partners verletzt fühlen. Ich bin aufgefordert, die Eigenverantwortlichkeit für meine Bedürfnisse auch in Beziehung beizubehalten. Ich reife immer mehr zu einer selbstverantwortlichen, selbstbewussten Frau, die all Ihre Facetten liebevoll annimmt und lebt.
Ich stelle in Frage, ob die traditionelle Ehe wirklich die einzige Form der Liebe darstellt. Vielleicht benötigen unterschiedliche Seelen an verschiedenen Stellen des Lebens unterschiedliche Beziehungsformen zum Wachstum.
Meiner Ansicht nach ist einer der größten Irrtümer unserer Zeit die Annahme, dass Sex ein Bedürfnis sei, und es ist ein Irrtum mit weitreichenden Folgen. Zunächst einmal ist es sinnvoll, klar zu verstehen, was ein Bedürfnis ist und was es unterscheidet von Wünschen und anderen Handlungsimpulsen. Von Vandan Ulf Münkemüller, HP (Psych.), Bielefeld
Ein Bedürfnis muss erfüllt oder befriedigt werden, ansonsten entsteht Leid. Unsere physischen Bedürfnisse nach Nahrung, Schlaf und Atemluft und unser psychisches Bedürfnis nach Liebe müssen zwingend erfüllt werden, damit wir uns gesund entwickeln und entfalten können.
Ein Wunsch oder ein Trieb, ganz gleich aus welcher Quelle unseres Inneren er stammt, darf unerfüllt bleiben, ja manchmal dient dies sogar auf wunderbare Weise unserer Entwicklung.
Da wir Menschen in unserer kindlichen Entwicklung alle mehr oder weniger und in den unterschiedlichsten Bereichen einen Mangel an Bedürfnisbefriedigung erfahren haben, war uns eine
vollständige Entwicklung nicht möglich und wir leiden nun an inneren Defiziten.
Als Erwachsene sind wir bestrebt, diese Defizite auszugleichen, wir sind bestrebt nachzuholen was wir in unserer Kindheit versäumt haben.
Um den Mangel an Liebe auszugleichen, suchen wir nun die Nähe, die Aufmerksamkeit und die Zuwendung anderer Menschen. Wir suchen Intimität, um uns geliebt und geachtet zu fühlen, und
verwechseln hier Intimität und Liebe mit Sexualität. Was wir für ein sexuelles Bedürfnis halten, ist in Wahrheit ein kindliches Bedürfnis nach Liebe und Aufmerksamkeit und ein schlichter
sexueller Trieb.
Wirklich erwachsene Sexualität geschieht aus Liebe und Freude, sie ist eine reine Form von Sexualität, da sie nicht durchmischt und durchzogen ist von instinktiven Trieben und unerkannter, unbefriedigter Bedürftigkeit.
Wirklich erwachsene Sexualität ist deshalb nur und erst möglich, wenn wir unsere Triebhaftigkeit und unsere unerfüllte kindliche Bedürftigkeit selbst erkennen und als erwachsene, liebesfähige Menschen selbst erfüllen und befriedigen. Denn das genau macht uns zu erwachsenen Menschen und unterscheidet uns von Kindern. Ein Kind braucht zur Erfüllung seiner Liebes-Bedürftigkeit einen anderen Menschen, als Erwachsene aber sind wir in der Lage, uns selber zu lieben und das „Große Ganze“ als Liebesquelle zu entdecken.
Die irrige Annahme, Sex sei ein Bedürfnis, hält uns gefangen in immer gleichen Schleifen infantiler Co-Abhängigkeit.
Reine Sexualität ist reine Freude und einfach eine zauberhafte Art, einem anderen Menschen in Liebe innig zu begegnen.
Rein theoretisch habe ich es schon kapiert: Sexualität ist etwas Natürliches. Mein Körper ist liebenswert und schön, so wie er ist. Meine Liebesbeziehung wird erfüllter, wenn ich mich selbst liebe. Ist klar, wir haben das eingesehen. Aber wie geht es uns in der Praxis? So ganz normal, Dienstagmorgen im Bad. Wenn keiner guckt. Von Antje Uffmann, HP (Psych.), Bielefeld
Was lässt mich beim Sex immer wieder stolpern und verzweifeln? Wem gebe ich die Schuld? Dem Partner – oder mir selbst – weil ich eben nicht richtig funktioniere? Warum fällt es oft so schwer, auch nur halbwegs freundliche Gedanken an sich selbst zu senden?
Beurteilungen des weiblichen Körpers und unserer Psyche sind kollektiv und persönlich tief in uns verankert. Wir kennen das Gefühl, nicht geliebt zu werden, nicht zu genügen. Das sind Praxis-Erfahrungen. Deshalb ist es nötig, auch in der Praxis neue Muster einzuüben. Lieben zu lernen. Neugierig zu erforschen, wie es sein kann. Verstehen ist nur der erste Schritt. Erleben ist das, was Veränderung bringt.
Egal, wo wir gerade stecken – es ist jederzeit möglich, einen Schritt in die Praxis zu tun. Vom Reden zum Spüren. Vom Grübeln zum Tanzen. Vom Jammern zum Ausprobieren. Wer jedoch ganz allein vorm Spiegel steht, hat es schwerer. Wir brauchen einander als Frauen, um zu erforschen, wie weibliche Lust, Liebe und Lebenspraxis wirklich sind. Das ist eine wunderbare Pionierarbeit. Eine Möglichkeit dies zu tun ist ein Frauenkreis.
Wir dürfen so sein, wie wir sind. Jetzt. In diesem Moment. Und wir dürfen uns neue Rezepte mischen für morgen: für mehr Lebendigkeit, Glück, Gesundheit.
Viele Frauen quälen sich mit einer tiefen Unsicherheit, was ihr Liebespotenzial betrifft. Bin ich attraktiv und liebenswert genug? Wie kann Sexualität wirklich erfüllend sein? Wie kann Beziehung gelingen? Warum geht die Liebe immer wieder ins Leere oder endet schmerzlich? Was ist überhaupt der Sinn – warum bin ich hier? Von Antje Uffmann, HP (Psych.), Bielefeld
Jede Frau kennt dieses Gefühl, dass etwas noch nicht stimmt: Wir trennen unser Herz von unserem Sex, meinen nicht genug zu sein, fühlen uns abgeschnitten von der Lust, oder traurig, voller Scham. Nirgends ist die Sehnsucht so groß wie hier: es geht um unser weibliches Zuhause, unsere Körperlichkeit, um Liebe und Nähe.
Die meisten von uns, egal, wie alt oder erfahren wir sind, können über Liebe und Sexualität noch eine Menge lernen. Jeder kennt die Sehnsucht danach, zu lieben und geliebt zu werden. So eine wichtige Sache im Leben sollte eigentlich in allen Schulen als Hauptfach unterrichtet werden. Denn lieben kann man lernen. Was uns davon abhält zu lieben, ist die Angst, dass unsere Liebe nicht angenommen wird – jedes Herz hat Erinnerungen an alte und frische Verletzungen. Wir können die Verletzungen nicht ungeschehen machen, doch es ist möglich, zu genesen! Indem wir uns selbst freundlich behandeln – mitsamt der Strukturen, die uns hindern und quälen, können diese langsam aufweichen, und wir bekommen Raum in uns: für Lust, Lebendigkeit, Entspannung, Feuer und Spaß am Frausein! Heilung beginnt da, wo wir uns mehr und mehr entspannen mit dem, was wir sind.
In unserer Zeit werden wir von den Medien überschwemmt mit Sexualität – der Anblick nackter Körper, detailliertes Wissen über Sextechniken. Doch selbst, wenn wir genau wissen, wie Sexualität funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass wir keine Probleme mehr damit haben. Schließlich ist Sexualität die Kraft, aus der alles entsteht auf diesem Planeten – eine sehr machtvolle, unschuldige Energie. Immer geht es darum, sich mit der Sexualität zu entspannen, jenseits der Vorstellungen, wie es zu sein hätte, damit nicht auch noch das Liebesleben unter Leistungsdruck gerät.
Auf dem achtsamen Weg des Tantra Yoga wird gelehrt, wie wir die sexuelle Kraft erforschen und Freundschaft mit ihr schließen können. Dann führt sie uns genau dahin, wo wir wirklich sind, zu dem was wir im Augenblick spüren. Mag sein, dass es etwas anderes ist, als das, was wir erwarten. Sexualität und Sinnlichkeit können wir nur innen spüren, auf unsere eigene Art, wild oder weich, laut oder zart. Es ist nicht möglich, etwas Falsches, zu viel oder zu wenig zu fühlen.
Sie ist immer da – an einem Ort tief in uns. Dort ist unser Potenzial. Es gibt Momente im Leben, in denen wir uns total lebendig und heil fühlen. Wo wir uns hingeben an das Leben. Dann sind wir in Verbindung mit unserer Lebensenergie. Ganz gleich, wo wir sie dann erleben – beim Sex oder im Büro, beim Abwaschen oder Candlelightdinner –, sie verändert die Qualität des Augenblicks. Sie ist das Leben und nimmt uns mit tief hinein in Zeitlosigkeit und Glück.