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Hinterleitner, Katja Maria: Du bist nicht deine Wunde

Aufstellungsarbeit

Von anlö

 

Coachin Katja Maria Hinterleitner ist der Überzeugung, dass Aufstellungsarbeit eine der effektivsten Methoden ist, um schmerzvolle Lebensumstände zu verändern und generations-übergreifende Traumata zu heilen.

 

Hinterleitner arbeitet systemisch und unterscheidet sechs einander ergänzende Ebenen, von denen aus sie Verstrickungen und dysfunktionale Beziehungen auflösen kann. Dabei spielen die universellen Gesetze eine große Rolle. „Denn ein System, ein Organismus, kann offenbar erst dann zur Ruhe und Ordnung kommen, wenn diese Gesetze eingehalten wurden.“

 

Alle Inhalte werden einfühlsam, klar und verständlich beschrieben. Mit Reflexionsfragen, Herztipps und vielen Übungen macht das Buch großen Mut, sich auf den Weg zur Heilung zu machen. Zusätzlich gibt es einen Videokurs zum Downloaden.


„Du bist nicht deine Wunde – Wie Heilung gelingt“ von Katja Maria Hinterleitner, Sachbuch, Goldegg Verlag, 220 Seiten, € 22,-

Dicker, Joël: Ein ungezähmtes Tier

Spannung

Von tg

 

„Da sah er im Schaufenster der Cartier-Boutique einen Ring in Form eines Pantherkopfes, ganz aus Gold und mit Diamanten besetzt, die Augen zwei kleine Smaragde. ... Der Panther – das war sie. Ohne zu zögern, betrat er den Laden. Er konnte ja nicht ahnen, welche Konsequenzen seine Entdeckung haben sollte.“


Der Bankangestellte Arpad und die Anwältin Sophie sind ein Traumpaar mit zwei zauberhaften Kindern und einem luxoriösen, modernen „Glashaus“, umgeben von Wald. Ihr „kleines, verborgenes, vor Blicken geschützes Paradies“ liegt in einem prächtigen Genfer Vorort. Der Polizeibeamte Greg und seine Frau Karine, Verkäuferin in einer Boutique, leben ganz in der Nähe mit ihren Kindern in einer Mittelklasse-Wohnanlage, die zwischen den Millionärsanwesen als Schandfleck gilt und „die Warze“ genannt wird. Die beiden ungleichen Paare freunden sich an. Karine ist sofort bezaubert. Und Greg fasziniert, vor allem von Sophie, die etwas Animalisches ausstrahlt und das Tattoo eines Panthers auf ihrem Oberschenkel trägt. Doch diese Begegnung ist „in Wahrheit eine Kollision. Ein Frontalzusammenstoß“, dessen Ausmaß zunächst niemand ahnt. Vor Sophies vierzigsten Geburtstag taucht plötzlich ein geheimnisvoller Mann auf. Kurz darauf sorgt „ein spektakulärer Raubüberfall in Genf für große Aufregung“, in den die Protagonisten auf unterschiedliche Weise verstrickt sind. 


Nach und nach werden in dieser intelligenten, unterhaltsamen Geschichte die Träume, Begierden, Ängste, Lügen und Abgründe der Akteure aufgedeckt. Geschickt verwebt Joël Dicker die einzelnen Erzählstränge miteinander, lässt die Geschehnisse durch Arpads und Sophies Vergangenheit transparenter werden und steigert bis zum Schluss die Spannung. Und wenn gerade alle Verwicklungen gelöst scheinen, wartet der Autor mit einer überraschenden Wendung auf. Lesenswert!


„Ein ungezähmtes Tier“ von Joël Dicker, Roman, Piper Verlag, 426 Seiten, € 26,-.

Disher, Garry: Desolation Hill

Spannung

Von tg

 

„Sie Als er wegfuhr, ging ihm mal wieder auf, dass er den Menschen nie umfänglich helfen konnte, niemals all die Probleme anpacken oder wegräumen konnte, die ihm in den Weg kamen.“

 

Ein vermisster Backpacker, ein qualmender Koffer im Graben, ein abgestürztes Leichtflugzeug, ein Zeltcamp zwischen Ruinen, gestohlene Autos, Cybermobbing, Corona und immer mehr Leute, die spurlos verschwinden, irgendwo im australischen Outback – das sind die Zutaten zu Garry Dishers neuem Meisterstück.

 

Paul „Hirsch“ Hirschausen, degradiert und ins kleine Kaff Tiverton strafversetzt, ist als wortkarger, sensibler, warmherziger und „pflichtbewusster Busch-Constable“ um Fairness bemüht. In all dem Chaos, der aufgeheizten Atmosphäre, versucht er einen kühlen Kopf zu bewahren und sich den Respekt der Alteingesessenen zu verdienen. Dabei stößt er immer wieder auf feindselige Ablehnung, soziale Verrohung, menschliche Abgründe, schaut, wo eine verirrte Seele noch zu retten ist. Bekommt Panikattacken, Bilder brutaler Szenen einer Hundeattacke nicht aus dem Kopf, soll selbst zum „Seelenklempner“. Zudem drangsaliert ihn die Interne, und die anrückende Bundespolizei rät ihm, keinen Ärger zu machen und sich rauszuhalten. Hirsch wird klar, dass zwischen all den kriminellen Vorfällen ein Zusammenhang besteht, den er noch nicht ganz durchschaut. So besinnt er sich auf seine Routinen, macht seine Runden, schiebt Wache. Und hält sich raus – bis sich die Ereignisse überstürzen und seine Entschlossenheit gefragt ist.

 

In „Desolation Hill“ verknüpft der im ländlichen Südaustralien aufgewachsene Garry Disher, wie in vielen seiner herausragenden Romane, geschickt die Handlungsfäden der komplexen Geschichte und steigert Tempo und Spannung bis zum Showdown. Eindringlich, schnörkellos, brillant.

 

„Desolation Hill“ von Garry Disher, Kriminalroman, Unionsverlag, 352 Seiten, € 24,-.

 



B. Hirsch, Angelika (Hrsg.), Raile, Jana & Vega, Conchi: Märchen vom kleinen und großen Tod

Märchen

Von anlö

 

„Märchen erzählen von leichter Hand vom Tod als Bestandteil des Lebens. Sie tun es ganz nebenbei. Während sie noch unterhalten oder sogar amüsieren, berühren sie uns im Innersten, trösten, ermutigen und regen zum Nachdenken über die Grundlagen unserer Existenz an.“


Drei erfahrene Erzählerinnen, Angelika B. Hirsch, Jana Raile und Conchi Vega, geben uns Einblicke in die fantastische Welt der Märchen und wie diese uns in Trauer- und Abschiedsprozessen, in der Sterbebegleitung und für das Sterben selbst unterstützen können. Vom kleinen Tod berichten fast alle Märchen, denn hier geht es um Krisen-Geschichten und um deren Bewältigung. „Dennoch sind Märchen erfüllt von dem Vertrauen, dass die Welt grundsätzlich gut ist. Der Tod ist im Märchen immer Durchgang zu neuem Leben.“


Die Märchen vom großen, dem endgültigen Tod  kommen erstaunlicherweise oft heiter und leichtfüßig daher und dennoch – oder gerade deswegen – enthalten manche auch „eine wahrhaft mythische Dimension“, die eine tiefe Weisheit vermittelt.


Der erste Teil des Buches beinhaltet ausführliche, theoretische Grundlagen des Genres Märchen, sowie Vorschläge zur Aneignung von passenden Texten und deren Weitergabe in Form von Vorlesen oder Erzählen. 


Was passt für Erwachsene, für Kinder, für demenziell Erkrankte? Was „darf“ Kranken, Sterbenden und Trauernden erzählt werden? Auch das schwierige Thema Suizid findet einen Platz. Dann folgt eine Fülle von bekannten und unbekannteren Märchen, die alle durch die Autorinnen unter „Nach-Gedacht“ Inspiration zum Verständnis bieten. Es ist ihnen aber wichtig, dass Menschen mit Märchen ihre ganz eigenen Erfahrungen machen und ermutigen, den eigenen Gedanken und Assoziationen zu folgen.


Ein wunderbares Buch, um sich mit Sterben und Tod zu beschäftigen und der eigenen Endlichkeit Leichtigkeit und Vertrauen entgegenzubringen.


„Märchen vom kleinen und großen Tod – für Menschen, die Sterbende begleiten, trauern oder über die eigene Endlichkeit nachdenken“ von Angelika B. Hirsch (Hrsg.), Jana Raile und Conchi Vega, Sach- und Märchenbuch, der hospiz verlag, 297 Seiten, € 32,99.

Allmendinger, Ulli & Prof. Dr. Grönemeyer, Dietrich: Dein Ayurveda

Gesundheit

Von anlö

 

„Mit diesem Buch möchten wir dir einen Leitfaden an die Hand geben, der tief in der zeitlosen Weisheit des Ayurveda verwurzelt, aber gleichzeitig radikal aktualisiert ist, um zeitgemäß, alltagstauglich und praktisch zu sein.“


Die Ayurveda-Beraterin und -Expertin Ulli Allmendinger und Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer legen hier eine sehr gut erklärte und hoch informative Version des uralten Ayurveda vor. Eine Ernährung und Lebensführung nach seinen Prinzipien ist eine effektive und sinnvolle Weise, jeden Tag das Beste für sich zu tun. So viel wird darüber geforscht, was das „Geheimnis von Jugend und Langlebigkeit“ ist. Da bietet der Ayurveda eine Menge Ansätze, die leicht in den Alltag integriert werden können, die uns mit dem natürlichen Fluss der Lebensenergie verbinden und unsere individuelle Konstitution berücksichtigen.


„Dein Ayurveda – Das Praxisbuch für ein Leben in Balance“ von Ulli Allmendinger und Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer (Hrsg.), Sachbuch, Südwest Verlag, 288 Seiten, € 36,-.

 


Häusler, Martin: Unsere entscheidenden Jahre

Klimawandel

Von tg

 

„Gestatten Sie mir, dass ich in diesem Buch einen härteren Ton anschlage. Denn meine Geduld ist am Ende. [...] Ich meine die Geduld mit denjenigen, die seit Jahren und Jahrzehnten dabei sind, für monströse Geschäftsmodelle und glänzende Geschäftsbilanzen unseren Planeten zu zerstören, und die in keinster Weise daran denken, ihr Verhalten zu ändern.“


„Für alle Mutigen“ beschreibt Martin Häusler in emotionalem und kämpferischem Stil die Dringlichkeit, den „Ausverkauf aller irdischen Sphären“, den „Ökozid“ zu stoppen und „Welche Grenzen überschritten sind, wo wir noch gestalten können, wer uns daran hindert“.


Ein peppig aufgemachtes Buch mit vielen Illustrationen und einem Schlussappel ...

 

„Unsere entscheidenden Jahre – Welche Grenzen überschritten sind, wo wir noch gestalten können, wer uns daran hindert“ von Martin Häusler, Sachbuch, Europa Verlag, 224 Seiten, € 25,-.

 

Mehr zu "Unsere entscheidenden Jahre" von Martin Häusler

 

Stöcker, Christian: Männer, die die Welt verbrennen

Klimawandel

Von tg

 

„Wir leben in einer Welt, in der eine vergleichsweise kleine Gruppe von Personen, Unternehmen, Institutionen große Macht ausübt – allen voran die Öl-, Gas- und Kohlebranche, aber auch diesen Branchen gewogene, mit ihnen finanziell verbundene, von ihnen finanzierte oder korrumpierte Medienunternehmer, Politikerinnen und Politiker, Lobbyisten, Wissenschaftler, Agenturen, Anwaltskanzleien, Thinktanks und Stiftungen, Medienschaffende, Prominente, Industrieverbände und einige extrem reiche Menschen.“


Gleich zu Beginn seines Bestsellers, der jetzt als Taschenbuch-Ausgabe erschienen ist, fasst der Wissenschafts- und Klimajournalist Christian Stöcker in einem Satz zusammen, wer dafür verantwortlich ist, dass die menschengemachte Klima-Katastrophe unvermindert angefacht wird. „Die meisten, die an diesem Netzwerk beteiligt sind, sind Männer“, und all das hat mit gekränkter und bedrohter Männlichkeit, der Angst vor dem Verlust von Status, Macht und Privilegien und „vor allem mit einem zu tun: Geld“. Stöcker nennt die Profiteure, deren Kapitalinteressen „im Widerspruch zum Fortbestand der menschlichen Zivilisation“ stehen, beim Namen. Mit Desinformation und Manipulation verzerren und verdrehen die Anhänger „konservativer Stammesidentität“ und ihre Lobbyisten, Verbündeten und Handlanger wissenschaftliche Fakten, leugnen, lügen, diskreditieren, sähen Zweifel, beschwören die „Ideologie des freien Marktes“, machen ihre eigenen Regeln, verzögern ein globales Umdenken und dringend notwendige Veränderungen. Schäden werden der Allgemeinheit überlassen, die Kosten tragen die Steuerzahler*innen. Was wie eine Verschwörungstheorie klingt, ist (leider) Realität, wie der Autor betont und mit vielen Fakten belegt – allein die Quellenangaben umfassen 69 Seiten. 


Längst steht außer Zweifel: Klimaschutz ist die „beste aller denkbaren Investitionen“. Der Wechsel zu erneuerbaren Energien ist alternativlos, substanziell günstiger als einfach weiterzumachen und zahlt sich doppelt und dreifach aus. „Es ist höchste Zeit, die Männer, die die Welt verbrennen, in ihre Schranken zu weisen“, denn nur so haben unsere Kinder und Enkel eine (lebenswerte) Zukunft.


„Männer, die die Welt verbrennen – Der entscheidende Kampf um die Zukunft der Menschheit“ von Christian Stöcker, Sachbuch, Ullstein Verlag, 352 Seiten, € 14,99.

 



Hähnle, Jörg & Heiting, Mareile : Windows 11

PC-Wissen

Von tg

 

„Die Möglichkeit, kostenlos von Windows 10 zu Windows 11 wechseln zu können, klingt für viele verlockend. Der Umstieg verläuft allerdings nicht immer so einfach, wie erhofft.“


Nach dem 14. Oktober 2025 endet der (kostenlose) Support für Windows 10. Die gute Nachricht: Der Nachfolger „Windows 11“ ist (immer noch) gratis als Upgrade erhältlich. Die schlechte Nachricht: Nicht alle PCs erfüllen die hohen Anforderungen, bzw. müssen die Voraussetzungen erst einmal geschaffen werden, was nicht immer reibungslos abläuft.

 

Ist der Umstieg erst einmal gelungen, gilt es, das neue Betriebssystem kennenzulernen. Eine gute Hilfe ist das Handbuch von Jörg Hähnle und Mareile Heiting.

 

In 12 Kapiteln, Schritt für Schritt, kurz und bündig, erklären der Windows-Experte und die IT-Fachbuchautorin, was es mit KI-gestützten Features, Snap-Layouts, OneDrive oder dem Copilot auf sich hat, wie sich Dateien, Ordner, Apps und Programme organisieren und verwalten lassen, wie Tastenkürzel und individuelle Anpassungen die Arbeit erleichtern und was bei Problemen aller Art zu tun ist.

 

Jede Aufgabe und Fragestellung ist mit der entsprechenden Lösung kompakt auf maximal zwei Seiten dargestellt. Dazu gibt es viele Abbildungen, die die praktischen Anleitungen, Empfehlungen und Tipps veranschaulichen. Glossar und umfangreiches Stichwortverzeichnis erleichtern das Verständnis und die Suche.


Eine gute „Bedienungsanleitung“ zum fairen Preis, die auch Windows-User ohne Vorkenntnisse bei der täglichen Arbeit am PC unterstützt.


„Windows 11 – Schritt für Schritt erklärt“ von Jörg Hähnle und Mareile Heiting, Sachbuch/Fachbuch, 7. aktualisierte Auflage 2025, Rheinwerk Verlag (Vierfarben), 362 Seiten, € 14,90. 

 

 

Flemming, Kai: Adobe Illustrator

PC-Wissen

Von tg

 

„Sie können das Buch von der ersten bis zur letzen Seite durchlesen, was sich besonders für Einsteiger und Einsteigerinnen anbietet. Dieses Vorgehen kann sich aber auch für die etwas erfahreren Leser und Leserinnen lohnen, weil sie sicher noch etwas Neues entdecken können.“


Mit Illustrator von Adobe lassen sich Logos, Pictogramme, Signets, Tabellen, Muster, 3D-Bilder und, wie der Name bereits verrät, Illustrationen für Print, Web und Screen erstellen. Hierbei geht es nicht um Fotorealismus, sondern um grafische Darstellung, d. h. statt mit Pixeln, wie es in Bildbearbeitungsprogrammen üblich ist, wird mit Vektoren gearbeitet. „Kleine Datenmenge, scharfe Kanten und beliebige Skalierbarkeit“ bringen die Vorteile auf den Punkt. Die professionelle Software wendet sich an Grafiker*innen, Mediengestalter*innen, Web-/Multimedia-Designer*innen sowie Ilustrator*innen und wird in Berufsschulen für Mediendesign und Ilustration eingesetzt. 


Wer (zum ersten Mal) Illustrator anwendet, erhält mit dem Fachbuch aus dem Rheinwerk Verlag eine sehr gute Unterstützung – mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, vielen Arbeitsbeispielen und Workshops, zu denen sich Dateien herunterladen lassen. Von den Basics, wie der sinnvollen Einrichtung der Benutzeroberfläche, über das Handling von Pfaden, Ankerpunkten und Griffen, das Erstellen von Objekten, Ebenen, Mustern, Texten, Transparenzen und Effekten, bis hin zur Nutzung von Creative Cloud und KI, erklärt Illustrator-Experte Kai Flemming anschaulich und verständlich, worauf es ankommt. So sollte „Der praktische Einstieg“ in das komplexe Grafik- und Zeichenprogramm gelingen.


„Adobe Illustrator – Der praktische Einstieg“ von Kai Flemming, Sachbuch/Fachbuch, 8. aktualisierte und erweiterte Auflage 2025, Rheinwerk Verlag, 304 Seiten, € 38,-. 

 

 

Sudjic, Deyan: Analog

Zeitgeschichte

Von tg

 

„Die analoge Welt ist tatsächlich Vergangenheit. Erst jetzt erkennen wir ihr außerordentlich reiches Erbe. Wir sehen, wie anders das Leben bis vor Kurzem war, und schätzen die Kreativität, die in so viele aus dem heutigen Alltag verschwundene Objekte eingeflossen ist.“


Es gibt sie noch beziehungsweise wieder: tragbare CD-Player, Ghettoblaster und Stereoanlagen. Die Generation Z entscheidet sich für Digital Detox und greift zum Dumbphone, der minimalistischen Retro-Alternative zum Smartphone. Bekannte Größen aus der Rock-, Pop- und Schlagerbranche lassen ihre Werke (auch) auf Vinyl pressen, und Taylor Swift hat die Musikkassette wiederentdeckt. Sofortbildkameras und analoge Fotografie feiern eine Renaissance. Alte Gebrauchtgeräte sind beliebte Sammlerobjekte – so besitzt zum Beispiel der Schauspieler Tom Hanks 250 Schreibmaschinen.

 

Doch was ist der Grund für diesen nostalgischen Trend? „Die anhaltende Attraktivität der analogen Technik ist sowohl ästhetisch als auch emotional bedingt“, erklärt der Professor für Designstudien, ehemalige Direktor des Design Museums, London, und Autor Deyan Sudjic. Hinzu kommt, dass sich ein Teil der neuen Generation von Konsumenten „zunehmend von einer Welt nicht greifbarer Bits und Pixels entfremdet“ fühlt. In „Analog“, einer Hommage an Klang und Bild, Kommunikation und Information begibt sich Sudjic zusammen mit den Leser*innen auf eine spannende Zeitreise zu den analogen Wurzeln, die uns viel „über die zeitgenössische Technologie und die Geschichte der Gegenwart“ verrät. Da erfährt man/frau, wie Thomas Edison sich selbst 1887 beim Rezitieren eines Kinderreims aufnahm. Wie es zum Durchbruch des Fernsehens kam. Dass der Anrufbeantworter Ansafone KH-90CD aus dem Jahr 1960 in einem schlachtschiffgrauen Metallgehäuse steckte und der Rechenschieber bis in die zweite Häflte des 20. Jahrhunderts ein unverzichtbares Hilfsmittel war.


Ein ansprechender Bildband, der 250 analoge Objekte vorstellt, in kompakter Form mit Produktübersicht, chronologischer Entwicklung, Erscheinungsjahr, Design(ern), Herstellern und Abmessungen.


„Analog – Zeitlose Technik“ von Deyan Sudjic, Sachbuch, Prestel Verlag, 304 Seiten, € 38,-. 

 



Evers, Horst: Zu faul zum Nichtstun

Humor

Von tg

 

„Irgendwann wurde es plötzlich dunkel. Also draußen, vor dem Café. Auf dieses unerwartete Ereignis hatte mich eigentlich keine meiner fünf Wetter-Apps ausreichend vorbereitet.“


Der Ruhrpott-Kabarettist Uwe Lyko alias Herbert Knebel spricht mit seinem  kultverdächtigen Motto „Im Liegen geht’s“ so manchem aus der Seele. Wahlberliner Horst Evers, ebenfalls Kabarettist, kommt nun mit einem ähnlich inspirierenden Slogan daher: „Zu faul zum Nichtstun“. Und so heißt in seinem neuen Buch auch eine von 34 „Geschichten“, in denen er die Tücken des Alltags verarbeitet. Beispiel: Eine Benachrichtigungskarte der Post macht ihm bewusst, dass er gar nicht zu Hause gewesen ist – was ihm bislang nicht aufgefallen war, denn er hatte den ganzen Tag still zu Hause „gearbeitet“. Die Abholung des Pakets beim drei U-Bahn-Stationen entfernt wohnenden „Nachbarn“ entwickelt sich dann zu einer kleinen Odyssee.
Ein kurzweiliges Lesevergnügen mit hintergründigem, trockenem Humor.


„Zu faul zum Nichtstun – Geschichten“ von Horst Evers, Roman, Rowohlt Verlag, 224 Seiten, € 22,-.

 


Evers, Horst: Bumm!

Kriminalgeschichten

Von tg

 

„Na, das hat sich aber gelohnt, rauschte ihm unzensiert durch den Kopf, nachdem er die Tür geöffnet hatte. Ein Gedanke, für den er sich sofort schämte. Eine junge Frau mit lockigen roten Haaren und funkelnden grünen Augen blickte ihn an.“

 

Nach einem Abendessen mit viel schlechtem Wein – und der schönen Mascha, die plötzlich vor seiner Haustür stand –, hat der erfolglose Schriftsteller Sebastian Starck einen Filmriss. Kurz darauf wird er wegen Mord angeklagt und landet im Gefängnis, wo er sich zum Starautor entwickelt.

 

Geschickt ineinander verwobene, skurrile Geschichten.


„Bumm! – Kriminalgeschichten“ von Horst Evers, Roman, Rowohlt Verlag, 288 Seiten, € 13,-.

 

Mehr zu "Bumm!" - Kriminalgeschichten von Horst Evers

 

Ammer, Simon: Auf dem Gipfel ist Ruh

Krimi mit Humor

Von tg

 

„Er hatte sich nicht getäuscht: Hier war etwas im Busch. Kordesch würde Probleme bekommen, mit der Staatsanwaltschaft, mit der Politik, mit den Kolins und all denen, die ihnen dienten und bereit waren, alles für sie zu tun ...“


Bernhard Kolin, Chef der marktführenden, milliardenschweren Boulevardzeitung „Sonne“, die es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, bricht bei einer Bergwanderung zusammen und stirbt. Vermutlich wurde er vergiftet. Kurz darauf erwischt es auch seine Mutter Irmgard, die mit dem hochtoxischen Blauen Eisenhut vermischten Wein trinkt. Staatsanwältin Krakauer beordert Oberst Benedikt Kordesch von der Wiener Kriminalpolizei – den sie für einen selbstmitleidigen, zynischen, schwierigen, zwänglerischen, aber auch hartnäckigen Ermittler hält – an den Tatort. Äußerste Diskretion und Feinfühligkeit werden erwartet, denn schließlich hat Firmenpatriarch Hermann Kolin, der sich für die Krone der Schöpfung hält und im Hintergrund die Strippen zieht, Kontakte bis hin zum Bundeskanzler und will nicht, dass irgendetwas nach außen dringt.

 

Kordesch, der unter chronischer Gastritis leidet, die Berge hasst und aufgrund eines traumatischen Unfalls Angst vor dem Autofahren hat, macht sich mit Stoffkrokodil Croco auf den Weg nach Vorderstoder am Toten Gebirge, wo die Familie Kolin jedes Jahr zu Pfingsten in der Pension Lechner den Geburtstag von Irmgard Kolin feiert. Kordesch ist angewidert: „Es stinkt zum Himmel in der ganzen Mischpoke.“ Und dann gibt es da noch einen Pensionsgast, den ein dunkles Geheimnis mit den Kolins verbindet. Bis Kordesch, der „keine Übung im Umgang mit Menschen“ hat, Licht ins Dunkel bringen kann, macht er sich unbeliebt, sitzt er zwischen allen Stühlen und besteigt den Großen Priel. Zudem drängt die Zeit. Zu guter Letzt kann er den Fall klären, und sogar die „Alleinigkeit“ des geschiedenen Mittvierzigers ist vorbei. Doch bis dahin führt der Autor geschickt Leser und Leserinnen von einer (falschen) Spur zur anderen.


Nach „Das Paradies war früher schöner“, dem Auftakt der Krimireihe, ist auch der 2. Band mit dem mürrisch-sympathischen Kordesch höchst unterhaltsam, witzig und spannend. Ein Pageturner mit Lokalkolorit. Bitte mehr davon!


„Auf dem Gipfel ist Ruh’“ von Simon Ammer (Pseudonym von Daniel Wisser), Kriminalroman, Droemer Verlag, 302 Seiten, € 18,-.

Reinecke, Anne: Hinter den Mauern der Ozean

Dystopie

Von tg

 

„Es gibt keinen Anfang. Es gibt kein Ende. Wir sind die Ewigen. Es gab uns immer. Es wird uns immer geben.“


Berlin irgendwann in der Zukunft. In der zerstörten Stadt – hinter riesigen Mauern, dahinter nur Wasser, der Ozean – leben fünf Menschen: Friedrich, Wilhelm, Alexander, Else und Lola, die jüngste von ihnen. Sie lieben sich, sie können nicht anders. Sie sind schön, natürlich, perfekt, die Einzigen, die in der Festung Berlin bleiben dürfen, die Glücklichen, die Ewigen. Und doch sterblich. Wenn die Zeit gekommen ist, „entschwindet“ eine/r von ihnen. Denn es kommt ein neuer Friedrich, Wilhelm, Alexander, eine neue Else oder Lola – als Kind, im Sommer, mit den Schiffen, den Fremden, die die „Alte Welt“ sehen wollen.


Friedrichs Zeit neigt sich dem Ende. Er will nicht entschwinden, er will abhauen. Baut heimlich ein Boot, das fliegen kann. Lola weiß als Einzige davon und hilft ihm. Sie fragt sich, ob Friedrich das Boot ihretwegen baut, ob es auch in ihr einen Fluchtimpuls gibt. Wie bei der Lola vor ihr? Die ist verschwunden, bevor sie, die neue Lola angekommen ist. So etwas passiert eigentlich nicht. Was, wenn Lola den Zyklus der Ewigen durchbricht?


Eine ruhig erzählte, aufs Wesentliche verdichtete Geschichte, die vieles nur andeutet und so Raum für Fantasie lässt. Die geschickt auf die deutsche Vergangenheit (Mauer, Unfreiheit, Überwachung, Flucht, Essenspakete) verweist und das Bild einer dystopischen Zukunft als Folge des Klimawandels und menschlicher Zerstörungskraft zeichnet. Lesenswert!


„Hinter den Mauern der Ozean“ von Anne Reinecke, Roman, Diogenes Verlag (Diogenes Tapir), 240 Seiten, € 18,-.


Ammer, Simon: Das Paradies war früher schöner

Krimi mit Humor

Von tg

 

Unterhaltsamer, witzige Auftakt zu einer neuen Krimireihe. 

 

 

„Das Paradies war früher schöner – Oberst Benedikt Kordesch ermittelt, Band 1“ von Simon Ammer, Krimi, Droemer Verlag, 288 Seiten.

 

Mehr zu "Das Paradies war früher schönervon Simon Ammer

 



Bargetzki, Bernjamin B.: Nie wieder sinnlos

Selbstreflexion

Von tg

 

„Auch wenn uns die Welt objektiv und bei genauer Betrachtung oft ohne Bedeutung erscheint, liegt es stets in unserer Macht, ihr durch Interpretation und Kreativität Schönheit und Sinn zu verleihen.“


Der Keynote-Speaker, Psychologe, Philosoph und Kognitionsforscher Benjamin B. Bargetzki nimmt seine Leser*innen mit auf „eine philosophische Reise durch das Spannungsfeld zwischen unseren höchsten Träumen und ihren Konsequenzen, die zugleich unsere tiefsten Leidensquellen sind“.

 

Seine philosophisch-psychologisch-neurowissenschaftlichen Gedankengänge basieren auf 42 Aphorismen bekannter Persönlichkeiten wie Sokrates, Buddha, Goethe, Mutter Theresa oder Hannah Arendt. Sie erzählen von Persönlichkeitsstrukturen, Prägungen und Traumata, Genetik und Neurotransmittern, Gewohnheiten und Trieben, Wille und Wandel, Zweifel und Erkenntnis, Reue und Lebenskraft. Von lächelnden Wölfen, individueller Entfaltung und zwischenmenschlichen Erfahrungen, von Ankerpunkten, Abgründen, Vergebung, Dankbarkeit, Liebe, Freiheit und Sinn.

 

Die prägnanten Kurzkapitel bzw. Artefakte bauen aufeinander auf, können aber auch einzeln und unabhängig voneinander gelesen werden. Sie beinhalten praktische, undogmatische Ratschläge, loten Gegensätze, Widersprüche, Vermutungen, Fragen, Hypothesen, die Weite des menschlichen Denkens und Fühlens aus – „objektiv grau, poetisch bunt“.

 

Das inspirierende Buch lädt zum aktiven „Mitreisen“ ein, zur Reflexion über das eigene Leben, gibt Impulse für eine authentische Entwicklung: “Wir sind, was wir zu werden wagen.“


„Nie wieder sinnlos – 42 Impulse, die Dein Leben verändern, und wie sie neurowissenschaftlich funktionieren“ von Bernjamin B. Bargetzki, Sachbuch, Econ Verlag, 336 Seiten, € 20,-.

Schnell, Tatjana und Trotier, Kilian: Sinn finden

Sinnsuche

Von tg

 

„Menschen, die Sinn in ihrem Leben sehen, leben gesünder – körperlich und seelisch. Sie können besser mit Krisen umgehen. Sie können sich besser motivieren. Studien zeigen sogar, dass Menschen, die Sinn in ihrem Leben sehen, länger leben. Wie aber findet man diesen Sinn?“


Was ist der Sinn des Lebens? Wohl die wichtigste Frage, mit der sich Philosophie, Religion und zunehmend auch die Wissenschaft auseinandersetzen – ohne wirklich eine (allgemeingültige) Antwort zu finden. Das große Ganze ist schwer zu greifen, übersteigt immer noch unseren geistigen Horizont.


Wie jede/r Einzelne in seinem/ihrem Leben „Sinn finden“ kann, beleuchten die Professorin für Existenzielle Psychologie Tatjana Schnell  und der Journalist Kilian Trotier. Beide beschäftigen sich schon lange mit dem Thema, beziehen wissenschaftliche Erkenntnisse und persönliche Gespräche in ihre Forschungen ein. Und erklären gleich zu Anfang ihres aktuellen Buchs: „Wer Sinn erkennen will, muss über ihn nachdenken. Wer Sinn finden will, muss manchmal einen weiten Weg zurücklegen ...“ Was nicht ohne Risiko ist, denn häufig ist eine (persönliche) Krise der Auslöser für die mitunter schmerzhafte Sinnsuche.

 

Dafür geben die Autoren den Leser*innen jede Menge „Handwerkszeug“ mit auf den Weg: die entscheidenden Elemente für das Sinnerleben, die Kraft der Sinnquellen und die größten Sinnstifter. Schließlich geht es darum, nicht in einem Zustand der Gleichgültigkeit oder Sinnlosigkeit zu erstarren. Sondern ins Handeln zu kommen, einen sinnvollen Neuanfang zu wagen. Dabei „geduldig, fragend, offen, bereit“ Schritt für Schritt etwas tun, was man/frau für wichtig und richtig erachtet.

 

Früher oder später stellen sich, „quasi nebenbei“, Momente der „Freude, des Glücks und der Dankbarkeit“ ein – und wir schließen Frieden mit dem Leben.


Sinn finden Warum es gut ist, das Leben zu hinterfragen“ von Tatjana Schnell und Kilian Trotier, Sachbuch, Ullstein Verlag, 304 Seiten, € 24,99.

 

Hillesheim, Christina: Sag deiner Angst, sie kann gehen!

Angst

Von tg

 

„Ich verspreche dir, auf der anderen Seite der Angst wartet eine Welt in Freiheit auf dich, die nur diejenigen richtig genießen können, die auch das Gegenteil kennen – das Leben in ständiger Angst.“


Es gibt vielfältige, individuell unterschiedliche Ängste: Verlust-, Bindungs-, Prüfungs- oder Flugangst, Angst vor Menschenmassen, großen Räumen, dem Alleinsein, vor Krankheiten, dem Sterben. Angst zu haben ist normal, sie will uns schließlich vor Gefahren warnen und „kann unglaublich viele Auslöser haben“. Nehmen Ängste jedoch überhand und werden irreal, entsteht ein Teufelskreis aus kreisenden Gedanken, innerer Unruhe, Hilflosigkeit, Beklemmung, Selbstzweifeln, Kontrollzwang, mangelndem Vertrauen, und Betroffene bekommen Panikattacken, eine Angststörung. So wie die Diplom-Soziologin, Online-Unternehmerin und Autorin Christina Hillesheim, die nach fast 30-jähriger Leidenszeit und einem Burnout den „Ausstieg“ aus der Angst schaffte. Wie, das erklärt sie auf erfrischende, ehrliche, mitfühlende, warmherzige und inspirierende Weise in ihrem aktuellen Buch. „33 Sätze gegen Angst und Panik“ unterstützen Gedanken, Körper und Seele, die „schwarze Brille“ abzunehmen und Achtsamkeit, Liebe, Vertrauen und Selbstermächtigung wieder mehr Raum zu geben. In den kompakten Kapiteln werden konkrete Schritte aufgezeigt, die man/frau üben und direkt umsetzen kann. Bonus-Tools und Quick-Tipps unterstützen die langfristige Beruhigung des Nervensystems und sollen in akuten Angst- und Paniksituationen helfen.


Dieser persönliche Wegbegleiter ersetzt keine Therapie, gibt aber viele wertvolle Tipps „aus erster Hand“, die Mut machen, sich den alltäglichen, als bedrohlich empfundenen Herausforderungen aktiv zu stellen. Denn: „Auf jede dunkle Nacht folgt ein heller Morgen.“


„Sag deiner Angst, sie kann gehen! – 33 Sätze gegen Angst und Panik“ von Christina Hillesheim, Sachbuch, allegria Verlag, 240 Seiten, € 16,99.



Birnstein, Uwe & Eichener, Volker: Highway to Heaven

Musik & Spiritualität

Von tg

 

„Die musik-psychologische Forschung hat inzwischen bestätigt, was der alte Platon schon vor über 2000 Jahren erkannt hatte: Dass Melodie und Rhythmus direkt in unsere Seelen dringen.“


Musik berührt Herz, Geist und Seele, weckt Emotionen, lässt uns Bilder, in Filmen oder Videoclips, lebendiger erleben und vermittelt auch über fremdsprachige Texte Botschaften, die direkt ankommen. Meistens dreht sich alles um die (irdische) Liebe. Na klar. In Rock- und Popsongs zudem erstaunlicherweise häufig um spirituelle und religiöse Themen, individuelle Gottesbilder, Bibelzitate und glaubenskritische Auseinandersetzungen. Verbunden mit gesellschaftskritisch-politischen Aussagen und eigenen, „ungradlinigen“ und zum Teil traumatischen Erfahrungen, hin- und hergerissen zwischen „strenger Moral und freizügigem Lebensstil“, auf dornigen, verschlungenen, himmlischen und abgründigen Pfaden. In einer Welt, die ungemütlicher wird, in der „Egoismus, Intoleranz, Aggressivität, sogar Gewalt“ um sich greifen, gesellschaftlicher Zusammenhalt und Demokratie in Gefahr sind, müssen Werte wie Nächstenliebe, Ehrlichkeit, Friedfertigkeit und Solidarität mit den Schwachen und Ausgestoßenen wieder mehr Gehör finden. Deshalb ist es wichtig, „dass es bekannte Pop- und Rocksongs gibt, die Jesu Botschaft der Menschlichkeit verbreiten“, betonen die Autoren von „Highway to Heaven“, der evangelische Theologe und Publizist Uwe Birnstein und der Soziologe und Professor für Politikwissenschaft Volker Eichener. 33 Songs haben sie analysiert und kommentiert. Natürlich dürfen Klassiker wie „Highway to Hell“, „Stairway to Heaven“, Eric Claptons „Tears in Heaven“, Leonard Cohens „Hallelujah“ und „Sympathy for the Devil“ von den Rolling Stones nicht fehlen. Auch „Ein Stück vom Himmel“ und „Interview mit Gott“ sind vertreten – Herbie und Udo stellen unbequeme Fragen. Leser*innen dürfen sich auf eine Reise freuen, bei der sie „dem Soundtreck ihres Lebens nachgehen können ...“


Ein Buch, das rockt, sich gut lesen lässt, Nachdenkliches und Essenzielles über Spiritualität und Glauben auf menschliche und kurzweilige Art vermittelt. Klarer Lesetipp!


„Highway to Heaven – Die spirituelle Botschaft in Songs von AC/DC bis Led Zeppelin“ von Uwe Birnstein und Volker Eichener, Sachbuch, bene! Verlag, 224 Seiten, € 22,-.

 

Jacka, Benedict: Haus Ashford – Magie verpflichtet

Urban Fantasy

Von tg

 

„Die ganze Zeit über hatte ich die Ashfords und dieses Haus in Hampstead im Hinterkopf. Wenigstens einmal die Woche dachte ich daran, zurückzugehen, und jedes Mal entschied ich mich dagegen. Ich war nicht bereit. Noch nicht.“


Was macht ein junger Mann wie Stephen Oakwood, der ein kleines Zimmer in einem Londoner Reihenhaus bewohnt? Das, was andere Zwanzigjährige auch tun: Er jobbt als Zeitarbeiter, trifft sich im Pub mit seinen Freunden, kümmert sich um seinen Kater Hobbes, ist finanziell notorisch klamm und schlägt sich mehr schlecht als recht durchs Leben. Was ihn von anderen unterscheidet: Stephen übt sich in Drucraft, der geheimnisvollen magischen Fähigkeit, mit „Essentia“, einer Art universeller Energie, zu arbeiten. Als er achtzehn war, ist sein Dad spurlos verschwunden, seine Mum hat er nie kennengelernt. Beide möchte er finden, und weitere Angehörige hat er nicht. Dachte er, bis plötzlich seine Cousine Lucella auftaucht. Womit seine Schwierigkeiten erst recht beginnen. Denn Lucella ist nicht die Einzige aus dem Haus Ashford, einer mächtigen Magierfamilie, die Intrigen spinnt und Stephen als potenziellen Konkurrenten sieht, den sie ausschalten möchte. Stephen bleibt nicht anderes übrig, als seine magische Begabung zu verfeinern, um es mit der einflussreichen und skrupellosen Verwandtschaft aufzunehmen.


„Das vorliegende Buch dient der Einführung ins Setting“, erklärt der Autor, der mit Alex Verus  bereits einen magischen Serienhelden geschaffen hat, zum Auftakt seiner neuen Urban-Fantasy-Serie. Und so endet Band 1 von „Haus Ashford“ natürlich mit einem Cliffhanger. Man/frau darf gespannt sein auf die angekündigte Fortsetzung „Magisches Erbe“. 


„Haus Ashford – Magie verpflichtet“ von Benedict Jacka, Roman, Blanvalet Verlag, 432  Seiten, € 17,-.

 


Die magische Fortsetzung
der Urban-Fantasy-Serie (Band 2)
folgt im Oktober 2025: „Magisches Erbe“.


Stephen Oakwood gerät endgültig zwischen die Fronten und muss all seine Fähigkeiten aufbieten, wenn er überleben will.

Bradley, Kaliane: Das Ministerium der Zeit

Fantasy

Von tg

 

„Er hatte grün-braune Augen, dichte dunkle Locken und eine stattliche Nase. Er war siebenunddreißig Jahre alt, und das seit fast zweihundert Jahren.“


Eine junge Engländerin mit kambodschanischen Wurzeln nimmt mit Freude ihre neue Stelle – Top-Secret- und High-Interest-Status – der britischen Regierung an. Sie soll „Brücke“ für einen von fünf Expats sein, „Individuen aus historischen Kriegsgebieten, Naturkatastrophen und Epedemien“, die „in ihrer Zeit sowieso gestorben“ wären. Kurzum: Es handelt sich um ein Experiment mit Zeitreisenden aus der Vergangenheit. Da niemand weiß, wie sie auf den Sprung durch die Jahrhunderte ins moderne, hektische London reagieren, müssen die Expats rund um die Uhr begleitet und vorsichtig an ihr neues Leben herangeführt werden.


Die junge Frau bekommt Graham Gore aus dem 19. Jahrhundert zugeteilt, einen ehemaligen Polarforscher und Commander der Navy, mit dem sie für ein Jahr zusammenwohnen soll. Graham ist ein „Anachronismus, ein Rätsel, eine Frechheit, ein Problem“. Aber vor allem ein charmanter Mann, der die Gefühle seiner „Brücke“ ordentlich durcheinanderwirbelt: „Er hatte immer in mir gelebt, Jahre, bevor ich ihm begegnet war. Ich war darauf abgerichtet, ihn zu lieben.“
Graham und die anderen Expats gewöhnen sich gut an die neue Umgebung, bestehen ihre Tests und dürfen ihren Aktionsradius vergrößern. Dann fallen Schüsse. Ein Maulwurf im Ministerium und Zeitreisende aus dem 22. Jahrhundert, die nichts Gutes im Schilde führen, funken dazwischen. „Hierheit“ und „Dortheit“ verschwimmen, und alte Gewissheiten lösen sich im Strudel der Ereignisse auf.


Fantasievolle, spannende Geschichte mit unerwarteten Wendungen, dystopischen Anklängen und feinem britischen Humor. Origineller, lebendiger Stil – ein großartiger Debütroman! 


„Das Ministerium der Zeit“ von Kaliane Bradley, Roman, Penguin Verlag, 384 Seiten, € 24,-.



Sanderson, Brandon: Yumi and the Nightmare Painter

Fantasy

Von tg

 

„Die unmittelbare Wirkung war diese überwältigende Wärme, die sich wie eine Welle in ihrem Körper ausbreitete – ein kribbelnder Schauer, der sie erfasste wie die thermalen Strömungen eine Blume. Dann das Verschwimmen des Selbst, die Verbindung zu ihm.“


Yumi ist eine Yoki-Hijo, eine dienende Auserwählte des Königreichs von Torio. Sie erfüllt ihre heilige und wichtige Pflicht mit einer „unerbittlichen Konditionierung auf Ernsthaftigkeit“ und Bescheidenheit, ohne Freude und Individualität. Meditiert, betet, stapelt Steine übereinander und beschwört so den Segen der Geister.

 

Nikaro, „Maler“ genannt, patrouilliert als einsamer Jäger durch die leeren Gassen der von einem Schleier umgebenden Stadt Kilahito, für deren Sicherheit er zuständig ist. Er bannt Albträume, randalierende halbbewusste, formlose Wesen der Dunkelheit, mit kunstvollen Bambus-Zeichnungen auf Leinwände.
Eines Tages, als Maler mit voller Wucht von etwas getroffenen wird, was vom Himmel fällt, erwacht er aus einem tiefen Schlaf und stellt überrascht fest, dass er sich in einem fremden, unfassbar hellen Raum befindet. Neben sich ein körperloses Mädchen in einem Nachthemd, das mit seinem identisch ist. Maler wähnt sich in einem Traum, das Mädchen – Yumi – hält ihn für einen Geist, einen Helden. Nachdem beide den ersten Schreck überwunden haben, stellen Sie fest, dass Maler von Yumis Dienerinnen als Yumi wahrgenommen wird, während die für sie unsichtbar ist. Nach einem aufregenden Tag schläft Yumi ein, erwacht in Nikaros Zimmer, und das seltsame Phänomen wiederholt sich, mit (nahezu) umgekehrten Rollen (denn Yumi behält ihren eigenen Körper) – Nacht für Nacht.

 

Yumi und Maler müssen sich zusammenraufen und herausfinden, was mit ihnen passiert ist, sie miteinander verbindet – denn es droht große Gefahr. Stammen sie von unterschiedlichen Planeten? Haben die Geister ihnen eine besondere Aufgabe zugedacht? Hat es etwas mit dem wolfsartigen Albtraum oder der Maschine der Gelehrten zu tun?


Eine ruhige, fantastische, von Mangas inspirierte Geschichte über Mut, Freundschaft und romantische Liebe, in der zwei unterschiedliche junge Menschen zu sich selbst und zueinander finden. Kommentiert vom „Kleiderständer“ eines Nudelrestaurants.

 

„Yumi and the Nightmare Painter“ von Brandon Sanderson, mit Illustrationen von Aliya Chen, Fantasy-Roman, Knaur Verlag, 480 Seiten, € 26,-.

 

Cohen, Martin : Kritisches Denken und Argumentieren für Dummies

Kritisch denken und kreativ argumentieren

Von tg

 

„Kritisches Denken ist eine Art aufpoliertes, messerscharfes, leistungsstarkes Denken, das nur darauf wartet, faule Argumente zu vernichten und stattdessen brillante Einsichten zu liefern ... Kritisches Denken ist keineswegs nur den Besserwissern vorbehalten, sondern vor allem für die Neugierigen, die Fantasievollen, die Kreativen gemacht.“


Unternehmer, Lobbyisten und Politiker, die es mit der Wahrheit nicht so genau nehmen oder diese verdrehen, Greenwashing, 
Fake News, Deep Fakes Verschwörungstheorien und gezielte Desinformation durch Social Bots – noch nie war die Flut an Manipulation, kontroversen Meinungen, echten und falschen Nachrichten so groß wie heute. Was und wem kann man/frau noch glauben? Wie soll eine/r da noch durchfinden?


Hier hilft nur kritisches Denken, empfiehlt der Journalist und Dozent für Philosophie und Sozialwissenschaften Martin Cohen. Die gute Nachricht: Es ist erlernbar und lässt sich vielfältig und nutzbringend anwenden. Nicht nur in akademischen Disziplinen, sondern auch in allen Bereichen (alltäglichen) menschlichen Handelns. Ein – was den Verstand und auch das Fühlen angeht – ganzheitlicher „Werkzeugkasten, mit dem man das Beste aus seinem Leben machen kann“.


Mithilfe kritischen, reflektierten Denkens lassen sich Informationen sortieren, analysieren und fundiert beurteilen, mündliche und schriftliche Argumente bewusst einsetzen. Der Autor erklärt, wie ein Strohmann, ein Zirkelschluss, Indoktrination, Ablenkungsmanöver oder logische Fallstricke entlarvt, wie emotionale Intelligenz und Konzeptdiagramme genutzt, wirksame Schlussfolgerungen formuliert werden und was die eigene Kommunikation verbessert.

 

Das Ganze ist kurzweilig und humorvoll verpackt. Mit zahlreichen Tipps, Ratschlägen, praktischen Übungen und den Top Ten, mit denen man/frau innere  Widersprüche und logische Fallstricke vermeidet.


„Kritisches Denken und Argumentieren für Dummies“ von Martin Cohen, Sachbuch/Fachbuch, Wiley Verlag, 320 Seiten, € 22,-.

Sarah Darwin & Johannes Vogel im Gespräch mit Boris Herrmann: Das Parlament der Natur

Mensch und Natur

Von tg

 

„Es ist also unsere Vision, Wissens-gemeinschaften zu schaffen, die mit uns wissensbasiert ein gesundes, nachhaltiges, gutes Leben für die Menschheit anstreben.“ Johannes Vogel


Nichts ist politischer als die Natur, denn alle Krisen lassen sich auf eine Ursache zurückführen: das Ungleichgewicht im Mensch-Natur-Verhältnis: „Das Töten der intakten Natur“, die uns etwa die Hälfte aller Wirtschaftsleistung kostenlos zur Verfügung stellt, „gereicht uns Menschen zum Schaden. Und gleichzeitig sehen wir, wie das unsere demokratischen Institutionen angreift.“


Wer „Das Parlament der Tiere“ liest und ein rein naturwissenschaftliches Buch erwartet, wird – auch stilistisch – (positiv) überrascht sein. Denn die Forscherin Sarah Darwin, Ururenkelin von Charles Darwin, dem Begründer der Evolutionstheorie, und ihr Mann Johannes Vogel, Generaldirektor des Berliner Naturkundemuseums, haben eine gemeinsame Vision: die großen Naturkundemuseen zu einem „Ort der politischen Debatte um die Zukunft der Erde“ zu machen.

 

Im Gespräch mit dem Journalisten Boris Herrmann erklären Sarah Darwin und Johannes Vogel, warum die Rettung des Planeten beim Frühstück beginnt, wie aus größtenteils unentdeckten Schätzen naturkundlicher Sammlungen zukünftige Entwicklungen vorhersagbar werden und wie sich aus Vogelnestern eine Weltrettungsmaschine bauen lässt. Warum es ein Problem ist, wenn eine Vogelart oder eine Tomatensorte ausstirbt, wir eine stabile biologische Vielfalt brauchen, Nachhaltigkeit mehr bedeutet als Genuss, und es sich lohnt, zu kämpfen.


„Diese Buch soll eine Einladung sein, auf eine Entdeckungsreise mitzukommen“ – die eine ganzheitliche Sicht auf die (menschliche) Evolution, deren Chancen und Risiken eröffnet. Sympathisch, kurzweilig, lehrreich, und mit vielen Fotos ansprechend gestaltet.


„Das Parlament der Natur – Was uns Farne, Finken und ihre Verwandten zu sagen haben“, Sarah Darwin & Johannes Vogel im Gespräch mit Boris Herrmann, Sachbuch, Propyläen Verlag, 240 Seiten, € 36,-.



Hauswald, Sabine: Die Schilddrüse natürlich balancieren

Gesundheit

Von anlö

 

„Dieses Büchlein möchte Sie ‚an die Hand nehmen‘ und anleiten, sich aktiv Ihrer Schilddrüse zu widmen und diese zu berühren, zu massieren, sich selbst zu behandeln, um Ihre Schilddrüsengesundung und die Regeneration dieses so wichtigen Drüsen- und Hormonorgans anzuregen.“


Es ist zwar „nur ein Büchlein“, aber es ist ein wirklich guter, informativer Ratgeber zur Selbsthilfe. Der Autorin und Heilpraktikerin Sabine Hauswald geht es nicht um medizinische Parameter oder Laboranalysen (so sinnvoll und wichtig sie natürlich sind) sondern darum, zu zeigen, wie mit Zuversicht und Konsequenz Schilddrüsengesundheit und damit auch Kommunikationsfähigkeit und authentischer Selbstausdruck gefördert werden können. Die komplexen Zusammenhänge des Hormonsystems, in dem die Schildrüse eine „Chefrolle“ innehat, und auch die Funktionsstörungen und Krankheiten werden gut verständlich erklärt. Die Autorin betont die Sensibilität dieses Organs, das auf psychische Belastungen, hormonelle Schwankungen, Umweltfaktoren und toxische Stoffe stark reagiert, aber gleichzeitig eine große Regenerationskraft besitzt. Hier setzen alle Vorschläge an, selbst aktiv zu werden: Heilsames Berühren, Massieren, Wickel und Auflagen, Körperübungen aus dem Qi Gong, Ernährung und Vitalstoffe. Wichtig ist das Gesamtkonzept der Selbsthilfe, das auch Behandlung von Darm, Leber und Nieren einschließt. Sehr wohltuend ist eine Organmeditation mit Farben und Licht, bei der wir unseren Organen Aufmerksamkeit und Dankbarkeit entgegenbringen.


„Die Schilddrüse natürlich balancieren – Heilsame Massagen, Wickelanwendungen und Gesundheitscoaching für eine Schilddrüse in Balance“ von Sabine Hauswald, Sachbuch und Ratgeber, Schirner Verlag, 144 Seiten, € 9,95.

Lichtenau, Birgit: Feldenkrais

Gesundheit

Von anlö

 

Das Hörbuch der Feldenkrais-Lehrerin Birgit Lichtenau führt durch drei Lektionen, die Menschen helfen können, ungünstige oder sich auch in Schmerzen äußernde Bewegungs-Gewohnheiten zu erkennen und achtsam aufzulösen. Sie sorgen dafür, dass das natürliche Zusammenspiel von Muskeln, Gelenken und Nerven wieder lebendig wird.


„Feldenkrais – neue Übungen für Rücken und Schultern“ von Birgit Lichtenau, Hörbuch/CD, Trias Verlag, ca. 62 Minuten, € 17,-.

 

Sanderson, Brandon: Handbuch für den genügsamen Zauberer

Science Fiction

Von tg

 

„Das alles war völlig bizarr. War ich Teil eines lächerlichen Gesellschafts-Experiments? Einer Reality-TV-Spielshow?“


Wer beim Meditieren in die Leere eintaucht, hat einen hohen Bewusstseinszustand erreicht. Wer auf einem Acker aufwacht, umgeben von verkohlten Grashalmen und schwelender Asche, und nach Hinweisen sucht, wo er sich befindet und wer er eigentlich ist und dabei nur auf innere Leere, wie in einem weißen Zimmer, trifft, hat ein Problem, bzw. gleich eine Menge davon.


Bis John „Johnny“ West sich nach vagen Spekulationen seines Namens, seiner Herkunft und des Ernstes seiner Lage bewusst wird, ist er bereits mitten in einer abenteuerlichen Geschichte. Hilfreich beim Schließen von Gedächtnislücken und unabdingbar für sein „Überleben im mittelalterlichen England“ ist das „Handbuch für den genügsamen Zauberer“. Das ihm allerdings nur unvollständig und im angesengten Zustand zur Verfügung steht. Doch zum Glück findet Johnny neue Freunde – denen er um Jahrhunderte voraus ist. Zu seiner Verwunderung begegnet er auch alten Freunden. Und Feinden.


Johnnys Selbstfindung wird ein Auf und Ab, ein sonderbarer Trip voller Gefahren und Selbstzweifeln: Ist er ein Versager, Betrüger, Spezialist in Ahnungslosigkeit, der stolze Besitzer eines Null-von-fünf-Sternen-Lebens oder ein Zauberass, heldenhafter Ermittler, Kämpfer mit magischen Fähigkeiten?

 

Wie dem auch sei – er muss sich den Schatten seiner Vergangenheit stellen und im Hier und Jetzt beweisen, was in ihm steckt. Schließlich geht es ganz nebenbei auch noch darum, eine Welt zu retten und das Herz einer Frau zu gewinnen.


Eine unterhaltsame, witzige Zeit- und Dimensionsreise. Intelligente Science Fiction mit Fantasy-Flair im mittelalterlichen Gewand. 

 
„Handbuch für den genügsamen Zauberer – Überleben im mittelalterlichen England“ von Brandon Sanderson, illustriert von Steve Argyle, Roman, Piper Verlag, 432 Seiten, € 25,-.

 

 

"Yumi and the Nightmare Painter" heißt das neuste Buch von Brandon Sanderson (siehe oben / Bücher Neuerscheinungen).

Stein, Miriam: Weise Frauen

Alter und Weisheit

Von tg

 

„Alter und Altwerden muss neu gedacht werden, auch kulturell. Für eine stabile Zukunft wird es unumgänglich, dass Menschen in der zweiten Lebenshälfte sich aktiv einbringen – vor allem Frauen. ... Denn die schlingernde, humpelnde Gesellschaft der Gegenwart, deren demokratische Bewegungsabläufe rosten, die deutlich anfälliger für Krankeitserreger unterschiedlicher autoritärer Natur wird, ist meiner Meinung nach reif für eine zeitgemäße Version der ,weisen Alten‘, einer tröstenden, empathischen Hüterin der sozialen Gesundheit ...“


Die Autorin Miriam Stein ist weder Psychologin noch Historikerin und wählt für ihr Thema der „weisen Frau“ keinen wissenschaftlichen, sondern einen sehr persönlichen Ansatz. Sie lässt die Leser*innen an einem sehr spannenden Weg teilhaben, der sie über mehrere Jahre zu weisen Frauen in verschiedenen Kulturen geführt hat. Sie betont, dass sie sich dabei auch ihrer eigenen Geschichte, ihrer inneren Richterin und ihrer eigenen verinnerlichten Abwertung gestellt hat. Denn nur wenn frau diese – wenn auch nicht vollständig erlöst – so doch zumindest im Bewusstsein hat, kann wahre weibliche Weisheit enstehen. Ihr geht es „nicht vordergründig um die großen Akademikerinnen oder Herrscherinnen, denen es gelang, sich in Männerwelten durchzusetzen. Es gab sie immer  und ihnen gebührt Respekt. Meine Auswahl an Frauen taucht größtenteils nicht auf dem Radar großer Historienbücher auf, weil ihre Expertise entweder unterbewertet, verzerrt oder vernichtet wurde oder ihr Handlungsradius außerhalb der westlichen Geschichtsschreibung liegt (oder beides).“


Die Kapitel des Buches sind nach Werten aufgebaut, Werte, die Frauen überall auf der Welt verkörpern, hüten und bewahren: Kooperation, Nähren, Zeitlassen, Austausch, zyklisches Bewusstsein, Bemuttern (auch ohne eigene Mutterschaft), Erotik, Rituale, Kämpfen und Performen. Es entsteht ein faszinierendes Bild komplexer Weiblichkeit, das von der Autorin mit Leidenschaft, Liebe und Klugheit und einer geradezu mitreißenden Schreibkunst vorgetragen wird. Da reibt sich so manche Leserin verwundert die Augen, was da an Geschichten von wunderbaren Frauen und Frauengruppen nicht nur aus der Historie, sondern ganz aktuellen Zusammenhängen erzählt wird, von denen sie wahrscheinlich noch nie gehört hat. Altwerden ist in unserer Gesellschaft größtenteils mit Krankheit und Mangel behaftet. Das Buch jedoch ist eine Fundgrube weiblichen Wissens und weiblicher Weisheit, das jede ältere und alte Frau aufruft, die Schätze ihres Lebens und ihrer ganz eigenen Erfahrungen wahrzunehmen und in die Welt zu bringen.


„Weise Frauen – Warum unsere Gesellschaft mehr weibliches Wissen braucht – eine Spurensuche“ von Miriam Stein, Sachbuch, Goldmann Verlag, 304 Seiten, € 24,-.

 



Zöch-Schüpbach, Nadja: Feldenkrais für die Seele

Feldenkrais

Von anlö

 

„Die ganzheitlichen Bewegungen der Feldenkrais-Methode helfen Ihnen, Skelett, Faszien, Muskeln und Nervensystem miteinander zu koordinieren, sodass sie eine Einheit ergeben. Diese Einheit wirkt sich dann durch ein Gefühl der Verbundenheit, ein Sich-Wohlfühlen und Gesund-Sein auf psychischer Ebene aus.“

 

Die Psychotherapeutin und Feldenkrais-Lehrerin Nadja Zöch-Schüpbach erklärt das Zusammenspiel von Körper und Psyche und stellt Übungen aus der Feldenkrais-Pädagogik vor, die über das bewusste Spüren des Körpers und seiner Bewegungen auch für psychische Ausgeglichenheit sorgen. Dabei spielt die Förderung des Ruhe- und Entspannungsnervs, des Vagus, eine große Rolle. Seine Energie fehlt, wenn unsere Seele aus der Balance gerät, wir gestresst sind und uns überfordert fühlen.

 

Auch bei psychosomatischen Beschwerden, bei Depression und Burnout können die Übungen eingesetzt werden. Ausführliche Beschreibungen und Bilder zeigen genau, wie der ganze Körper von Kopf bis Fuß auf bewusstes Wahrnehmen und Balance ausgerichtet werden kann.

 

Das Schöne an der Feldenkrais-Methode ist die Betonung auf kleinschrittiges und langsames, achtsames und spürendes Bewegen, das jeder Mensch, auch mit Handicaps, leicht nachvollziehen kann. Körper, Geist und Seele können wieder aufatmen, ins Gleichgewicht und ins Vertrauen kommen.

 

„Feldenkrais für die Seele – Mit ganzheitlichen Übungen Ihre Selbstwahrnehmung schärfen und die Psyche stark machen“ von Nadja Zöch-Schüpbach, Sachbuch und Ratgeber, Trias Verlag, 184 Seiten, € 24,-. 

Fricke, Lucy: Das Fest

Sinnsuche

Von tg

 

„Als wir vor Monaten erstmals über diesen Tag gesprochen hatten, war offensichtlich geworden, dass die Fünzig für Jakob ein Abgrund war. Der Gedanke, ein ganz und gar mittelmäßiges Leben geführt zu haben, nichts erreicht, nichts vollbracht, nichts hinterlassen, ein Leben ohne Spuren. Kein Haus, kein Kind, kein Baum."


Mit fünfzig ist endgültig alles dem Untergang geweiht, meint Jakob und ergibt sich in sein Schicksal. Aus und vorbei mit Zielen, Wünschen und Träumen – er will einfach nur noch seine Ruhe haben. Den Geburtstag feiern? Kommt gar nicht in Frage. Doch hat er die Rechnung ohne seine alte Freundin Ellen gemacht, die ihm eine Badehose schenkt und es tatsächlich schafft, ihn aus dem Haus zu bewegen. Ins Freibad, in dem er vor einer gefühlten Ewigkeit jeden Morgen seine Bahnen gezogen hat. Kurz nach der Trennung von Inken, die er – welch Zufall! – im Schwimmerbecken trifft. Inken wird nicht die einzige Gratulantin aus Jakobs Vergangenheit bleiben. Sein ehemaliger Mitbewohner Georg will ins selbe Taxi steigen. Im Kino begegnet ihm Anne, die Frau, „die ihn gerettet hatte“, als er sechzehn war. Und im Restaurant wird er von „seiner“ Neela aus dem Kindergarten bedient, von der er mit sechs Jahren getrennt wurde. Ein denkwürdiger Geburtstag nimmt seinen Lauf.


Als dann doch das „Fest“ stattfindet, ist Jakob äußerlich ein „geschundener Mann“, aber bester Laune. Und humpelt schließlich mit der „Puppenspielerin im Dunkeln“, der „Göttin im Bühnenhimmel“, die alles arrangiert hat, Hand in Hand durch den Sturm.


Eine ruhig erzählte, melancholisch-beschwingte Geschichte, von einem, der seine Sinnkrise überwindet, indem er Frieden mit der Vergangenheit schließt und zu der Erkenntnis gelangt, dass das Beste vielleicht noch vor ihm liegt.

 
„Das Fest“ von Lucy Fricke, Roman, Claassen Verlag, 140 Seiten,
€ 20,-.

 

Harvey, Samantha: Umlaufbahnen

Weltraumpoesie

Von tg

 

„Sie fühlt sich sprachlos. Sprachlos angesichts der Tatsache, dass ihre Lieben sich dort unten auf dieser imposanten, prächtigen Kugel befinden, als hätte sie gerade erst entdeckt, dass sie die ganze Zeit schon im Palast eines Königs oder einer Königin leben.“


Ab und zu sollten die Dinge mit etwas Abstand betracht werden, will man/frau größere Zusammenhänge erkennen und alles neu einordnen. Oder – mit noch mehr Abstand – einfach nur ergriffen sein. So wie William Anders, der 1968 das legendäre Foto „Earthrise“ von Apollo 8 zu seinem Mutterplaneten sendete, mit den Worten: „Oh, mein Gott! Seht euch dieses Bild da an! Hier geht die Erde auf. Mann, ist das schön!“ Oder so, wie die Protagonisten dieses außergewöhnlichen Romans, zwei Astronautinnen und vier Astronauten aus unterschiedlichen Nationen, die auf „Umlaufbahnen“ sechzehnmal in 24 Stunden die Erde umkreisen. Schwerelos, einsam und gleichzeitig einander nah, beobachten sie den Blauen Planeten, wie er schläft und wie er wacht. Im „leuchtenden, energiegeladenen Schwarz des Weltraums, das ihre Sinne überwältigt“. Und alle neunzig Minuten ertönt der „Peitschenknall eines neuen Morgens“. Sie erledigen ihre Aufgaben an Bord, träumen, denken an Daheim, an die Zukunft der Menscheit,  „das Herz ausgehöhlt vor Verlangen, nur dass es keine Leere ist, sondern eher das Wissen darum, wie viel hineinpasst“.


Ein mit dem Booker Price ausgezeichnetes philosophisches Weltraumabenteuer ohne Dramatik, ohne Anfang und Ende, federleicht und tiefgründig. Ein staunender, entrückter Blick auf Trennendes und Vereinendes, auf Schönheit, Vergänglichkeit und Ewigkeit, der Zeit entrückt: „Die Vergangenheit bricht an, die Zukunft, die Vergangenheit, die Zukunft. Immer ist jetzt, nie ist jetzt“. 


„Umlaufbahnen“ von Samantha Harvey, Roman, dtv Verlag, 224 Seiten, € 22,-.



Kuscheln, träumen, streiten, vertragen, helfen, dankbar sein

Lou heißt das Stachelschwein, das sich abends sehr allein fühlt. Sie wünscht sich jemanden, der mit ihr kuschelt, ihr durchs Fell wuschelt. Wenn doch bloß ihre Stacheln nicht so pieksen würden! „Ein weiches Fell, das wäre nett!“ So geht sie raus und fragt ihre Freunde, Finn den Fuchs, Max Maus und Flamingo Flora: “Kriegst du das hin, dass ich nicht mehr so stachlig bin?“ Luftballons, wollig-weiche Zuckerwatte, flauschige Federn –  leider hilft nichts davon wirklich. Erst der Igel weiß Rat und kann die kleine Lou trösten. Schließlich schläft sie – zusammen mit ihren Freunden – glücklich und zufrieden ein. „Ein Stachelschwein will kuschelig sein“ ist „Ein zauberhaftes Gutenacht- und Kuschelbuch“ für Kinder ab 2 Jahren. Mit liebevollen Reimen von Christine Kugler, berührenden Bildern von Yvonne Sundag und einem Glühwürmchen zum Suchen (Penguin JUNIOR, 14 Seiten, € 11,-).


Seit er vom Dachs zurück ist, sieht Bär irgendwie blass aus, findet Bärin. Ein Blick in den Spiegel verrät ihm: tatsächlich ist er nur noch schwarz und weiß. Ob das wohl vom Streit mit dem Dachs kommt? Bär mag gar nicht daran denken. Warum gibt es nicht nur schöne Dinge?! „Wenn er doch nur einen Radiergummi hätte. So einen, mit dem er all die Dinge, die er nicht mochte aus der Welt löschen könnte.“ Bär macht sich auf die Suche nach seiner Farbe. Aber wer könnte ihm dabei helfen? Wolf vielleicht. Doch der hat sich das Bein gebrochen, kann das Haus nicht verlassen – und hat obendrein ein Geheimnis. Bär verträgt sich wieder mit Dachs, und zusammen mit Eichhörnchen und mithilfe einer selbstgebauten Seilbahn holen sie Wolf zu sich und verbringen den Tag gemeinsam in der Dachshöhle. Als es draußen dämmert, hat Bär seine Farben wiederbekommen. Die Geschichte „Der Bär, der Wolf und das blaue Geheimnis“ von Eulàlia Canal und wunderschönen Bildern von Toni Galmés „erzählt von Heimlichkeiten, vom Streiten und sich Vertragen, vom Helfen und von Gefühlen“ und dem Mut, anders zu sein und zu sich selbst zu stehen (ab 4 Jahren, Jumbo Verlag, 56 Seiten, € 18,-).


„Erzähl mal, was möchtest du heute gern entdecken und erleben?“ Mit dieser Frage beginnt ein Tag voller Möglichkeiten, an dem Kinder (ab 4 Jahren) nicht aufzuhalten sind. Sie ziehen mutig los, entdecken „die Wunder der Welt mit all ihren Schätzen“, treffen Freunde, sind hilfsbereit, schenken Sonnenschein und inspirieren andere mit ihrem Strahlen. Am Abend erzählen sie, was sie Tolles erlebt haben und wofür sie dankbar sind, bevor sie im Land der Träume mit den Wolken fliegen, über Meere segeln, aufregende Abenteuer erleben – und die Erlebnisse des Tages verarbeiten. „Meine Funkelnacht / Mein Wundertag“ ist ein buntes, zauberhaftes Wendebuch zum Mitmachen. Die Texte und Illustrationen von Marie Voigt sollen Kinder ermutigen, zu zeigen, was in ihnen steckt, um ihre Träume und Wünsche wahr werden zu lassen (Penguin JUNIOR, 40 Seiten, € 16,-).

 


Von Riesenechsen, Kindern am Steuer und Zusammenhalt

Wer ist nicht fasziniert von Sauriern?! Die längst ausgestorbenen Reptilien der Urzeit lebten in der Luft, zu Land und im Wasser. Viele von ihnen waren riesig, mächtig und stark, hatten große Flügel, dicke Hörner und fraßen Blätter von den höchsten Bäumen. „Die Dinosaurier“ (24 Seiten, Hardcover, € 14,-) aus der Reihe „Guck mal“ vom Kosmos Verlag sind ein „Entdeckerspaß für die Kleinsten ab 2 Jahren“. Mit kurzen Reimen von Regina Schwarz, Illustrationen von Lisa Apfelbacher und einem kleinen „Schatz“ am Ende. Gucklöcher in der Mitte wecken die Neugier und üben die Fingerfertigkeit.


„Groß und Klein ins Auto rein. Schnall dich an, die Fahrt beginnt!“. Familie Bär macht’s vor. Belädt den Kleinwagen, schnallt sich an, fährt los, bleibt an der Ampel stehn, und kommt – auch im strömenden Regen – in der Welt (der Tiere) herum. Das Schöne an diesem interaktiven Pappbilderbuch (10 Seiten, € 14,-) aus dem Oetinger Verlag: Kinder ab 2 Jahren dürfen selbst ans Steuer, die Scheibenwischer bedienen und durch den Kreisverkehr lenken. Möglich machen es stabile Schieber und ein Drehrad für kleine Hände und großen Spaß. Die bunten Bilder und lustigen Verse in „Komm, wir fahren Auto“ stammen von Sebastien Braun.


„13 kleine Geschichten über Zusammenhalt und das Miteinander“, über Empathie, Selbstlosigkeit, das Trösten und Mutmachen, Freundschaft und kleine Heldentaten im Alltag erzählt Susanna Isern in „Hilfst du mir, Eichhörnchen?“ (Jumbo Verlag, 40 Seiten, € 14,-). So begleitet Isabel eine alte Frau über die Straße und hilft dem kleinen Linus mit ihrem „superschnellen Rennwagen“, nach Hause zu finden. Als Emily einen Platz in der Tanzakademie bekommt, teilt sie ihr Glück mit ihren Freundinnen und Freunden bei einem Picknick im Wald. Und „Spezial-Detektiv“ Leo will allen Ungerechtigkeiten in der Schule ein Ende setzen. Das von Rocio Bonilla illustrierte Buch soll Kinder ab 4 Jahren dafür sensibilisieren, Gefühle anderer zu verstehen auf diese einzugehen.

 


Tierisches Vergnügen mit Lerneffekt

Was sind Amphibien? Wie ist ein Vogelskelett aufgebaut? Wozu sind die unterschiedlichen Flossen von Fischen zuständig? Wie atmen Insekten? Diese und andere Fragen beantwortet „Der große Kosmos Tieratlas“ (ab 6 Jahren, 192 Seiten, € 26,-). Er lädt Grundschulkinder auf eine spannende Reise durch die Welt der Tiere ein – nach dem Motto „sehen, staunen, wissen“. Mit großer Schrift, großen Bildern, in großem Format. Kurze Texte erklären Herkunft, Aussehen, Nahrung, Verhalten, Eigenschaften, Lebensraum, Lebensweise und Vorfahren. Der Urelefant, zum Beispiel, war relativ klein, hatte etwa die Statur eines Wildschweins. Der Schuppenlose Drachenfisch ist in der Tiefsee der Ozeane unterwegs, der Kronenkranich nistet auf Bäumen und Herkuleskäfer veranstalten „Turnierkämpfe“. Für eine gute Übersicht sorgen Inhaltsverzeichnis, Register, Stammbaum der Tiere und die farbig markierten Kapitel der jeweiligen Tierklasse. Vor allem die mehr als 1700 detaillierten Zeichnungen werden Schulanfänger*innen, aber auch ältere Kinder begeistern.  


Sie sind „Wilde Helfer der Natur“, die „Bienen“. Die Honigbiene kennt wohl jede/r (und natürlich auch die Biene Maja). Doch wer hat schon mal eine Hosenbiene, Mörtelbiene oder Blaue Holzbiene gesehen? Wofür sind Bienen wichtig? Wie wachsen Bienenkinder heran? Was macht einen bienenfreundlichen Garten aus? Und wie wird ein Wildbienen-Blumenkasten bepflanzt, ein Hotel für Wildbienen gebaut? An diesem großformatigen, interaktiven Abenteuer-Spielbuch von Léman Publishing (50 Seiten, € 19,90) werden Kinder ab 6 Jahren viel Spaß haben. Denn es gibt nicht nur jede Menge zu lernen. Rätsel, Spiele, Bastelprojekte und Experimente laden zum Mitmachen ein. So sollen Bienen beim Wimmel-Suchspiel im Buch entdeckt, Wissen beim Bienen-Quiz getestet werden. Aus Bienenwachs lassen sich Kerzen herstellen, mithilfe der richtigen Zutaten Honigplätzchen backen. Mit dem Stift wird der Weg der Ackerhummel durch das Labyrinth zur Blumenwiese erforscht. Ein gelungenes, spielerisch das Umweltbewusstsein förderndes und die Fantasie beflügelndes Sachbuch. Mit altersgerechten Texten von Diplom-Biologin Johanna Prinz und Illustrationen von Chantal Dschepper.