Körpertherapie

Körpertherapie möchte Körperhaltung, Bewegungsablauf und Körperbewusstsein verbessern. Da Körper, Seele und Geist miteinander in Beziehung stehen, werden häufig psychosomatische Wechselwirkungen berücksichtigt. Insofern gibt es Schnittpunkte zwischen Körpertherapie und Psychotherapie. Hat die Körpertherapie einen psychotherapeutischen Ansatz, wird sie als Körperpsychotherapie bezeichnet. Bei ganzheitlicher Betrachtung und Behandlung werden feinstofflicher Körper, Energieblockaden und Energiefluss ebenfalls mit einbezogen. Körpertherapie wendet z.B. folgende Techniken und Methoden an: Akupunktur, Atemarbeit, Breema, Rolfing, Osteopathie, Polarity, Qi Gong, Dorn-Breuss-Massage, Watsu, Feldenkrais, Rebalancing, Traumaarbeit, Cranio-Sacral- oder Haltetherapie u.v.a.m.



Die Alexander-Technik

Die Alexandertechnik lehrt uns einen körperorientierten und dennoch ganzheitlichen Weg zur Veränderung – zurück zu unserer natürlichen, dynamischen Mitte.  Von Lars Hoffmann, Bielefeld

Basierend auf einem Prinzip, welches allen Wirbeltieren zugrunde liegt, erlangen wir die Fähigkeit, praktische Intelligenz in alle (alltäglichen) Handlungen zu bringen, ohne dabei auf die sich ständig verändernde Welt mit den immer gleichen, gewohnten Verhaltensweisen zu reagieren. Dabei geht es nicht um das "richtige" Verhalten, sondern um den angemessenen, bewussten Einsatz unserer Energien. Mithilfe eines Lehrers der Alexander-Technik lernen wir, wo in uns unangemessene Körperspannung in Form von Haltungsmustern besteht. Über sanften Handkontakt werden wir eingeladen diese Muster ganzheitlich loszulassen, um sie in dynamische Aufrichtung umzuwandeln. Dabei steht primär im Vordergrund, dass wir eine Wahl haben, wie wir auf die verschiedenen alltäglichen Impulse reagieren. Statt uns eng und klein zu machen oder eine rigide Position einzunehmen – flexibel, wachsend und angemessen. In allen Lebensbereichen. Besonderes Interesse findet die Technik bei Menschen, die: – unter einer Beeinträchtigung ihrer Gesundheit leiden ... (Insbesondere können sich chronische Verspannungen, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen, Kopfschmerzen und Schmerzen des gesamten Bewegungsapparats erheblich verbessern.) – ihren Körper professionell einsetzen, wie Musiker, Tänzer, Sportler, Schauspieler, Redner, Sänger und andere ... – den Prozess ihrer persönlichen Entwicklung durch eine körperorientierte Methode unterstützen möchten ...

Feldenkrais – Der Körper als Bühne für Veränderung

Alles was wir jemals erlebt haben hinterlässt auch Spuren im Körpergedächtnis. Häufig wiederholte Handlungen, ebenso wie oft erlebte Gefühle und die Art des Denkens, bilden Muster im Gehirn, die sich in körperlichen Haltungen und der Bewegung spiegeln.  Von Ellen Linne

Dieses Geschehen läuft größtenteils unbewusst ab, wie auf Autopilot. Was bedeutet das nun für unseren Alltag? Durch bewusste Veränderung von Haltung und Bewegung können auch mentale und emotionale Prozesse verändert werden und umgekehrt. Heute schon häufig im Sportmentaltraining genutzt. Diese Erkenntnis hatte Dr. Moshé Feldenkrais bereits 1940 und entwickelte die Feldenkrais Methode. Heute ist diese Zusammenwirkung von Kognition, Emotion und Körper (Haltung, Bewegung, Atmung und kinästhetische Wahrnehmung) empirisch untermauert durch Forschungen im Bereich der Neurobiologie und Psychologie. Feldenkrais nutzt den Zugang über den Körper bei Veränderungswünschen, wenn Verspannungen und Schmerzen plagen, das Training in Sport oder Kunst ins Stocken gerät, Stress überhandnimmt oder man sich auf unerklärliche Weise blockiert fühlt. Die Methode hilft, sich dem eigenen Potenzial auf angenehme, die Individualität achtende und wertschätzende Art zu nähern. Achtsame Bewegung ist dabei das Mittel der Wahl. Die Kraft der Vorstellung wird genutzt, auch tiefe Entspannung wird erlebt. Die Feldenkrais-Methode lässt körperlich erfahren, dass es letztlich die Qualität des Umgangs mit sich selbst ist, die zu eindrucksvollen Veränderungen im Empfinden, im Tun und im Sein generell führen kann. Das Schöne ist, dass man auch durchaus gesund sein darf, um zu lernen wie gut kluge Bewegung tun kann. Unter Beachtung der individuellen Möglichkeiten entwickelt sich eigenes inneres Wissen, Wahlmöglichkeiten entstehen, Wohlbefinden stellt sich ein. Die Feldenkrais-Methode kann auf zweierlei Weise genutzt werden: Einzelstunden in Funktionaler Integration – unter sanfter manueller Führung des Lehrers zumeist auf der Behandlungsliege liegend und Gruppenstunden in Bewusstheit durch Bewegung – unter sprachlicher Anleitung des Lehrers zumeist auf einer Matte am Boden liegend.


Dein Körper und Du, ein unschlagbares Team

Dass nur in einem gesunden Körper bekanntermaßen ein gesunder Geist wohnen kann und man diesen Körper in Ordnung halten soll, damit sich die Seele darin wohl fühlt, haben schon andere kluge Köpfe lange Zeit vor uns herausgefunden.  Von Kristina König, HP, Bielefeld

So lange unser Körper für uns "unbemerkt" ist, scheint ja alles in Ordnung zu sein. Wir arbeiten täglich, so viel wir können oder mögen, denken jedoch nicht daran, dass unser Körper ja die Befehle des Gehirns ausführt. Es gibt also anscheinend einen Chef und einen Untergebenen – ich will es mal nicht gleich Sklaven nennen. Der Chef bekommt das Lob und registriert den Erfolg und der andere bekommt allerhöchstens "Treibstoff" in Form von Nahrung, von der er dem "Chef" auch noch zuerst abgibt und dazu noch das Wertvollste. Ein wahrhaftes Sklavendasein führt also dieses Arbeitstier. Und, wie in dieser "Branche" üblich, oftmals bis zum Zusammenbruch. Sicherlich ist es schön, wenn man dann "zuerst einmal die Seele" behandelt. Aber leider ein ungerechter Weg, also: nochmals "Lorbeeren" für den Antreiber, und der Ausführer kommt wieder einmal zu kurz. Ich habe vor 30 Jahren mal gedacht, dass man mit Bioresonanz alle Gebrechen heilen könnte, bis mir jemand ganz pragmatisch sagte: "Eine gute Saat in einem versottenen Acker, glaubst Du, das wird was". Das war erst einmal ein Schock für mich, die ich gerade dachte, "des Pudels Kern" gefunden zu haben … und dann haben wir uns überlegt, fortan als erstes den Acker zu bereiten. Das kann auf vollkommen unterschiedliche Weise passieren, aber der erste, der profitieren sollte ist seitdem der Körper. Körpertherapien sind Arbeit für beide, den Körper und den Geist (und den Behandler). Stellen Sie sich eine Ausleittherapie vor. Die einfachsten, die man sich gut vorstellen kann, sind Fasten und Sauna. Die sind erst einmal mit Entbehrung und vielleicht großer, anstrengender Hitze verbunden. Körpertherapie eben ist nicht nur, sich hinlegen und den Behandler mal machen lassen. Es ist harte Arbeit für alle drei, die sich jedoch lohnt, wenn man durchhält. Der große Arzt Ibn Sina hat schon vor hunderten von Jahren gesagt, gesund werden kann nur ein reiner Körper, deshalb ist die Basis jeder Körpertherapie auch die Ausleitung. Das kann man mit Medikamenten machen, die Ausleiten helfen – aber genau genommen ist das auch erst einmal wieder etwas zuführen und das Ausleiten ist die Folge davon. Eine bewährte, aber weniger angenehme, wenn auch sehr erfolgreiche Art, ist z. B. das Schröpfen – vollkommen aus der Mode gekommen, aber ist Gesundheit modeabhängig? Nein, aber Gesundsein sollte langsam wieder modern sein. Der Mensch sollte seine "Wichtigkeit" nicht aus der Anzahl seiner Symptome erlangen, sondern in sorgsamer Arbeit an seinem Körper mit allen Möglichkeiten, die ihm bekannt sind oder angetragen werden, einfach, damit sich alle drei wohlfühlen: Körper, Geist, Seele – somit der gesamte Mensch und sein Behandler, der vielleicht die Ursache dieses Erfolges ist. Behandeln kommt von "hand". Nehmen Sie Ihre Gesundheit in die Hand oder bitten Sie jemanden, der es gelernt hat, für Sie gut zu (be-)handeln.


Integrale Körpertherapie

Auf allen Ebenen "JA" zum Leben sagen! Integrale Körperarbeit verbindet einige psychotherapeutische Ansätze, indem sie die vielfältigen Beziehungswelten und Bewusstseinsebenen, in denen wir leben, umfasst.  Von Antje Uffmann, HP (Psych.), Bielefeld

1. Die Beziehung zum Unbewussten: Das ist die Ebene, wo ein Mensch sich aufteilt in: So bin ich, so bin ich nicht. Grundlegende Aspekte können im Unbewussten eingekapselt und der bewussten Wahrnehmung nicht zugänglich sein. Das geht einher mit dem Gefühl des Mangels – "ich habe es nicht" – und der Tendenz, es draußen, bei anderen, wahrzunehmen. Das, was ausgegrenzt ist, wird immer versuchen, sich zur Kenntnis zu bringen. Auf dieser Ebene zeigt es sich als Symptom. Im "Schatten" liegen neben dem Unerwünschten auch wahre Schätze und Talente verborgen! Ziel der tiefenpsychologischen Arbeit ist: Ich erweitere mich und nehme diese Dinge als mir zugehörig an.
2. Die Beziehung zum Körper: Was wir intellektuell verstehen, kann dennoch vom Körpergefühl abgeschnitten sein. Jeder verdrängte Impuls äußert sich als Anspannung im Körper. Bei traumatischen Erfahrungen wird das Bewusstsein aus dem Körper abgezogen und konzentriert sich ganz im Kopf, der versucht, es zu halten und zu kontrollieren, um den Schmerz abzupuffern. Es bleibt das Gefühl, vom Körper getrennt zu sein. Ziel der Körpertherapie ist es, Selbst- und Körpererfahrung in Einklang – und die ursprüngliche Vitalität wieder in Fluss zu bringen! Dann entsteht ein profundes und konstantes Kerngefühl des eigenen Selbst, weil es im Körper verwurzelt ist. 3. Die Beziehung zur Umwelt: Als Menschen sind wir eingebunden in ein größeres System – Beziehungen zu anderen, Familie, Gesellschaft, Natur. In systemischen und auf Ökologie basierenden Therapieformen ist das Ziel: Verstehen und spüren, wie ich als menschliches Wesen in größere Zusammenhänge eingebunden bin, die mich beeinflussen und auf die ich Einfluss nehme. Lernen, damit umzugehen, beinhaltet immer ein Annehmen von Begrenztheit und die Anerkenntnis dessen, dass es Verletzlichkeit gibt und Leben immer auch fragil ist. 4. Die Beziehung zum Transzendenten Es gibt Erfahrungen, die weit über das Persönliche hinausgehen. Als Menschen erleben wir immer wieder Momente, wo wir uns tief verbunden fühlen mit etwas, das sehr viel größer ist als wir – Weltenschau, Kontemplation, Raum, innere Stille. Auf dieser spirituellen Ebene, erfahrbar z. B. im Tantrayoga, geht es vor allem darum, Präsenz zu entwickeln, weniger identifiziert zu sein und Einssein zuzulassen – sich selbst als Energie wahrnehmen zu lernen, die sich nicht unterscheidet von dem, was "außen" ist. Ziel der Integralen Körpertherapie ist es, Menschen in allen Beziehungsebenen zu unterstützen, die einengenden Grenzen behutsam zu erweitern und den natürlichen Energiefluss in Körper, Psyche, Beziehungswelt und Spirit zu kräftigen. Dabei verbindet sie Methoden der auf der jeweiligen Ebene angesiedelten Therapeutischen Schulen.


Chinesische Medizin

Akupunktur als Teil der Traditionellen Chinesischen Medizin ist eine seit mehr als 4000 Jahren bewährte medizinische Heilweise, die durch das Nadeln spezifischer Punkte die körpereigenen Heilungskräfte aktiviert und die Gesundheit erhält oder wieder herstellt.  Von Dietmar Paris, HP, Bielefeld

Durch die Nadelung oder Erwärmung (Moxibustion) dieser Punkte wird der Organismus gezielt dazu angeregt, sich selbst wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Traditionell versteht man unter Akupunktur die Regelung des Flusses der Lebensenergie, die in China „QI“ genannt wird. Dieses Fließsystem ist ein energetisches Netzwerk von Kanälen, das nicht nur die Akupunkturpunkte, sondern – über innere Verläufe – auch die Inneren Organe miteinander verbindet und beeinflusst. Das alte Chinesische Zeichen, in dem das Dunkle (Yin) und das Helle (Yang) immerwährend kreisen, sich ergänzen und hervorbringen, symbolisiert das sich ständig verändernde Gleichgewicht von Yin und Yang. Das Ungleichgewicht, das heißt, also die Krankheit, wird durch eine Kombination verschiedener Faktoren verursacht, die vom Therapeuten anhand einer umfassenden Anamnese sowie der Puls- und Zungendiagnose untersucht und eingeschätzt werden. Zur Behandlung werden sehr dünne Nadeln in ausgewählte Punkte so gut wie schmerzfrei eingestochen. Diese verbleiben in der Regel 20 bis 30 Minuten. Jeder Akupunkturpunkt hat verschiedene Aspekte, die er behandelt, und bezieht somit auch die Emotionale und Spirituelle Ebene in die Therapie mit ein. Der Punkt Magen 25 gehört zum Element Erde und hat eine Wirkung auf das Verdauungssystem, hier Diarrhoe. Auf der Emotionalen Ebene reguliert er das Grübeln und Stimmungsschwankungen. Als Spirituelle Ebene integriert er Geistige Erfahrungen in die Körperliche Struktur.


Cranio-Sacrale-Therapie

Die Cranio-Sacrale-Therapie ermöglicht dem Klienten, in eine tiefe Stille einzutauchen. Gerade wenn wir unter Stress stehen, fehlt der Ausgleich der Ruhe und Entspannung. Dies kann zu Einschränkungen der körperlichen und geistigen Regeneration führen.  Von Traudel Wolf, HP, Neustadt

Ein eigenständiger Rhythmus, wie auch Herz- und Atemrhythmus, findet sich im Cranio-Sacralen Puls, der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit zum Pulsieren bringt, was am ganzen Körper spürbar ist. Die Selbstheilungskräfte des Körpers werden durch die Phasen aktiviert, wenn dieser Puls zur Ruhe kommt. Dieser Stillpunkt passiert auf natürliche Weise, kann aber auch vom Therapeuten eingeleitet werden, so dass ein Zugang zu innerem Kraft- und Ruhepotenzial entstehen kann. Jede Verletzung, sei sie körperlicher oder seelischer Art, hinterlässt Spuren im Körper. Im Zellgedächtnis werden diese Erfahrungen gespeichert und zeigen sich oft als Spannung im Körper oder finden Ausdruck in emotionalen Störungen. Oft entstehen durch frühere psychische Belastungen zu einem späteren Zeitpunkt körperliche Symptome. Spannungen die im Körper manifestiert sind, sollten dort auch wieder aufgelöst werden. Eine Möglichkeit hierfür ist die Behandlung mit Cranio-Sacraler-Therapie. Die Cranio-Sacrale-Therapie ist eine sehr sanfte Behandlungsmethode am Körper, die die Funktionen von Gelenken, Bindegewebe und Nervensystem optimiert. Es finden keine Manipulationen von außen statt. Das Zellgedächtnis speichert nicht nur emotionale und körperliche Erlebnisse und Traumata, sondern hat auch einen inneren  Lösungsplan parat. Der Behandler nimmt während einer Cranio-Sacral-Therapie sanft Kontakt auf mit den verschiedenen Körperregionen und nimmt wahr, während er den Klienten berührt, wohin diese Selbstregulation geht und folgt ihr. Mit subtilen Bewegungen können so Spannungen gelöst werden. Unser Körper verfügt über enorme Selbstheilungskräfte und der Organismus ist immer darauf ausgerichtet sich zu regenerieren und zu heilen.


Berührung ist heilsam

Weil durch Berührung Liebe fließt ...
... durch Hände und Haut fließt die Liebe ....
 
Von Vandan Ulf Münkemüller, HP (Psych.), Bielefeld

... hinein in das, was wund ist in uns ... in das verletzte, das vernachlässigte, das missbrauchte, das verlassene, das ungesehene, das ungeliebte, das bedürftige innere Kind. Es füllt sich, was leer war, es stillt sich, was Durst war, und Hunger wird satt ... weil Liebe fließt durch Hand und Haut ...

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Wahrnehmung und Beobachtung

Gemeinsam ist allen Formen von Körperarbeit und Körpertherapie das Ziel, die Körperhaltung und Bewegungsabläufe zu verbessern, außerdem wird gleichzeitig eine Veränderung der psychischen "Muster" angestrebt, da Körper und Seele nicht zu trennen sind.  Von Traudel Wolf, HP, Neustadt

Viele Arten der Körperarbeit und Körpertherapie entspringen ebenso wie die Körperpsychotherapien, die von ausgebildeten Psychotherapeuten eingesetzt werden, aus den Ansätzen von Wilhelm Reich, Ida Rolf, Carl Rogers, Fritz Perls, Elsa Gindler u.a., die bereits in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts mit emotionalem Ausdruck in der Bewegung mit ihren Klienten arbeiteten.

In den 70er-Jahren gab es dann eine neoreichianische Bewegung, zu der u. a. Alexander Lowen, Gerda Boyesen, Ron Kurtz, Hilarion Petzold, David Boadella gehörten. Der Patient wird zum Beispiel während einer Berührung mit einer Massagetechnik (etwa während Rebalancing, Rolfing, posturaler Integration) eingeladen, seinen Gefühlen Ausdruck zu geben. Die Wahrnehmung der Atmung spielt ebenso eine große Rolle, da während psychisch belastender Erlebnisse aus der Vergangenheit der Atem oft angehalten oder begrenzt wurde im Volumen und deshalb in der Gegenwart die Erlebnisfähigkeit einschränkt.


Verbaler und nonverbaler Ausdruck

Wahrnehmung und Beobachtung spielen eine große Rolle bei den verschiedenen Formen der Körperarbeit und Körpertherapie. Es gibt auf der einen Seite den verbalen Ausdruck des Klienten, aber auch den nonverbalen, der sich z. B. als Blockade in der Körperstruktur zeigt. Innere Bilder, Gedanken oder Gefühle, die auftauchen, vegetative Empfindungen wie Wärme, Kälte, sich ausdehnen, Strömen, das alles kann Ausdruck sein in der Interaktion zwischen Therapeut und Klient.


Zulassen

Durch Zulassen all dessen kann der Klient sich neu erleben und nicht verarbeitete Emotionen integrieren.

Andere Formen von Körperarbeit oder -therapie wie Yoga, Qi Gong, Akupressur zielen auch darauf ab, Körperhaltung und Bewegungsabläufe zu verbessern, arbeiten aber nicht gezielt mit Veränderungen im Ausdruck durch festgehaltene Emotionen.


Guo Lin Qi Gong

Guo Lin Qi Gong ist eine medizinische Qi Gong-Form und sowohl für gesunde als auch für kranke Menschen geeignet. Guo Lin Qi Gong kann z. B. Anwendung finden als Körpertherapie bei Krebserkrankungen und anderen schweren Krankheiten.  Von Uwe Hielscher

Es handelt sich hierbei um ein sehr komplexes, vielseitiges und ganzheitliches System. Aus den Wurzeln der alten daoistischen Lebensphilosophien heraus entwickelte die Begründerin Frau Guo Lin diese Qi Gong Form in der Mitte des letzten Jahrhunderts. In der westlichen Welt ist Guo Lin Qi Gong überwiegend durch die sogenannte "Xi-Xi-Hu-Atmung" (Windatmung) bekannt, vor allem durch den Einsatz bei Krebserkrankungen. Das Guo Lin Qi Gong besteht aus einer Basisstufe, einer Mittel- und einer Oberstufe.

 

In der Basisstufe geht es hauptsächlich darum, das negative Qi abzuleiten. Die Basisstufe umfasst 13 Hauptübungen. Es gibt verschiedene "Gehformen" mit oder ohne Windatmung, eine Gehende Übung auf der Stelle, die 3-Schritt-Übung, das Heben-Senken-Öffnen-Schließen, Handstabübung, Fußmassage, Kopfmassage, Fußstabübung, verschiedene Tonübungen und spezielle Übungen zum Beispiel gegen Bluthochdruck.

 

Je nach Krankheitsform wird ein individuelles Übungsprogramm für die betroffenen Personen zusammengestellt. Das Guo Lin Qi Gong ermöglicht mit seiner Vielseitigkeit ein sehr differenziertes und therapeutisches Vorgehen bei unterschiedlichen Krankheiten.


Qi Gong

Energie- und Körperübungen aus dem Qi Gong kannst du an den unterschiedlichsten Orten praktizieren. Du brauchst nur ein wenig Platz und den inneren Wunsch, etwas für dich zu tun.  Von Heike Niedeggen, Heilpraktikerin, Detmold

Wenn du dir zum Beispiel einen ruhigen und schönen Ort in der Natur aussuchst, dich einstimmst und die ausgewählten Übungen aufnimmst, wirst du die Lebensenergie spüren. Du wirst die Natur, die immer zuverlässig da ist, intensiver wahrnehmen als z. B. bei einem Spaziergang.

 

Und dabei wirst du auch spüren, dass du auf eine wunderbare Weise ruhiger und eins mit der Natur wirst, du bist in ihrer Energie, du bist. Zufriedenheit und Leichtigkeit werden mehr und mehr zu deinen Begleitern, Vertrauen in dich und in das Leben werden wachsen.

 

Qi Gong heißt übersetzt "Energiearbeit". Darunter versteht man eine Vielzahl von Übungen aus den Bereichen Bewegung, Atmung, Selbstmassage und Mentalübungen. Diese Methode hat als Erstes zum Ziel, den feinstofflichen Energiefluss zu aktivieren und durch Aufnahme von Energie aus der Natur, aus Luft und Nahrung, das eigene Energiepotenzial zu erhöhen. Ein harmonischer Energiefluss und eine optimale Energieversorgung bilden wiederum die Grundlage für körperliches Wohlbefinden und psychische Entspannung und Ausgeglichenheit. Auf diese feinstoffliche Art erhält Qi Gong die körperliche und psychische Gesundheit und unterstützt die Regeneration und Rehabilitation.

 

Qi Gong ist des Weiteren eine sehr ausgewogene Heilgymnastik, die in der Therapie von Erkrankungen des Bewegungsapparates und bei psychosomatischen Beschwerden erfolgreich eingesetzt wird. Die sanften, natürlichen Bewegungen fördern die Beweglichkeit, die muskuläre Entspannung und ein gesundes Bewegungsverhalten. Die Langsamkeit der Bewegungen, das Fließen des Atems und die konzentrative Durchführung bewirken darüber hinaus eine Beruhigung und Stabilisierung des Hormon- und Nervensystems. Diese beiden Systeme steuern die Organe, die Atmung, den Kreislauf, die Verdauung und den Stoffwechsel. Mit wohltuendem Effekt verlangsamt sich die Gedankentätigkeit und die Emotionen beruhigen sich.

 

Als achtsame, bewusste Körperarbeit entwickelt Qi Gong die Selbstwahrnehmung und ein positives Erleben des eigenen Körpers in Bezug auf Erdung, Zentrierung und Aufrichtung. Die Aufmerksamkeitslenkung auf den Boden, die Füße und Beine lässt die eigene Kraft spüren und stärkt die Standfestigkeit. Die Zentrierungsübungen stärken die Bauchmitte, das Zentrum als Ausgangspunkt des Denkens, Fühlens, Handelns und der eigenverantwortlichen Verwirklichung der persönlichen Ziele und Ideen. Eine bewegliche Wirbelsäule führt zu einem äußerlich und innerlich aufrechten Gang. Durch die Selbstmassagen kommt der Mensch mit sich selbst und seinem Körper in Berührung. Diese positive Selbstwahrnehmung stärkt das Selbstwertgefühl und fördert die Kreativität. Auch kann sich ein tiefer Zustand des Ganz-bei-sich-Ankommens einstellen. Dabei regeneriert sich der Mensch körperlich, emotional und mental. Qi Gong kann auf diese Weise in Lebenskrisen und bei psychischen Problemen eine hilfreiche Unterstützung sein – durch Unterricht in einer kleinen Gruppe mit individueller Begleitung, durch einen erfahrenen Lehrer oder durch Einzelunterricht.


Hochton-Horizontal-Therapie

Hochton-Horizontal-Therapie ist weder Musik- noch Klangtherapie. Lassen Sie sich die Prinzipien neuartiger Kombinationstherapien erklären: Wir kennen die unterschiedlichsten Körpertherapien, z. B. biochemische durch Medikamente, egal ob pflanzlich oder chemisch, mechanisch durch Massagen o. ä. und elektrisch.  Von Kristina König, HP, Bielefeld

Denn der Körper ist auch ein mikroelektrisches Regelsystem. Unser Leben beruht also auf zwei Säulen: Bio-Chemie und Bio-Elektrizität, wobei die lebenswichtigen körpereigenen Vorgänge in den Zellen immer gekoppelt mit beiden Systemen ablaufen.

 

Auf der Suche nach immer perfekteren und dabei einfacheren Behandlungsmethoden hat man Geräte entwickelt, die – obwohl sie elektrisch funktionieren – sowohl bio-elektrische als auch bio-chemische Wirkungen hervorrufen können.

 

Einfach gesagt: Die elektrischen Impulse rufen Rüttelungen, Schüttelungen und Drehungen im Gewebe und der Zelle hervor – die Zellen reagieren z. B. mit Ausschüttung von Hormonen oder sie öffnen sich und lassen sogenannte Schlackstoffe heraus, damit diese vom Organismus ab- und ausgeleitet werden können. Durch die „Reinigung“ des Gewebes und elektrophysiologische Anregung der Zelle werden Schmerzen gelindert, und Heilung kann geschehen.

 

Schmerzen entstehen durch Depolarisation der Zellen, d. h. eine Zelle, die ursprünglich z. B. (einfach ausgedrückt) eine „Plus“-Zelle war, wird durch bestimmte Vorkommnisse auf einmal „umgedreht“ und ist nun eine „Minus-Zelle“. Meist meldet das Nervensystem so ein Geschehen als Schmerz. Gelingt es uns, diese Zelle wieder in eine „Plus“-Zelle zurückzuverwandeln, meldet das Nervensystem nichts mehr, d. h. der Schmerz ist weg. Das ist das Prinzip fast aller Elektro-Therapien.

 

Der Name Hochton-Horizontal-Therapie beschreibt einfach die Frequenzen (Bereich bzw. Grenze der elektrischen Schwingungen), mit denen diese Therapie arbeitet: Einmal geht es bis in den nicht mehr hörbaren Tonbereich herein und andererseits geht es bis tief in die bestrahlten Gewebe. Beschrieben ist also einmal die Geschwindigkeit der elektrischen Wellen und zum anderen die Stärke, mit der sie ein Hinderniss (hier: die Haut) überwinden, um möglichst tief in den Körper zu gelangen.

 

Gesamtgebilde Körper

 

Der Mensch funktioniert an sich einfach. Wenn man erkennt und zulässt, dass der Körper nicht die Gesamtheit seiner Einzelteile ist, sondern ein Gesamtgebilde, das nur gemeinsam in unmittelbarer Abhängigkeit von einander funktioniert, dann kann man verstehen, warum bereits eine Ganzkörper-Behandlung, die nur an Händen und Füßen durchgeführt wird, auch an einzelnen Schmerzpunkten Linderung schaffen kann. Die Abrundung einer Behandlung kann dann eine weitere lokale Therapie direkt an evtl. Schmerzpunkten sein. Auch Stoffwechselstörungen werden teilweise äußerst positiv beeinflusst.

 

Der Mensch ist eben irgendwie auch ein elektrisches Wesen.


Craniosacrale Osteopathie und Biodynamik

Die Ursprünge der Osteopathie liegen im Amerika des 19. Jhdt. Es gibt viele Möglichkeiten, Osteopathie zu lernen, aber alle Schulen unterrichten in ähnlichen Strukturen. Die craniosacrale Osteopathie (CSO) geht auf Sutherland zurück.  Von Alea Evers-Steinthal, Heilpraktikerin und Dozentin für craniosacrale Osteopathie, Bad Salzuflen

Sutherland erkannte, dass Schädelknochen sich zu einander wie ein Zahnradsystem bewegen können müssen, um ein Funktionieren des Gehirns und des Körpers zu gewährleisten. Upledger brachte dann die craniosacrale Osteopathie als eigenständiges Behandlungskonzept nach Europa.

Unser Körper ist anatomisch wie ein hochkomplexes Zahnradsystem aufgebaut, um unser Funktionieren in Bewegung zu gewährleisten. Dabei ist das gesamte Räderwerk (sämtliche Organe, Knochen, Muskeln, Zwischengewebe) komplett in Flüssigkeit (Blut, Hirnwasser, Lymphe, Zellwasser) eingebettet. Die Flüssigkeiten sind ständig in rhythmischer Bewegung, ausgehend von den Bewegungen des Hirnwassers. Damit die Flüssigkeiten und die Funktionen des Organismus vollkommen ungehindert arbeiten können, müssen alle Zahnräder perfekt ineinandergreifen.

In der Osteopathie und insbesondere der craniosacralen Osteopathie spüren Therapeuten Ursachen von Flüssigkeitsblockaden, Spannungshindernisse oder andere Probleme auf und helfen dem Körper mittels indirekter Techniken oder manueller Impulse, die Zahnräder wieder richtig auf- bzw. aneinanderzusetzen. Dafür sind sehr genaue Kenntnisse der Anatomie des Knochensystems, aber auch der inneren Organe und Nerven in von einander abhängiger Bewegung wichtig. Die craniosacrale Osteopathie befreit mechanische Blockaden, sprich die Zahnräder von Rost und Staub, und bringt durch sanfteste manipulative Impulse die Zahnräder wieder so zusammen, dass die "Maschinerie" wieder laufen kann. Die Biodynamik ist die Entfaltung und Umsetzung des inneren Archtiketurplans, den jeder Organismus bei der Zeugung erhält. Das bedeutet, in uns allen gibt es ein Soll-Bild, wie wir sind, wenn wir "gesund" sind. Diesen Plan des Seins, versucht der Organismus zu verwirklichen. Jeder Organismus weiß also, wie er im optimalen Fall sein müsste. Die biodynamische craniosacrale Osteopathie spürt mit dem Patienten diesen Plan auf und hilft bei der Entfaltung und Verwirklichung. Er wird zum "Körper-Seele-Geist"-Therapeuten, schafft den Rahmen der kompetenten Werkstatt, wird zum passiven und stillen Zuhörer und Zeugen, während der Patient die ihm bereitgestellten Ressourcen nutzt und sich im therapeutischen Rahmen möglichst selbst heilt. Manchmal findet nur ein Knie seinen Platz wieder, manchmal geht es tiefenpsychologisch um traumatische Erlebnisse, bis hin zur Geburt.

"Arzt, erkenne Dich selbst" (Paracelsus) ... In einer Ausbildung lernen die Teilnehmer zuerst, die eigene Anatomie und Physiologie verstehen, entdecken eigene Fähigkeiten der Selbstheilung und diesen zu vertrauen, damit sie den Fähigkeiten des Patienten, sich selbst im eigenen Tempo und Prozess zu heilen, vertrauen können.

"Den Menschen behandeln, bedeutet ihn be-greifen". Die/der Behandelnde lernt mittels leichtesten indirekten Impulsen, die Korrektur der Symmetrie und Bewegungsfreiheit im Patienten anzuregen. Gleichzeitig wird auch die nötige phänomenologische Haltung und das körperliche und emotional-seelische Einfühlungsvermögen für die lösungsorientierten Prozesse vermittelt.

Yoga ist nicht gleich Yoga

Sie machen schon Yoga? Herzlichen Glückwunsch! Dann gehören Sie zu den rund 3 Millionen Menschen in Deutschland, die Yoga für sich entdeckt haben. Doch wussten Sie auch, dass es mittlerweile über 300 verschiedene Yoga-Stile gibt.  Von Christina Jai Inder K. Brandt, Porta Westfalica

Das Anhad-Zentrum in Porta Westfalica bietet mit Kundalini Yoga und Naad Yoga zwei Yoga-Formen an, die in dieser Region noch nicht so bekannt sind.

Kundalini Yoga

Im Kundalini Yoga nach Yogi Bhajan wird mit statischen und dynamischen Körperübungen, bewusster Atemführung, Tiefenentspannung und Meditation gearbeitet. Das Besondere hierbei ist die Tatsache, dass es sowohl Körperübungen als auch Meditationen zu den verschiedensten Themen gibt. Egal ob es um ein bestimmtes Organ, das Immun-, Nerven- oder Drüsensystem, den Bewegungsapparat oder den Stoffwechsel geht oder man Entspannung, Ruhe und Gelassenheit sucht, mit Schmerzen, Angst, Depressionen, Erschöpfungszuständen, Schlafproblemen oder anderen Stressfolgen kämpft oder aber einfach mal wieder glücklich sein möchte: Im Kundalini Yoga wird man fündig.

Naad Yoga

Naad Yoga nach Prof. Surinder Singh ist das Yoga des Klanges. Hier wird mit heilsamer Musik, Meditationen, unserer Stimme und unserer Atmung sowie mit Rhythmen gearbeitet; Körperübungen wie in den meisten anderen Yoga-Traditionen gibt es hierbei kaum. Die besondere Musik im Naad Yoga ist speziell komponiert, um dem Zuhörer eine unmittelbare Stress-Entlastung zu ermöglichen. Spezifische Melodiestrukturen sprechen störende Muster in der menschlichen Psyche gezielt an und lösen sie anschließend auf. Die Effekte sind Entspannung, Aktivierung der Selbstheilungskräfte, innerer Frieden, Gelassenheit und Freude. Stress und schwierige Themen lösen sich auf. Naad Yoga eignet sich sowohl für alle stressgeplagten Zeitgenossen zum Entspannen als auch für Menschen, die mit stressbedingten Krankheiten wie z. B. Depressionen, Erschöpfungszuständen, Burn-out oder Herz-Kreislauf-Problemen zu tun haben.

Beide Yoga-Formen kommen für Menschen jeden Alters und fast jeder körperlichen Verfassung infrage. Auch sind sie sehr gut für die Unterstützung im Rahmen der Hochsensibilitätsberatung, einem weiteren Schwerpunkt im Anhad-Zentrum, geeignet.

Das hören wir nicht gerne ...

... und dennoch ist es sinnvoll, dieser Tatsache ins Auge zu sehen: Der Körper ist nicht heilbar. Natürlich gibt es temporäre Heilerfolge, eine Erkältung verschwindet wieder,ein gebrochenes Bein verheilt und sogar ein maligner Tumor kann wieder verschwinden.  Von Vandan Ulf Münkemüller, HP (Psych.), Bielefeld

Verlorene Zähne und dementielle Entwicklungen sind hingegen Beispiele für nicht heilbare Phänomene menschlichen Lebens.

Und letztlich endet jedes menschliche Leben mit dem Tod des Körpers, was heißt: auf körperlicher Ebene gibt es letztlich weder Rettung noch Heilung. Tief im Innern wissen wir das, und das macht uns Angst.

Wir versuchen, diese Angst zu betäuben, indem wir uns zwanghaft gesund ernähren, teure Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminpräparate in uns hineinstopfen, geradezu süchtig Unsummen für Körperpflegemittel und Kosmetika ausgeben und willig verführbar den unzähligen Heilversprechen der sich auf dem Markt tummelnden Ärzte und Heiler auf den Leim gehen.

Wir suchen verzweifelt nach Rettung und Heilung, weil wir nicht akzeptieren und annehmen wollen, dass unser Körper verletzlich und sterblich und letztlich nicht heilbar ist.

Wir Menschen sind Körper und Seele und Psyche. Der Körper ist sterblich, die Seele ist unsterblich, der Körper verletzlich, die Seele unverletzlich. Die Psyche, als verbindendes Glied zwischen Körper und Seele, ist in ihren körperlichen Aspekten verletzlich, in ihren seelischen jedoch nicht.

Die Psyche ist heilbar

Wenn wir begreifen, dass wir ewige Seelen in sterblichen Körpern sind, kann unsere Psyche zur Ruhe kommen und vollkommen heil werden. Wenn wir der Todes-Angst unserer Körper mit der Liebe, dem Vertrauen und der Gelassenheit unserer Seele begegnen, wird sich ein unerschütterlicher innerer Frieden einstellen.

Natürlich ist es sinnvoll, alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu nutzen,um unseren Körpern zu geben was sie benötigen. Medizinische und heilpraktische Unterstützung sind, in Liebe angewandt,ein wunderbares Geschenk, das uns helfen kann, unsere Körper funktional und möglichst frei von Schmerzen nutzen und genießen zu können. Es tut natürlich gut, sich gesund zu ernähren und sich alles zu gönnen, was an Reichtum und Fülle zur Verfügung steht, und all dies kann seine Wirkung umso besser in uns entfalten, je entspannter und gelassener unsere psychische Verfassung ist.

Lasst uns unsere körperliche Vergänglichkeit von Herzen annehmen, so dass wir in der Lage sind, unsere wunderbaren Körper für die Dauer unseres Hier-Seins wirklich zu nutzen und zu genießen.


Ortho-Bionomy – sanfte ganzheitliche Körperarbeit

Mit der Ortho-Bionomy haben wir es mit einer Behandlungsweise zu tun, einer Art Körpererziehungsmethode, die auf sanfte Weise den Klienten befähigen möchte, dieses ursprüngliche natürliche Gleichgewicht, die individuelle Ordnung auf körperlicher und emotionaler Ebene wiederzufinden.  Von Dr. med Astrid Quack, Fachärztin für Chirurgie und Allgemein-Medizin, Bad Eilsen

Es gibt bekanntlich viele Methoden, um Menschen zu helfen, die unter Druck und Eindruck des Alltags, durch Überlastung, Stress und Traumata ihr Gleichgewicht verloren haben. Ortho-Bionomy befasst sich mit unserer Körperstruktur, den muskulären und energetischen Spannungsmustern bzw. Blockaden, und zielt auf die Anregung der Selbstheilungsmechanismen des Körpers ab. Der Hintergrund der Methode ist schon im Begriff selbst zu finden. Der Name leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet sinngemäß: "Im Einklang mit den Gesetzen der Natur" oder "Der rechte Gebrauch der Naturgesetze".

In dieser Begriffsfindung liegt ein hoher Anspruch, aber es stellt genau die Vorgehensweise und die Entwicklung des Ergebnisses der Behandlung dar. In unserer Umgebung sind ständig natürliche Regulationsvorgänge zu beobachten. Diese dienen dazu, den jeweiligen Organismus an die Natur und an die Lebensbedingungen anzupassen. Prinzipiell wird jeder Organismus versuchen, einen möglichst ökonomischen Weg zur optimalen Regulation zu finden. So wird das Wasser nie den Berg hinauffließen, denn es sucht sich den leichtesten Weg. Ein Baum wird mit seinen Ästen nie gegen den Wind wachsen, sondern sich der Windrichtung anpassen. Auf dieser Grundlage geht die Ortho-Bionomy nie gegen etwas an, sondern versucht das Leichte, den natürlichen Fluss zu finden.

Seit 1988 Lehrmethode in Deutschland

Ortho-Bionomy wurde von dem anglo-kanadischen Osteopathen Arthur Lincoln Pauls, D.O., entwickelt. Die Wurzeln liegen einmal in den schmerzlindernden Techniken der Positionierung von Personen nach Dr. Lawrence Jones, einem amerikanischen Osteopathen, und im Ansatz einiger asiatischer Kampfsportarten, die sich die Aufnahme spontaner Bewegungsimpulse und der Körperenergie zunutze machen, also mit der Bewegung des Menschen arbeiten und nicht dagegen. Unter Einbeziehung dieser Erkenntnisse in seine Forschungsarbeit fand Arthur Pauls allgemeine und spezielle Techniken für alle Teile des Körpers, auch solche, die im fließenden Wechsel Arbeit an der Struktur und im Energiefeld verbinden. Durch die Behandlung kommt es zur Lösung von Muskelverspannungen und Blockaden, Regulation von Fehlhaltungen, Verbesserungen der Gelenkfunktion, Anregung der Funktion von Organen und zum Spannungsausgleich der Aura der Person usw.

Wer wird mit Ortho-Bionomy behandelt?

In erster Linie sind es Menschen mit Beschwerden im Bewegungsapparat, z. B. Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Schulterproblemen, Berufsgruppen vom Büroangestellten bis zu Menschen mit körperlich schwerer Arbeit, aber auch Kinder, bei denen ja Fehlhaltungen noch nicht so fixiert sind. Neben dieser Arbeit im therapeutischen Bereich findet Ortho-Bionomy ebenso im Wellnessbereich Anwendung, bei der Schulung der Körperwahrnehmung und Verbesserung der Selbstwahrnehmung, also als Teil der Bewusstseinsschulung. Sie ist effektiv einsetzbar bei der Arbeit an emotionalen und psychosomatischen Problematiken, letztlich aber auch eine sehr angenehme und leicht zu praktizierende Methode, um Freunden, Nachbarn oder Familienangehörigen etwas Gutes zu tun. Die Behandlung selbst geschieht mittels leicht zu erlernender Griffe und Lagerungen, mit denen die vorgefundene strukturelle Situation in der schmerz- und spannungsfreien Richtung sanft verstärkt wird. Diese gegebene Information regt die Selbstregulationsmechanismen an, was zu einer Harmonisierung führt. Die Person fühlt sich leichter und entspannt.

Ortho-Bionomy arbeitet ohne Manipulation. Es geht nicht darum, Entspannung zu erzwingen, sondern um die Entwicklung der Fähigkeit, von innen heraus loszulassen. Es ist eine ressourcenorientierte Behandlung, die mit dem Klienten arbeitet und nicht gegen ihn und seine Muster. Der Behandler tritt bei dem Prozess in den Hintergrund und leistet lediglich eine Hilfestellung. Die Methode ist für jedermann offen, sowohl für Therapeuten aus dem medizinisch-psychologischen und dem Wellnessbereich, als auch für interessierte Laien!